Suhl Waffenhersteller Haenel hofft auf Großauftrag der Bundeswehr

15. Februar 2019, 05:00 Uhr

Vor nicht einmal drei Jahren lieferte der Suhler Waffenhersteller Haenel der Bundeswehr 115 Scharfschützen-Gewehre. Bei der jetzigen Ausschreibung geht es um ganz andere Dimensionen: 120.000 Sturmgewehre für die Truppe.

Der Suhler Waffenhersteller C. G. Haenel hofft auf einen Großauftrag der Bundeswehr: Am Freitag endet die Ausschreibungsfrist für die Produktion von 120.000 Sturmgewehren für die Truppe.

Haenel hat sich um den Auftrag beworben, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von MDR THÜRINGEN bestätigte. Weitere Details zu dem Verfahren wollte er nicht nennen. Nach Medienberichten soll sich neben Haenel auch der Waffenhersteller Heckler & Koch aus Baden-Württemberg beworben haben. Dieser hatte bereits das derzeit in der Bundeswehr verwendete Sturmgewehr G36 geliefert.

Entscheidung bis Jahresende

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte, den Bewerbern um den Auftrag sei eine Nachfrist zum Einreichen überarbeiteter Gewehr-Muster gegeben worden. Diese Frist ende am 15. Februar. Die zuvor eingereichten Muster hätten einige in der Ausschreibung genannten Anforderungen nicht erfüllt. In den nächsten Monaten seien Vergleichstests der eingereichten Waffen geplant. Man hoffe, bis Jahresende eine Entscheidung über den künftigen Lieferanten treffen zu können.

Anschließend sind die Vertragsverhandlungen vorgesehen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments zu dem Vertrag hofft Haenel, die ersten Waffen an die Bundeswehr Ende 2020 ausliefern zu können. Wie viel die Beschaffung der neuen Gewehre kostet, wollte der Sprecher nicht mitteilen.

G36 in der Kritik

Das G36 war vor einigen Jahren in die Kritik geraten, weil es nach Dauerfeuer beziehungsweise im Einsatz bei großer Hitze wie in Afghanistan angeblich Probleme mit der Treffgenauigkeit aufwies. Heckler & Koch hatte diese Vorwürfe aber stets zurückgewiesen. Die Ausschreibung für das Nachfolgemodell wurde im April 2017 gestartet.

Der Suhler Hersteller C.G. Haenel gehört zur Merkel-Unternehmensgruppe, die vor allem Jagd- und Sportwaffen produziert. Im Jahr 2016 hatte Haenel der Bundeswehr 115 Scharfschützen-Gewehre für die Spezialkräfte des Heeres und der Marine geliefert. Der Auftrag hatte einen Gesamtwert von rund 1,5 Millionen Euro.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Februar 2019 | 06:00 Uhr

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