Autozulieferer PWG
Das Unternehmen Profirollen-Werkzeugbau GmbH (PWG) stellt Führungsschienen für Auto-Panoramadächer her. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

300 Stellen Produktion in China billiger: Autozulieferer in Südthüringen soll dichtgemacht werden

16. Januar 2025, 15:38 Uhr

Nach der mbw-Gruppe, Grammer und Marelli plant der nächste Autozulieferer seinen Rückzug aus Thüringen. Diesmal trifft es einen Hersteller von Dachzubehör aus Neuhaus-Schierschnitz in Südthüringen mit 300 Stellen.

In Thüringen kriselt es bei einem weiteren Autozulieferer. Dabei handelt es sich um die Profilrollen-Werkzeugbau GmbH (PWG) in Neuhaus-Schierschnitz im Kreis Sonneberg. Das Unternehmen kündigte an, einen Großteil der Produktion am Standort bis Ende des Jahres zu schließen.

Als Gründe nennt PWG hohen Kostendruck seitens der Kunden und gestiegene Produktionskosten. Damit sei der Standort Deutschland im internationalen Vergleich nicht mehr wettbewerbsfähig.

Produktion wird nach China umgelagert

Den aktuell rund 300 Beschäftigten will das Unternehmen sozialverträgliche Lösungen anbieten. Unter anderem soll bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz geholfen werden.

PWG stellt Führungsschienen für Auto-Panorama-Dächer her. Diese sollen künftig bei einem Schwesterbetrieb in China produziert werden. Ziel sei es, die Produktion bis Ende des Jahres komplett nach Fernost zu verlagern. PWG ist Teil der Neuman Aluminium Gruppe mit Sitz in Österreich.

Produktion von VW-Autos in einer Fabrik.
Die Deutsche Automobilindustrie befindet sich im Umbruch. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Westend61

Stellenabbau und Standortkündigungen in ganz Thüringen

In den vergangenen Monaten hatten bereits andere Autozulieferer angekündigt Stellen abzubauen, darunter Hirschvogel in Marksuhl im Wartburgkreis und Vitesco in Mühlhausen, der Maschinenbauer Schuler Pressen in Erfurt oder auch Continental in Waltershausen im Kreis Gotha.

Darüber hinaus hatten mehrere Autozulieferer angekündigt, ihre Standorte in Thüringen zu schließen - wie etwa der Sitzhersteller Lear und der Dienstleister Reichhart im Wartburgkreis sowie die beiden Südthüringer Unternehmen Grammer und Marelli in Brotterode-Trusetal (Schmalkalden-Meiningen). Zu Beginn dieses Jahres hatte der Automobilzulieferer der mbw-Gruppe mit Standorten in Sömmerda und Mühlhausen Insolvenz angemeldet.

MDR (nir)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. Januar 2025 | 15:30 Uhr

95 Kommentare

aufdemberg vor 4 Wochen

Die wären?

Dar deutsche Verbrenner ist unter den strengeren amerikanischen Grenzwerten sauberer als unter den weniger strengen Grenzwerten in Deutschland?

An den Grenzwerten liegt es sicher nicht!

aufdemberg vor 4 Wochen

Das Geschäft mit der Automobilindustrie war für die Zulieferer schon immer ein schlechteres Geschäft.
Seit der Wende bin ich mit Zulieferer in Kontakt gekommen.
Immer würden die Preise gedrückt, kosten dem Zulieferer in Rechnung gestellt.
Die Autohersteller haben jeden Punkt an die Zulieferer ausgelagert, welche Kosten mit sich brachten.
Umwelt, Qualitätsmanagement Transport usw.

Bis jetzt konnten unsere tollen Autohersteller ein gutes Produkt zu Höstpreisen an den Mark bringen. Der Wettbewerb war überschaubar.
Dies funktioniert nicht mehr.

Die Rendite ist über den Preis nicht mehr zu machen. Schon gar nicht mit einem unbeliebten Produkt.
Nicht einmal den deutschen Verbrenner möchte man im Ausland haben.
Das Desaster war schon vor der Ampelregierung bekannt.

Wer das nicht sah, sollte mal aus seiner Blase heraus treten.

Nicht die Politik und der Zulieferer ist das Problem.
Nein der Hersteller baut Mist, so der Verband der Zulieferer!

Werner_1955 vor 4 Wochen

dreimal im Kopf rumgehen lassen,
hat er schon getan. Was kam dabei raus? Neue hohe massiev Kosten für Sparer.
Bei den demokratischen Wähler kommt hoffentlich das Kreuz durch dreimal im Kopf rumgehen lassen bei eine rguten alternativen Partei herraus.

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