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Ab April werden Bus- und Bahnfahrten im VMT-Gebiet in Thüringen erneut teurer. Bildrechte: IMAGO / Rüdiger Wölk

Öffentlicher Nahverkehr Höhere Preise für Bus- und Bahnfahrten in Mittel- und Ostthüringen

01. April 2023, 09:22 Uhr

Viele Fahrgäste in Thüringen müssen für eine Fahrt per Bus, Zug oder Straßenbahn tiefer in die Tasche greifen. Im Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) steigen die Preise spürbar. Doch schon im Mai gibt es Entlastung.

Viele Fahrgäste in Thüringen müssen ab April mehr für Bus, Zug und Straßenbahn zahlen. Die Preise steigen nach Angaben des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (VMT) im Schnitt um knapp acht Prozent. Eine Einzelfahrt etwa in Erfurt, Jena, Weimar oder Gera kostet demnach künftig 2,50 Euro statt wie bisher 2,30 Euro. Auch Kinderkarten sind von dem Preisanstieg betroffen. Sie werden 20 Cent teurer und kosten ab April 1,70 Euro. Der Preisanstieg gilt auch für Abo-Kunden.

Staatliche Millionen-Hilfe beschränkt Erhöhung

Dem Verkehrsverbund zufolge hätten die Tickets eigentlich um rund 17 Prozent teurer werden müssen. "Diese Fahrpreisanhebung wäre nötig gewesen, um den gewaltigen Energiepreissteigerungen seit März 2022 zu begegnen", sagte der VMT-Geschäftsführer Christoph Heuing. Allerdings lässt das Land den Verkehrsunternehmen 25 Millionen Euro aus einem Energiekrise- und Corona-Pandemie-Hilfefonds für die Jahre 2022 und 2023 zukommen. "Mit dieser Sonderunterstützung verknüpft das Land auch die Erwartung, dass die Fahrpreise nicht proportional zum Anstieg der Kraftstoff- und Energiepreise angehoben werden", hatte Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Linke) dazu im vergangenen Dezember betont.

Warum die Preise aber ausgerechnet einen Monat vor dem geplanten Start des sogenannten 49-Euro-Tickets noch einmal anziehen, erklärt der Verband damit, dass der Termin für die jetzige Preissteigerung bereits festgelegt worden sei, bevor ein Startdatum für das Deutschlandticket bekannt gegeben wurde.

Was die höheren Ticketpreise konkret bedeutet

Für den April heißt das konkret: Wer etwa einen Fahrschein für eine Einzelfahrt in Erfurt, Weimar, Jena oder Gera kauft, muss nun 2,50 Euro bezahlen (bislang 2,30 Euro). Die Kinder-Einzelfahrt steigt auf 1,70 Euro (bislang 1,50 Euro). Für ein VMT-Hopper-Ticket muss der Fahrgast ab April statt 6,20 Euro und 10,20 Euro (Einfache Fahrt und Hin- und Rückfahrt) dann 6,70 Euro und 11,00 Euro zahlen. Auch die Abopreise ändern sich schon im April.

Ab Mai werden Fahrgäste mit Deutschlandticket entlastet

Doch schon einen Monat nach der Tarifanhebung wird das Deutschlandticket auch in Thüringen starten. "Wir arbeiten mit Nachdruck daran, das Deutschlandticket umzusetzen und freuen uns, dass wir dann allen Kunden Mobilität zum Festpreis von 49 Euro anbieten können", so Heuing.

VMT-Preisanstieg schon 2022

Der Verkehrsverbund Mittelthüringen hatte bereits zum 1. August vergangenen Jahres die Fahrkartenpreise angehoben. Damals gab es einen Anstieg von durchschnittlich 2,87 Prozent. Eine Einzelfahrt etwa in Jena, Weimar oder Erfurt kostete seitdem 2,30 Euro statt 2,20 Euro.

Dem Verkehrsverbund Mittelthüringen gehören 15 Verkehrsunternehmen an. Er umfasst die Städte Erfurt, Weimar, Jena und Gera sowie die Kreise Gotha, Weimarer Land, Saale-Holzland, Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla.

Übergangsregelungen für alte Tickets

Generell behalten nicht entwertete Fahrausweise, deren Preis erhöht wurde, noch bis zum 30. Juni ihre Gültigkeit. Ab dem 1. Juli können die Tickets weitere drei Monate in den neuen Tarif umgetauscht werden.

MDR (cfr/DS/rom)

Mehr zum Nahverkehr in Thüringen

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. April 2023 | 10:00 Uhr

21 Kommentare

astrodon am 04.03.2023

@Sachse14442: Nach einer kurzen Sichtung der polizeilichen Verlautbarungen ist "jeden Tag Messerstechereien" (also auch noch mehrere) eine Unwahrheit.

aufdemberg am 04.03.2023

Sie bringen da wieder etwas durcheinander.
Busunternehmen sind etwas anderes als der öpv der verpflichtend gestellt werden muss.
Das können zwei verschiedene Unternehmen sein. Das eine sind private, das andere Gesellschaften der Stadt.
Kenne keinen Busfahrer der im Bus schläft oder extrem langsam fährt, weil er keine Lust hat. Egal bei welcher Unternehmensform er arbeitet.

Sachse14442 am 04.03.2023

Busreiseunternehmen, aber diese sind auch Bestandteil der Marktwirtschaft und nicht der Planwirtschaft. Da ich planwirtschaftliche Verkehrsbetriebe beliefere, sehe ich dort das Arbeitstempo....

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