Lebensmittelausgabe bei einer Tafel
Derzeit können Bedürftige nur noch einmal in der Woche Lebensmittel abholen. Bildrechte: IMAGO / Michael Schick

Lebensmittel Aufnahmestopp bei Suhler Tafel: Mehr Bedürftige und weniger Spenden

03. August 2022, 05:28 Uhr

Die Tafel in Suhl kann den Ansturm nicht mehr bewältigen. Nun werden keine neuen Kunden mehr aufgenommen. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist die Zahl der Bedürftigen gestiegen. Spenden gibt es jedoch weniger.

Die Tafel in Suhl kommt an ihre Grenzen. Wie Sprecherin Almut Ehrhardt MDR THÜRINGEN sagte, werden deshalb momentan keine neuen Kunden mehr aufgenommen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten den großen Ansturm nicht mehr bewältigen.

Abholung von Lebensmitteln nur noch einmal wöchentlich

Laut Ehrhardt hat sich die Zahl der Tafelnutzer seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine auf über 200 erhöht. Die Lebensmittelspenden seien dagegen deutlich gesunken. Jeder Bedürftige könne derzeit nur noch einmal in der Woche Lebensmittel abholen.

Außerdem ist die Zukunft der Suhler Kindertafel ungewiss. Weil die Stellen nicht mehr gefördert werden, ist sie auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. In den vergangenen Wochen hatte eine Suhler Elektroteilefirma ausgeholfen. Weitere Firmen werden dringend gesucht. Die Suhler Tafel versorgt Schulkinder aus bedürftigen Familien mit gesunden Pausenbroten.

MDR (bee,jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 03. August 2022 | 06:30 Uhr

9 Kommentare

dimehl am 03.08.2022

Auch hierzulande gibt es doch Hilfe: Thüringen unterstützt jetzt die Tafeln finanziell: mit Mitteln aus der Thüringer Staatslotterie... Nein, das ist kein schlechter Scherz - Quelle: mdr.
Bleibt die Lostrommel voll, bleibt der Teller halt' leer...

Anni22 am 03.08.2022

Dann schlage ich mal als erstes vor, die Tafeln versorgen nur noch Kinder unter 18 und Alte über 60 Jahre und Leute mit Schwerbehindertenausweis. Danke!

Saxe am 03.08.2022

@GuterMensch: in jedem system werden sie Menschen haben, die nicht genügend einkommen haben um immer in einen Supermarkt zu gehen. Insofern ist es eher positiv, dass es die Tafel gibt. Was ich persl. schlimm finde ist, dass soviele Lebensmittel wegen kleiner Macken weggeschmissen werden. Schauen sie mal in die Backstuben Deutschlands, wieviel Brot da regelmäßig vernichtet wird, weil es nicht mehr in den Verkauf gelangen darf.

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