Erstaufnahmeunterkunft Suhl
Derzeit leben in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl 460 Menschen. In Spitzenzeiten waren es mehr als 1.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Flüchtlinge Erstaufnahme in Suhl soll geschlossen werden - Suche nach neuem Standort

03. Februar 2025, 19:42 Uhr

Im kommenden Jahr soll die Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl geschlossen werden. Der Mietvertrag wird nicht mehr verlängert. Wo die Flüchtlinge danach unterkommen werden, ist bislang offen.

Die Thüringer Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge in Suhl wird im nächsten Jahr geschlossen. Das hat Migrationsministerin Beate Meißner (CDU) nach einem Rundgang auf dem Friedberg bekanntgegeben. Wo neu ankommende Flüchtlinge danach in Thüringen zentral aufgenommen werden, sei noch offen.

Ministerin Beate Meißner und Staatssekretär Christian Klein
Migrationsministerin Beate Meißner (CDU) und Staatssekretär Christian Klein haben die Erstaufnahmestelle in Suhl besucht. Bildrechte: picture alliance/dpa/David Hutzler

Arbeitsgruppe soll geeignete Gebäude prüfen

Meißner sagte, sie habe eine "Task Force" unter der Leitung von Staatssekretär Christian Klein (CDU) gebildet. Die Arbeitsgruppe solle geeignete Gebäude oder Immobilien prüfen. Auch ein Neubau sei möglich. Diesen Weg bevorzugt Innenminister Georg Maier (SPD), der im rot-rot-grünen Kabinett für Migration zuständig war.

Ministerin: Mehrere verbesserungswürdige Dinge

Meißner zeigte sich nach ihrem Antrittsbesuch in Suhl zufrieden. Sie sagte: "Ich hatte einen besseren Eindruck als von meinem letzten Besuch hier vor ein paar Jahren. Hier ist viel geschehen, hier ist viel verbessert worden. Aber dennoch gibt es ein paar Dinge, die der Menschenwürde wegen verbesserungswürdig sind."

Dazu zählen nach Ansicht der Ministerin die sanitären Anlagen im Männerhaus. Aktuell leben in der Unterkunft etwa 460 Menschen. Das sind vergleichsweise wenige. In Spitzenzeiten waren es über 1.000 Bewohner, die Unterkunft war damit völlig überbelegt.

Erstaufnahmeunterkunft Suhl
Nach den Plänen der Migrationsministerin soll die Erstaufnahme bis November 2026 leergezogen sein. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Außenstelle in Eisenberg soll auch geschlossen werden

Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung ist die Erstaufnahme auf dem Suhler Friedberg ein zentraler Punkt. Laut Meißner soll der Mietvertrag für das Objekt im November gekündigt werden. Bis November 2026 müsse die Immobilie dann leergezogen sein. Meißner fügte hinzu, neben Suhl solle auch die Außenstelle im ostthüringischen Eisenberg "perspektivisch geschlossen werden". Großes Ziel sei es, die Kommunen zu entlasten. Sie sollten nur noch diejenigen Flüchtlinge unterbringen müssen, die eine Bleibeperspektive haben.

Die Standortsuche der Arbeitsgruppe soll auf der Vorarbeit des bisher zuständigen Innenministeriums aufbauen. Innenminister Maier hatte dem "Freien Wort" kürzlich gesagt, ein Neubau könnte in Hermsdorf im Saale-Holzland-Kreis entstehen. Migrationsministerin Meißner ging darauf nicht weiter ein. Sie sagte: "Ich halte nichts davon, jetzt irgendwelche Standorte zu nennen. Es geht um ein tragfähiges Gesamtkonzept."

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MDR (co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 03. Februar 2025 | 18:35 Uhr

107 Kommentare

MDR-Team vor 6 Tagen

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Jette J. vor 7 Tagen

Wessi, langsam begreifen ja sogar Sie. 'Die allergrößte Mehrzahl..." Ich habe, wie viele andere auch, etwas gegen die anderen Wenigen..., deswegen bin ich kein Rassist.

Altmeister 50 vor 7 Tagen

Hallo mdr- Team,
dass man hier noch so offen diskutieren kann respektiere ich. Insofern habe ich auch den Schneid, meine vorherigen Posts zu diesem Thema wegen der Ironie sowie des Sarkasmus zu bedauern, gleichwohl ist die aktuelle Politik zu diesem Thema für mich nur noch mit Fatalismus zu ertragen.
Nun ist man hinsichtlich Erstaufnahmeeinrichtung wieder auf der Suche nach einem neuen Standort, muss Gebäude akquirieren oder neu bauen und dies gegen Widerstand der Einwohner vor Ort durchsetzen. Da werden wieder Kreativität, Kapazitäten und Geld im Innenministerium und den Kommunen gebunden, die gerade jetzt für die Stabilisierung der inneren Sicherhei, den Erhalt der Infrastruktur, der Bildung usw. dringend anderweitig benötigt würden. An die Flüchtlinge sollte mal adressiert werden, dass sich Deutschland im Abwärtstrend befindet, sie hier nichts mehr Gutes zu erwarten haben und zukünftig, bei Ablehnung ihres Asylantrages, eine geschlossene Abschiebeeinrichtung auf sie wartet.

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