Traditionsmarke wiederbelebtHopf-Feinkost-Salate werden wieder in Thüringen produziert
Nach einem Neustart will der Feinkost-Salate-Hersteller Hopf in Floh-Seligenthal künftig auf Regionalität und Nachhaltigkeit setzen. Vor zwei Jahren hatte der Mutterkonzern alle 70 Mitarbeiter entlassen. Die Familie Hopf hatte sich danach dafür entschieden, den Betrieb in Eigenregie weiterzuführen
Traditionelle Familienbetriebe sind seltener geworden. Eine Thüringer Traditionsmarke in Familienhand war lange Zeit die Firma Hopf aus Floh-Seligenthal, bis sie in den 90er-Jahren aufgekauft wurden. Der Produktionsstandort in Floh-Seligenthal blieb aber bestehen.
Bis vor zwei Jahren, da kam das Aus und alle 70 Mitarbeiter wurden entlassen. Und das, obwohl der Standort immer rentabel produziert hatte. Der Grund für die Schließung war, dass andere Standorte des Mutterkonzerns nicht ausgelastet waren und deshalb zusammengelegt wurden.
Hopf: "Aufgeben war keine Option"
Die Kündigung vor zwei Jahren war ein Schock, aber aufgeben keine Option, erzählen die Hopf-Brüder Andreas und Stephan. Sie entschieden daraufhin, eine neue Firma zu gründen und den Standort wieder in Eigenregie zu führen. Stephan Hopf war bis vor zwei Jahren technischer Leiter am Standort in Floh-Seligenthal, sein Bruder Andreas Hopf Werksleiter. Ihr Opa, Martin Hopf, hatte die Firma im Jahr 1956 gegründet. Heute sind die beiden Geschäftsführer.
"Wir hatten gute Bedingungen zum Restart. Vor allem die Infrastruktur, die wir ja jahrelang mit Herzblut selbst gepflegt haben", erzählt Stephan Hopf.
Alter Standort, neue Ideen
Den Standort samt der Anlagen konnten sie übernehmen. Nicht aber die Marke Hopf. Daher haben sie eine neue gegründet: "Gebrüder Hopf Rennsteig Feinkost." Als sie den Gedanken fassten, den Standort zu übernehmen, sei für sie klar gewesen: "Wir wollen nicht der 100. Salathersteller sein. Wir wollen uns weiterentwickeln", so Andreas Hopf.
Dazu gehören neue Verpackungen, die ohne Plastik auskommen. Das genaue Konzept soll noch bis zur Produktion geheim bleiben.
Außerdem wollen sie die Rohstoffe nur noch aus der Region beziehen. Wenn "Rennsteig Feinkost" auf den Produkten steht, dürften die Kartoffeln und das Fleisch nicht aus Dänemark oder Holland kommen, das widerspreche sich. Denn die Hopfs wollen den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte so gering wie möglich halten. Ziel sei es, ein abgerundetes Produktpaket anzubieten: nachhaltige Verpackung, kurze Lieferwege und regionale Produktion. "Das gibt den Kunden ein besseres Gefühl", glaubt Andreas Hopf.
Zurück zu den Ur-Rezepten der Großeltern
Trotz neuer Firma und neuem Namen sollen die Salate immer noch nach Hopf schmecken. Was die Rezepte angeht, greifen die Brüder auf die Familientradition zurück. Dafür haben sie die ursprünglichen Hopf-Rezepte ihrer Großeltern hervorgekramt. "Wir haben viele Zutaten - wie Aromen und andere künstliche Inhaltsstoffe- rausgestrichen." Ein zeitloser Hopf-Klassiker sei etwa der Fleischsalat ohne Gurke.
Die Produktion soll im Frühjahr 2022 starten. Supermarktketten, die die Produkte verkaufen wollen, gibt es schon mehrere. Die Hopf-Brüder sind daher optimistisch, schnell schwarze Zahlen schreiben zu können.
Quelle: MDR(csr)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 22. Dezember 2021 | 19:00 Uhr
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