Thüringen Krieg in der Ukraine: Etwa 100 Menschen erreichen Thüringen pro Tag

13. Juni 2022, 17:33 Uhr

Der Zustrom ukrainischer Flüchtlinge nach Thüringen hält weiter an. Derzeit erreichen täglich etwa 100 Menschen aus der Ukraine den Freistaat, wie die Integrationsbeauftrage Mirjam Kruppa MDR THÜRINGEN sagte. Noch vor einem Monat kamen etwa 1.000 ukrainische Flüchtlinge pro Woche in Thüringen an.

Derzeit halten sich demnach knapp 20.000 ukrainische Geflüchtete in Thüringen auf. Etliche Kommunen stoßen laut Kruppa deshalb an ihre Belastungsgrenze.

Kaum Unterkünfte in Erfurt

Familien, die nur notdürftig voneinander getrennt die Nächte in Turnhallen verbringen müssen sind auch fast vier Monate nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine Realität. Besonders in Erfurt dauert es laut Kruppa manchmal mehrere Wochen, bis für die Geflüchteten eine passable Unterkunft gefunden ist.

Jena: Hälfte aller Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften

Etwas besser ist die Situation mittlerweile in Jena. Nach Angaben der Stadt wird jeweils die Hälfte der knapp 3.000 ukrainischen Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften und in Privatwohnungen untergebracht. Eine Turnhalle in Jena-Göschwitz wird lediglich als Reserve vorgehalten.

Eine Frau und ein Mann nehmen sich von einem Essen."
Die ehemalige Frauenklinik in Jena dient Menschen aus der Ukraine als Notunterkunft. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Die meisten Flüchtlingen bleiben in Thüringen

Die Integrationsbeauftrage geht davon aus, dass auch in den kommenden Monaten zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine in Thüringen Zuflucht suchen werden. Flüchtlinge, die Thüringen wieder verlassen, sind nach Einschätzung der Integrationsbeaufragten dagegen die Ausnahme.

MDR (nis)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 13. Juni 2022 | 16:00 Uhr

6 Kommentare

Kleingartenzwerg am 14.06.2022

Herr Melnyk betreibt reine Polemik um für sein Land das maximal mögliche an Hilfeleistungen jeder Art zu beschaffen, als ukrainischer Botschafter ist das ja auch sein Job in den macht er gut.
Was den Faktenwert seiner Äußerungen betrifft ist das oft äußerst fragwürdig. Das gilt aber leider für nahezu alle Informationen die aus dem Kriegsgebiet kommen, es wird ja auch bei nahezu jeder Meldung angemerkt, dass sich die Informationen nicht überprüfen lassen. Für mich ist es nicht möglich mir ein realistisches Lagebild zu machen wenn alle Informationen "aus unsicherer Quelle vermutet werden", fragwürdig, einseitig und standpunktorientiert gefärbt sind.
Ich habe mich selber so schlecht informiert gefühlt wie zur Zeit über den Krieg der Ukraine mit Russland und leider gibt es nahezu keinen Unterschied in der Nachrichtenqualität zwischen ö.r. und privaten Medien.
Im konkreten Fall gilt für mich das was Frau Kruppa äußert als realistisch und das was Herr Melnyk sagt wie vieles andere als Fake.

Bria21 am 14.06.2022

Normalerweise flüchtet man aus einem Kriegsgebiet in ein anderes Land um dort in Sicherheit zu (über) leben und nicht um ein Schlaraffenland vorzufinden. Ich denke, die meisten Geflüchteten wissen die Hilfe auch zu schätzen und erwarten nicht vom ersten Tag an Superkomfort.
Wenn etwas die Willkommenskultur zerstört, dann sind das solche Äußerungen wie die von Herrn Melnyk, darüber sollte ER einmal nachdenken.

lulu2020 am 14.06.2022

Das jemand keine Lust hat im hilfsbereitesten Land der Welt zu bleiben und lieber ins Kriegsgebiet zurück kehrt kann ich mir nicht vorstellen.
Isr nicht alles besser als Krieg? Die Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge bis hin zu Hartz 4 Bezügen erfolgt so unbürokratisch wie bei keinem anderen Herkunftsland.
Leider hört man auch vom ukrainischen Präsidenten nur Forderungen und Kritik an Deutschland , wie wärs mal mit einem Danke.

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