Landwirtschaft Kosten für Tierkadaverbeseitigung in Thüringen deutlich gestiegen

Viele Menschen wollen gerne Fleisch von regionalen Erzeugern und Schlachtbetrieben kaufen. Nur wird das immer teurer in Thüringen. Kunden müssen deshalb mit einem Preisanstieg bei Fleischprodukten rechnen.

Schlachtabfälle liegen in einer Tonne.
Bei einem Betrieb in Ernstroda (Kreis Gotha) wird noch selbst geschlachtet - die Abfälle müssen preisaufwendig entsorgt werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Landwirte in Thüringen zahlen seit Beginn des Jahres deutlich mehr für das Beseitigen von Schlachtabfällen und Tierkörpern. Das Entsorgen eines toten Rindes kostete bis Dezember 2022 beispielsweise knapp 50 Euro. Seit Januar zahlen Landwirte laut Thüringer Sozialministerium dafür mehr als 150 Euro. Der Preis bei sensiblen Schlachtabfällen wie Hirn oder Rückenmark stieg bei einem Rind demnach von 13 auf 26 Euro pro Tier.

Die Entsorgung der Schlachtabfälle wird zentral vom Land ausgeschrieben. In Thüringen gibt es mit der SecAnim GmbH nur einen Anbieter, der sie entgegennehmen darf. Das Unternehmen begründet die Preiserhöhung mit den gestiegenen Energiekosten.

Preisanstieg für Fleisch ab Februar

Besonders regionale Erzeuger und Direktvermarkter sind von den Mehrkosten betroffen. So heißt es vom Agrarunternehmen TZG in Ernstroda im Kreis Gotha, die Kosten müssten nun auf die Kunden umgelegt werden. Gerechnet werden müsse ab Februar mit einer Preiserhöhung von zehn Cent pro Kilogramm Fleisch.

Einen finanziellen Zuschuss, wie ihn Bauern in anderen Bundesländer bekommen, erhalten die Thüringer Landwirte nicht. Der wurde 2011 abgeschafft. Das Sozialministerium prüft nun, ob die Hilfe wieder eingeführt werden kann. Im Haushalt für das laufende Jahr seien aber keine Mittel vorgesehen.

MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 18. Januar 2023 | 19:00 Uhr

2 Kommentare

kleinerfrontkaempfer vor 10 Wochen

Der Preis ist heiß!
Das genannte Entsorgungsunternehmen hat lt. MDR seinen Sitz in Südwestdtl.
Da kann man dann gut weit weg wirtschaften.
Die Preise für die selbe Dienstleistung in Sachsen u. Sa.-Anh. sind lt. MDR Bericht um ein vielfaches billiger.
Also Marktwirtschaft pur.
Und ein unvollständiger MDR Wortbeitrag gegenüber einem MDR-TV-Beitrag.

AlexLeipzig vor 10 Wochen

Ich will ja nicht besserwisserisch sein, aber das tote Tier heißt "Kadaver" :-)

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