Energieversorgung Vorzeitiger Baubeginn für Südlink-Trasse beantragt
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23. Mai 2023, 20:26 Uhr
Das zuständige Planungs- und Bauunternehmen für die Südlink-Trasse hat die Planfeststellungs-Unterlagen bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Außerdem hat das Unternehmen beantragt, früher mit dem Bau beginnen zu können. Bereits im Sommer könnte es losgehen.
Für die geplante Gleichstrom-Trasse Südlink sind am Dienstag die Planfeststellungs-Unterlagen für den Thüringer Abschnitt bei der Bundesnetzagentur eingereicht worden. Gleichzeitig beantragte das Unternehmen TransnetBW, im Herbst vorab mit ersten Bauarbeiten beginnen zu können.
Nach den Plänen verlaufen die Erdkabel auf 75 Kilometern Länge durch den Wartburgkreis und den Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Mit dem Beschluss der Bundesnetzagentur wird im Spätsommer 2024 gerechnet. Anschließend kann das Bauprojekt starten, das Strom aus Windenergie von Norddeutschland nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren soll.
Trasse verläuft unterirdisch
Kevin Dziara von TransnetBW sagte MDR THÜRINGEN, knapp ein Drittel der Strecke werde tief unterbohrt, um Flüsse und Straßen zu unterqueren und größere Wald- und Naturschutzflächen zu schonen. Dieser Anteil sei in Thüringen besonders hoch. Insgesamt sind nach seinen Angaben an 26 Stellen Bohrungen geplant. So sollen beispielsweise der Wasunger Wald und der Stedtlinger Wald unterquert werden.
Laut Dziara wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren aus der Region rund 70 Alternativen zum ursprünglich vorgesehenen Trassenverlauf eingereicht. Etwa 25 davon seien weiterverfolgt worden und in den finalen Leitungsverlauf eingeflossen. So habe sich TransnetBW beispielsweise mit Landwirten abgestimmt und die Trasse an Feldränder verlegt.
Schneller Baubeginn angestrebt
Den Antrag auf vorzeitigen Baubeginn begründete Dziara mit dem hohen Zeitdruck. Gerade bei aufwändigen Teilstücken könne schon mit dem Naturschutz oder dem Einrichten der Baustelle begonnen werden. Dazu zähle das Roden von Bäumen. Bereits im Sommer will das Unternehmen die Baulose für Thüringen veröffentlichen. Ziel sei es, dass im Jahr 2028 Strom durch den Südlink fließe. Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW ist bei Südlink für Planung, Bau und den späteren Betrieb verantwortlich.
MDR (rub/cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 23. Mai 2023 | 21:00 Uhr
Anni22 am 25.05.2023
Diese Trassen müssen wir bauen. Alternative wären AKW gewesen. In den Bergen sind Windräder nunmal nicht sinnvoll. Die Länder mit Ebenen wird es härter treffen, Windräder und Solaranlagen, statt Felder. Die Stromtrassen sind das geringere Problem.
Lothar Thomas am 24.05.2023
Vor vielen, vielen Jahren, wie ich mich noch erinnern kann verfolgte ich in der DDR den Streit um den damals aufkommenden Länderfinanzausgleich in der BRD und wie das damals noch landwirtschaftlich geprägte verarmte Bayern industrialisiert werden sollte.
Damals wurde u.a. die Firma SIEMENS von Hamburg einfach nach Bayern umverlagert.
SIEMENS und deren Gelder, sind eine der Grundlagen, warum man heutzutage dort die große Fresse hat.
Warum verlagert man nicht einfach die extremen Energieverbraucher aus ökologischen Gründen wieder in ihre angestammten Heimatländer zurück?
Dann könnte Bayern seine schöne Natur behalten und in den anderen Bundesländern würde sich diese Stromtrasse erübrigen.
Dann könnte sich Bayern mit PV und Windenergie selbst versorgen und wäre nicht auf Offshore Windanlagen in der Nordsee angewiesen.
Dann würde sich sicherlich das Problem Süd-Link ( I , II , oder in Zukunft auch III ) von selbst erledigen und alle anderen gebeutelten Länder wären auch glücklich
Freies Moria am 23.05.2023
Liegt eine sachliche Begründung für den Bau eigentlich vor?
Beispielsweise wäre es doch denkbar die Stromverbraucher aus dem Süden in den Norden zu transferieren, so wie vor vielen Jahren die Ingenieure aus dem Norden in den Süden umgesiedelt wurden.
Auf Dauer sicher eine umweltfreundlichere und zweckmässigere Lösung, auch beim Länderfinanzausgleich!