WM-Vorbereitung Großübung im Biathlonstadion Oberhof

09. Juli 2022, 20:01 Uhr

Simuliert wird eine schwere Explosion mit mehr als 50 Verletzten. Jeder Schritt, den die Sanitäter oder Polizisten machen, wird von Beobachtern genau protokolliert. In den nächsten zwei Wochen wird die Übung im Meininger Landratsamt ausgewertet.

Rund 200 Sanitäter, Feuerwehrleute, Ärzte, Polizisten und Bergretter sind am Samstag bei einer Großübung im Oberhofer Biathlonstadion dabei gewesen.

Simuliert wurde eine schwere Explosion mit mehr als 50 Verletzten. Die "Opfer" mussten schon am Morgen um 5:30 Uhr Stadion sein. "Da haben wir mit dem Schminken begonnen", sagt Esther Finhold vom DRK-Landesverband.

Sie arbeitet wie an einem Filmset mit einem Drehbuch. Jeder Darsteller muss seine Rolle spielen. Wie der junge Mann, der mit einem dreifach gebrochenen Bein auf der Erde liegt. Weil er nur ein T-Shirt anhat, bringt Esther Finhold schnell eine Decke. Die falschen Verletzten sollen sich im Oberhofer Nieselregen nicht auch noch erkälten.

Jeder Schritt kommt ins Protokoll

Gegen 10:30 Uhr knallt es kurz und aus mehrere Feuerwerkskörpern steigt Rauch auf. Die Statisten schreien um Hilfe. Manche rennen verwirrt umher und behindern Polizisten. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis endlich der erste Rettungswagen erscheint.

Philipp Prenzel ist als Kreisbrandinspektor der Übungsleiter. Er beobachtet das Szenario genau und gibt Entwarnung. "Die Rettungskräfte waren rechtzeitig da. Genauso wie wir das vorher geschätzt haben", sagt er.

Jeder Schritt, den die Sanitäter oder Polizisten machen, wird von Beobachtern genau protokolliert. "Jeder muss auf etwas Anderes achten", so Prenzel. Geprüft wird zum Beispiel, ob die Verletzten versorgt, Brände gelöscht und technische Hilfeleistung gegeben werden.

Umgebautes Stadion mit neuen Rettungsplänen

Auch für den Staatssekretär Hartmut Schubert ist die Übung spannend. Das Biathlonstadion wird gerade für die im Januar bevorstehende Weltmeisterschaft umgebaut. "Wir haben viel in die Sicherheit investiert. Es gibt aber andere Flucht und Rettungswege", so Schubert.

Jetzt werde sich zeigen, ob die Pläne auch aufgehen. Wichtig ist die Übung auch, weil das Stadion in Oberhof wegen der Coronapandemie schon lange keine Menschenmassen mehr erlebt hat.

Die letzten zwei Biathlonweltcups fanden ohne Zuschauer statt. In den nächsten zwei Wochen wird die Übung im Meininger Landratsamt ausgewertet. "Im Großen und Ganzen hat es aber gut funktioniert", gibt Übungsleiter Prenzel ein erstes Fazit.

MDR (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 09. Juli 2022 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

martin am 10.07.2022

Solche Bilder sollten sich mal die Zeitgenossen vor Augen führen, die bei anderen Anlässen die (meist ehrenamtlichen) Rettungskräfte behindern, bepöbeln und mittlerweile sogar tätlich angreifen.

Dank und Respekt an die Kameradinnen und Kameraden für das Engagement!

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