Auszeichnung Waldzither und zwei weitere Traditionen nun immaterielles Kulturerbe

26. März 2025, 18:34 Uhr

Drei weitere Thüringer Traditionen haben es in das Bundesverzeichnis "Immaterielles Kulturerbe" geschafft. Nach Angaben der Staatskanzlei wurden Bau und Spiel der Waldzither, die Brettspielkultur sowie das Töpfer- und Keramikerhandwerk in Thüringen und im Harz am Mittwoch in die Liste aufgenommen. Insgesamt hatte das Land vier Empfehlungen abgegeben. Nicht aufgenommen wurde die Dahlientradition im Mittleren Elstertal.

Mehrere Waldzithern liegen auf einem Tisch
Das Wissen um Bau und Spiel der Waldzither gaben Waldarbeiter und Bergleute weiter. Bildrechte: picture alliance/Hartmut Wiktor/Freunde und Förderer der Waldzither e.V./dpa

Die Waldzither gibt es seit über 120 Jahren

Die Waldzither ist ein Zupfinstrument, das etwa um 1900 in Thüringen aufkam. Das Wissen um die Herstellung und das Spiel des klangvollen, zumeist von Gesang begleiteten Volksinstruments wurde von Waldarbeitern und Bergleuten von Generation zu Generation weitergegeben.

Seit 2003 finden in Suhl Waldzither-Symposien statt, bei dem Spieler, Sammler, Historiker, Instrumentenbauer und Interessierte sich treffen und austauschen. Auch die Sammlung des Hennebergischen Museums Kloster Veßra im Kreis Hildburghausen umfasst einen kleinen, bedeutenden Bestand dieser historischen Musikinstrumente.

Minister: Prägende Kulturlandschaft

Für Kulturminister Christian Tischner (CDU) zeigen die Auszeichnungen, wie "prägend die Thüringer Kulturlandschaft ist". Die prämierten Kulturformen seien "tief in der Geschichte unseres Freistaats verwurzelt und zugleich weit über dessen Grenzen hinaus wirksam".

Was ist immaterielles Kulturerbe? Auf der Webseite der Deutschen Unesco-Kommission heißt es dazu: "Menschen tanzen, feiern und singen. Sie pflegen Bräuche, Beziehungen und ihre Umwelt. Dabei erhalten und gestalten sie ihr kulturelles Erbe, indem sie ihr Wissen und Können an die nächsten Generationen weitergeben. Das Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 fördert die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung dieses lebendigen Erbes, beispielsweise durch die internationalen Unesco-Listen oder über Einträge in das 'Bundesweite Verzeichnis' des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland."

Thüringen ist nun mit insgesamt acht Kulturformen in dem Kulturerbe-Verzeichnis vertreten. Neben dem Skatspiel aus Altenburg und dem Eisenacher Sommergewinn zählen dazu die Heiligenstädter Palmsonntagsprozession, der Lauschaer Christbaumschmuck und die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel. Das Verzeichnis umfasst derzeit 168 Einträge.

Im Jahr 2022 hatte Thüringen zudem ein eigenes Landesverzeichnis zum immateriellen Kulturerbe eingerichtet. Es bildet regional bedeutende Kulturformen ab. Dort sind aktuell 20 Traditionen gelistet.

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 26. März 2025 | 17:30 Uhr

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