Windräder im Wald
Nach den Vorgaben von Bund und Land muss Südwestthüringen die Fläche für Windkraftanlagen erhöhen. Derzeit sind hier rund 600 Hektar ausgewiesen, das sind 0,15 Prozent der Fläche. (Symmbolbild) Bildrechte: IMAGO / Hans Blossey

Erneuerbare Energien Vorerst keine neuen Windräder in Südthüringen

01. März 2025, 18:28 Uhr

Der von Bund und Land geforderte Anstieg der Windvorrangflächen von derzeit 600 Hektar auf rund 8.000 Hektar bis 2032 sei nicht zu schaffen, kritisiert die Regionale Planungsgemeinschaft. Außerdem sei das Stromnetz dafür nicht ausgelegt. Deshalb zieht Präsident Brodführer jetzt die Reißleine.

In Südthüringen sollen bis auf weiteres keine neuen Vorranggebiete für Windräder mehr ausgewiesen werden. Das kündigte der Präsident der Regionalen Planungsgemeinschaft, Michael Brodführer (CDU), in der Zeitung "Freies Wort" an.

Michael Brodführer, Bürgermeister Bad Liebenstein
Michael Brodführer, wurde 1979 geboren und ist promovierter Jurist. Bildrechte: Stadtverwaltung Bad Liebenstein

Brodführer forderte demnach Vorgaben, die von Kommunen und Einwohnern auch mitgetragen werden können. Sie müssten sich nach den Energiemengen richten, die in einer Region benötigt werden, erklärte er.

Zum Aufklappen: Die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen

Die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen umfasst die Landkreise Hildburghausen, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, Wartburgkreis und die kreisfreie Stadt Suhl. Dazu kommt das Oberzentrum Südthüringen, das aus Suhl, Zella-Mehlis, Schleusingen, Oberhof, Meiningen und Schmalkalden besteht. Weitere Mitglieder sind Eisenach, Bad Salzungen, Hildburghausen, Sonneberg sowie gemeinsam Neuhaus am Rennweg und Lauscha.

Die Planungsgemeinschaft sorgt für die Umsetzung der Raumordnung in der Region. Präsident ist seit Dezember 2024 der Landrat des Wartburgkreises, Michael Brodführer (CDU).

Der von Bund und Land geforderte Anstieg der Windvorrangflächen von derzeit 600 Hektar auf rund 8.000 Hektar bis 2032 sei nicht zu schaffen. Außerdem sei das Stromnetz dafür nicht ausgelegt.

Brodführer, der auch Landrat im Wartburgkreis ist, verlangte, die neue Bundesregierung müsse realistische Vorgaben für den Windkraftausbau machen. Bis es neue Regeln von Bund und Land gebe, werde die Planungsgemeinschaft Südwestthüringen keine neuen Vorranggebiete mehr ausweisen.

Mehr zum Thema Windenergie

MDR (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. März 2025 | 17:00 Uhr

51 Kommentare

hinter-dem-Regenbogen vor 7 Wochen

@astrodon

Sie Wissen schon, dass ich nur Dinge hier wiedergebe, die ich zuvor über die Massenmedien erfahren habe.

Der Versuch, ein Beispiel, wie die Politik darauf reagiert, hier anzubringen, ist leider gescheitert, weil ich nicht umhinkomme, dabei namhafte Unternehmen beim Namen zu nennen.
Sie können aber alle Informationen darüber im Internet nachschauen .
geben Sie im Suchfenster [Offshore ohne Anschluss] ein.

Übrigens betreffen diese Zwischenfälle von geplanter "Planlosigkeit" , nicht nur das Offshoregeschäft in der Ostsee. Auch Offshore-Windmühlen in der Nordsee, waren davon betroffen, nach der Fertigstellung schon Geld zu bekommen, ohne aber Strom zu liefern - konnten Sie auch nicht, weil das Kabel fehlte.

Die Frage bleibt: War es Versagen oder (listige) Geschäftmacherei ?

astrodon vor 7 Wochen

@Britta: In 01/2025 sind weltweit 86 KKW in Planung, davon knapp 3/4 in genau DREI Ländern (China 36, Russland 14, Indien 12). Der Planungszeitraum geht dabei bis 2040. Noch weniger (~60) sind (angeblich) "Im Bau" - teilweise seit über 20 Jahren!
Zum "Atom- und Kohlestrom [unserer] Nachbarn": Ja, wir importieren zeitweise Strom - und zeitweise exportieren wir auch
den bei uns erzeugten an die Nachbarn. Verlassen sich damit unsere Nachbarn auch auf "unseren" Strom?

astrodon vor 7 Wochen

@hdR: "mehrfach in der Ostsee Anlagen errichtet, ohne dass eine Kabelverbindung hin zur Küste bestand" - dafür haben Sie sicher konkrete Beispiele bzw. Belege?

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