Cyberkriminalität Nach Hackerangriff auf Stadt: Daten von Suhlern im Darknet

24. August 2022, 17:02 Uhr

Hacker haben beim Angriff auf die Suhler Stadtverwaltung im März offenbar auch sensible Daten von Einwohnern abgegriffen. Kontonummern, Geburtsdaten und Telefonnummern von Suhlern sind im sogenannten Darknet aufgetaucht. Die Linksfraktion im Landtag fordert als Reaktion einen Cyberhilfsdienst für digitale Ernstfälle, die die kritische Infrastruktur betreffen.

Bei einem Hacker-Angriff auf die Suhler Stadtverwaltung im März konnten Unbekannte offenbar auch sensible Daten von Einwohnern abgreifen. Wie eine Sprecherin der Suhler Stadtverwaltung bestätigte, sind Kontonummern, Geburtsdaten sowie Telefonnummern von Suhlern im sogenannten Darknet aufgetaucht.

Die Stadtverwaltung informiere die Betroffenen per Brief über den Datenklau. Sie sollten vor allem ihre Konten im Blick haben. Anfang März war das Netzwerk der Suhler Stadtverwaltung von einem Trojaner-Virus lahmgelegt worden. Das Landeskriminalamt ermittelt. Zuerst hat das "Freie Wort" berichtet.

Hackerangriff: Linke fordern "Cyber-Sicherheitsnetz"

Als Reaktion fordert die Linksfraktion im Thüringer Landtag den Aufbau eines Sicherheitsnetzes zum Schutz der sogenannten kritischen Infrastruktur wie Energie- und Wasserversorgung, Telekommunikation, Krankenhäuser und Verwaltung. Diese seien seit Jahren abstrakt gefährdet, mögliche Folgen verheerend, sagten die Fraktionsmitglieder Donata Vogtschmidt und Philipp Weltzien am Mittwoch in Erfurt.

Im Fall von Cyber-Großschadenslagen solle ein "Cyberhilfswerk" in der Lage sein, schnell zu reagieren und vor Ort technische Unterstützung zu leisten. Notfallübungen und ein Plan zum Einsatz eines Katastrophenstabs auch für den digitalen Ernstfall sollten regelmäßig mit einem solchen Hilfswerk geprobt werden.

Was ist das Darknet? Das Darknet ist der Teil des Internets, auf welches Nutzer nicht über eine Webseite oder einen einfachen Login zugreifen können. Die Kommunikation dort ist verschlüsselt und die Urheber der Inhalte sowie die Besucher wollen möglichst anonym bleiben. Webseiten des Darknets sind nur über Anonymisierungsnetzwerke wie "Tor" und nicht über übliche Suchmaschinen aufrufbar.

Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der IT

MDR (bee/fno,ls), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 24. August 2022 | 15:30 Uhr

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