
Nach Klinik-Aus Doch kein Wechsel? Neuhaus am Rennweg bleibt laut Landrat im Kreis Sonneberg
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11. März 2025, 11:48 Uhr
Ein Wechsel der Stadt Neuhaus am Rennweg vom Kreis Sonneberg in einen anderen Kreis ist offenbar vom Tisch. Das meint zumindest Landrat Robert Sesselmann (AfD).
Ein Wechsel der Stadt Neuhaus am Rennweg vom Kreis Sonneberg in den Landkreis Hildburghausen oder den Kreis Saalfeld-Rudolstadt ist nach Meinung von Landrat Robert Sesselmann (AfD) vom Tisch. Das sagte er in einem Video in den Sozialen Medien.
Sesselmann berief sich darauf, dass in der jüngsten Stadtratssitzung kein entsprechender Antrag gestellt wurde. Der AfD-Landrat zeigte sich erleichtert - vor allem auch für die Industrie sei das ein gutes Signal.
Stadträtin: Vorstoß nur zurückgestellt
Anett Lämmchen, Vorsitzende der Freien Wählergemeinschaft Rennsteig, sagte MDR THÜRINGEN, ihre Fraktion habe den Vorstoß lediglich zurückgestellt. Die Wählergemeinschaft hatte das Thema Kreiswechsel in einer Sitzung im vergangenen Jahr in die Diskussion gebracht. Hintergrund war eine große Frustration über das Aus für das örtliche Krankenhaus. Damals hieß es, zunächst sollten die Menschen zu einem Kreiswechsel befragt werden.
Mit der medizinischen Versorgung in der Stadt seien ihre sowie andere Fraktionen nach wie vor höchst unzufrieden, so Lämmchen. Das nach dem Krankenhaus-Aus eingerichtete Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) decke die Bedürfnisse nicht ab. Was fehle, seien Sprechstunden für akute Notfälle.
Informationsveranstaltung im MVZ geplant
Besorgt zeigt sich Lämmchen auch darüber, dass die neuen niedergelassenen Ärzte zum Teil schon kurz vor dem Renteneintritt stehen. Die Bewohner seien verunsichert und es bestehe auch viel Unklarheit, wo welche Beschwerden behandelt werden könnten. Um die Menschen aufzuklären, ist für den 29. März nach Angaben von Landrat Sesselmann ein "Tag der offen Tür" im MVZ geplant.
MDR (mad/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 11. März 2025 | 00:11 Uhr
MalNachdenken vor 5 Wochen
"Ich glaube, dass viele Menschen im Landkreis mit der Arbeit von Herrn Sesselmann nich zufrieden sind."
Leider merkt man nicht viel von Arbeit. Meist fällt er durch irgendwelche Schimpftiraden auf, die er durch die sozialen Netze jagt. Oder durch seine eigenwillige Interpretation der Gegebenheiten. Abseits dessen bewegt er genau nichts.
Seinen Wählern scheint das egal, die wollen bloß den "Wandel". Hauptsache blau, alles andere ist egal. Da wird dann auch ein Selbstdarsteller ignoriert, oder besser gesagt: hofiert.
Waeldchen vor 5 Wochen
Ich glaube, dass viele Menschen im Landkreis mit der Arbeit von Herrn Sesselmann nich zufrieden sind. Leider hat sich das im Wahlergebnis zur Bundestagswahl nicht sehr bemerkbar gemacht. Mittlerweile merken einige, dass er seine Wahlversprechen nicht einhalten kann.
Seinen Hardcore-Fans dürfte das egal sein, die würden ihn auch feiern, wenn er dem Landkreis, der Wirtschaft etc. schaden zufügen würde. Die Fangemeinde würde ihm nahezu alles verzeihen. Von der Einhaltung der Wahlversprechen sprechen seine Anhänger nicht.
Ludwig58 vor 5 Wochen
Es ist bekannt, dass Sesselmann gerne via soziale Medien sein vermeintliches Wissen veröffentlicht. Da war in der Vergangenheit schon manche peinliche Aktion dabei.
Dass Sesselmann aber nun öffentlich verkündet, dass die Stadt Neuhaus am Rennweg einen möglichen Wechsel der Kreiszugehörigkeit nicht mehr verfolgt, ist ein starkes Stück.
Wie kommt ein Landrat dazu, sowas zu verbreiten?
Denkt Sesselmann vielleicht, er kann durch sein Amt derartige Entscheidungen beeinflussen?
Eine Stadt ist immer noch selbstbestimmt, um derartige Beschlüsse zu beraten und darüber abzustimmen.
Wenn sich Sesselmann Gedanken darüber macht, dass der Landkreis Sonneberg bei der Industrie in ein schlechtes Licht rücken würde, dann liegt das vielmehr daran, dass Sonneberg zwischenzeitlich als rechte Hochburg gilt. Kaum ein Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund wird hier eine Stelle suchen, wenn in anderen Regionen gleichwertige Arbeit zu finden ist. Das ist das eigentliche Problem des Landkreises Sonneberg.