Berghütte
Ein emsiger Verein betreibt die kleine Berghütte auf dem Gipfel des Ruppbergs. Bildrechte: Ruppberg Verein

Gastronomie Hoch oben über Zella-Mehlis: Der "schönste Ruppberg der Welt"

29. Juni 2024, 14:18 Uhr

Am Rhön-Rennsteig-Weg liegt der Hausberg der Zella-Mehliser, der Ruppberg. Rauf kommt man nur zu Fuß. Aber auf dem Gipfel warten eine Berghütte mit urigem Angebot - betrieben von einem emsigen Verein - und ein toller Panoramablick.

Sommerferien in Thüringen und wir sind da unterwegs, wo auch viele Wanderer, Ausflügler und Familien sind – im Thüringer Wald! Heute schauen wir auf den Hausberg der Zella-Mehliser, den Ruppberg. Dort gibt's auch eine Berghütte, betrieben vom Ruppberg-Verein. Damit Wanderer oben auf 866 Metern ein kühles Bier genießen können, ist vorher ganz schön viel Arbeit zu erledigen.

Kerstin Blüm startet den Diesel-Generator an der Talstation. Das Rattern der Maschine ist ein vertrautes Geräusch für die Mitglieder des Ruppberg-Vereins. Denn damit beginnt jedes Wochenende auf dem Hausberg der Zella-Mehliser.

Eine Frau neben einer mit Getränkekästen beladenen Gondel einer Materialseilbahn
Vereinschefin Kerstin Blüm beim sogenannten Liften. Bildrechte: MDR/Tino Geist

Der Diesel-Generator treibt eine kleine Seilbahn an. Mit ihr muss alles auf den Berg, was dort gebraucht wird. Und all das, was nicht mehr gebraucht wird, muss damit wieder runter vom Berg.

Wer auf den Ruppberg will, muss laufen

So werden regelmäßig Wasser, Bier und Verpflegung in den kleinen Seilbahnkorb geladen. Dann wird der Korb über das Stahlseil nach oben geschickt. Auf dem Berg wird ausgeladen und wieder alles von vorn.

Wir müssen auch hochlaufen, wie alle Urlauber und Gäste

Kerstin Blüm

Rund drei Minuten dauert eine Fahrt. Personen dürfen mit der kleinen Seilbahn nicht transportiert werden. Wer auf den Berg will, der muss laufen. Das gilt übrigens auch für die Hüttenwirte des Vereins, die sich immer am Wochenende um die Verpflegung der Wanderer und Ausflügler kümmern. "Das ist halt so", sagt Kerstin Blüm mit einem Grinsen im Gesicht. "Wir müssen auch hochlaufen, wie alle Urlauber und Gäste."

Fernblick belohnt den steilen Aufstieg

Das ist die Besonderheit am Ruppberg. Mit dem Auto bis vor die Hütte fahren, das geht nicht. Der kürzeste Weg führt vom Parkplatz oberhalb von Zella-Mehlis in gut einer halben Stunde hoch auf den Berg.

Erst relativ eben, dann aber doch ganz schön steil. Wer oben ankommt, der wird mit dem Blick in die Ferne belohnt: "Es ist zu jeder Jahreszeit und Tageszeit einfach schön auf dem Ruppberg zu sein. Viele sagen, es ist wie Urlaub dort oben", sagt Kerstin Blüm, die Vorsitzende des Ruppberg-Vereins ist.

Infotafel in einem Wald
Auf dem Weg warten auch Sagen auf die Wanderer. Bildrechte: MDR/Tino Geist

Es ist zu jeder Jahreszeit und Tageszeit einfach schön auf dem Ruppberg zu sein. Viele sagen, es ist wie Urlaub dort oben.

Kerstin Blüm

40 Vereinsmitglieder machen das Angebot möglich

40 Mitglieder machen im Verein mit. Auf dem Berg gibt's immer am Wochenende von Mai bis Oktober bodenständige Küche zu bodenständigen Preisen. Das schätzen die Gäste. Die Bratwurst ist sehr günstig, wenn man bedenkt, dass auch sie erst mit dem Lift auf den Berg musste.

"Neben Bratwurst bieten wir auch Suppen und Fettbrote an. Zu besonderen Anlässen gibt's unser Knobi-Brot, das schon legendär ist", so die Vereinschefin. Samstag und Sonntag ab 10 Uhr hat die Hütte auf dem Ruppberg geöffnet.

Hügellandschaft
Spektakuläre Sonnenuntergänge vom Ruppberg aus genießen - oder einfach den tollen Fernblick. Bildrechte: Ruppberg Verein

Doch auch wenn die Hütte geschlossen hat, lohnt sich der Aufstieg - auch zu späterer Stunde, sagt Kerstin Blüm: "Die spektakulären Sonnenuntergänge verzaubern eigentlich jeden, der mal dort oben war." Auch deswegen sagen viele: Es ist halt der "Schönste Ruppberg der Welt".

Hintergrund: In der letzten Juni-Woche besuchen unsere Reporterinnen und Reporter gastronomische Betriebe im Thüringer Wald. Und fragen: Was tun die Betriebe für ein gelungenes Konzept? Wo hakt es aktuell in der Gastronomie in der Region. Hier finden Sie aktuelle Artikel aus der Serie:

MDR (dvs)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 28. Juni 2024 | 19:00 Uhr

5 Kommentare

Marc11 vor 14 Wochen

Schade das nicht die Leute erwähnt werden,die schon fast 1000 mal den Berg erklommen haben,mit dem Mountainbike......ich kenne da nämlich jemanden,der da sehr aktiv ist....wirklich sehr schade....

Tamico161 vor 14 Wochen

Aller Ehren wert und toi toi toi damit das alles gut geht und bleibt.
Allerdings muss über den Diesel Generator noch mal nachgedacht werden! Das geht gar nicht! Ironie

Harka2 vor 14 Wochen

Einmal mehr bestätigt sich, dass solche Lokale wirtschaftlich nicht zu betreiben sind. Steht da aber ein Verein oder eine Gemeinde dahinter, denen es nicht um Profit geht, dann funktioniert das. Aber nur dann.

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