Eine Frau lächelt.
Auch Anja Schönheit will Landrätin im Kreis Sonneberg werden. Die Sonnebergerin arbeitet derzeit als  Pflegedirektorin der Helios-Klinik in Kronach.  Bildrechte: privat

Kommunalwahl Kreis Sonneberg: SPD nominiert Pflegedirektorin als vierte Landratskandidatin

24. April 2023, 11:39 Uhr

Bei der anstehenden Landratswahl im Kreis Sonneberg gibt es eine vierte Kandidatin: Die SPD hat die parteilose Anja Schönheit nominiert. Stand jetzt träte sie gegen die Kandidatin von Grünen und Linkspartei, Nancy Schwalbach, den CDU-Bewerber Jürgen Köpper und den AfD-Kandidaten Robert Sesselmann an.

SPD und Pro Son schicken Sonnebergerin ins Rennen

Die Sonneberger Sozialdemokraten schicken die parteilose Anja Schönheit ins Rennen für die Landratswahl. Die 43-Jährige ist am Samstag bei einem Sonderparteitag in geheimer Abstimmung nominiert worden. Anja Schönheit wird auch von der Fraktion Pro Son unterstützt. Schönheit ist Diplom-Pflegewirtin und nach Klinikangaben seit Jahresanfang als Pflegedirektorin der Helios-Klinik im fränkischen Kronach tätig. Sie lebt mit ihrer Familie in Sonneberg.

Schwalbach ist gemeinsame Kandidatin von Grünen und Linke

Zuvor hatten Grüne und Linkspartei gemeinsam Nancy Schwalbach als ihre Kandidatin für die Landratswahl nominiert. Die 52-Jährige ist seit März Vorstandssprecherin des Grünen-Regionalverbands Sonneberg-Hildburghausen. Sie stammt aus Potsdam und lebt seit 2020 mit ihrer Familie in Sonneberg.

Porträtfoto von Nancy Schwalbach
Die Kandidatin von Grünen und Linkspartei Nancy Schwalbach. Bildrechte: MDR/BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen

CDU-Bewerber Köpper ist Interims-Landrat

AfD und CDU hatten ihre Kandidaten bereits vorher gekürt. Nach Angaben von CDU-Kreisgeschäftsführer Jens-Uwe Blask wurde Jürgen Köpper auf einem Kreisparteitag im März nominiert: Von 230 wahlberechtigten Mitgliedern seien 50 anwesend gewesen. 47 folgten der Empfehlung des Kreisvorstands für Köpper, es gab eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Köpper ist Erster Beigeordneter im Landratsamt und vertritt seit Langem den erkrankten Landrat Hans-Peter Schmitz.

AfD-Bewerber Robert Sesselmann versucht es erneut

Die AfD schickt den Landtagsabgeordneten Robert Sesselmann in den Wahlkampf. Er war schon 2018 als Landratskandidat angetreten und scheiterte im ersten Wahlgang. Er ist mit dem früheren Sonneberger Landrat Reiner Sesselmann nicht verwandt.

ÖDP-Kandidat verzichtet

Martin Truckenbrodt aus Seltendorf hatte seinen Verzicht auf eine Kandidatur erklärt. Der ÖDP-Politiker erklärte zur Begründung, die Parteien Die Linke, PRO LK SON, SPD, FDP und Grüne hätten ihm eine Absage erteilt. Zuvor hatte Truckenbrodt gesagt, er wolle nur bei einer breiten politischen Unterstützung kandidieren.

Landrat Schmitz vorzeitig in den Ruhestand versetzt

Anfang März war bekannt geworden, dass der bisherige Sonneberger Landrat Schmitz (pl) aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt wurde. Schmitz war seit zwei Jahren krank. In dieser Zeit wurde er von Jürgen Köpper und dem ehrenamtlichen Beigeordneten Christian Tanzmeier (CDU) vertreten. Die Neuwahlen sind für den 11. Juni geplant.

MDR (jml/bee/co/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 24. April 2023 | 08:30 Uhr

19 Kommentare

MartinTruckenbrodt am 21.03.2023

Mal noch ein paar konkrete Zahlen:
Bei der Budnestagswahlwahl 2017 war ich Direktkandidat der ÖDP im Wahlkreis 196 gewesen. Damals erzielte ich im Landkreis Sonneberg 579 Erststimmen.
Bei der Landtagswahl 2019 war ich Direktkandidat der ÖDP im Wahlkreis Sonneberg I gewesen, welcher etwa zwei Drittel des Landkreises Sonneberg umfasst. Hier hatte ich 195 Erststimmen. Allerdings waren die Wahlzettel ganz zufällig maschinell 100prozentig genau so gefaltet gewesen, dass die letzten drei Wahlvorschläge ganz akurat überdeckt wurden, was viele Wähler nicht bemerkten. Das betraf auch die Wahlzettel im Wahlkreis 20 SON I/HBN I, für den ganz zufällig der selbe Kreiswahlleiter zuständig war.

MartinTruckenbrodt am 21.03.2023

@Harka2 So langsam wird es sachlich. :) Die Grünen, die unter hostorisch korrekter Betrachtung, als Abspaltung der ÖDP bezeichnet werden müssen, hatten sich in den 1980ern über den Einzug in den Hessischen Landtag etablieren können. Gäbe es die 5%-Sperrklausel nicht, so säße die ÖDP, also Partei der Mitte, seit mehr als 20 Jahren zumindest im Bayerischen Landtag. Aber das mit der Durchdringung und der Wahrnehmung ist ein sehr vielfältiges Themenfeld für sich.

Freies Moria am 21.03.2023

@Ludwig58: "in die Höhe hieven" ist lustig, wenn man sich dazu mal die aktuellen Wahlumfragen für ganz Thüringen ansieht. Ich würde eher davon reden wer alles absackt, weil man diesen Parteien einfach nicht(s) mehr (zu)traut.

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