Kommunalwahlen in Mittelthüringen Bausewein in Erfurt gerupft, Weimar mit neuem Oberbürgermeister Kleine

SPD-Mann Andreas Bausewein muss sein Amt als Erfurter Oberbürgermeister in einer Stichwahl gegen CDU-Herausforderin Marion Walsmann verteidigen. In Weimar siegte überraschend klar der Kandidat von CDU und Weimarwerk, Peter Kleine.

Andreas Bausewein steckt Wahlzettel in Urne
Andreas Bausewein geht wählen. Bildrechte: MDR/Marcus Scheidel

Erfurt steuert auf Stichwahl zu

In der Landeshauptstadt muss Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) gegen CDU-Herausforderin Marion Walsmann (CDU) zur Stichwahl antreten. Bausewein scheiterte mit 30,4 Prozent der Stimmen an einer direkten Wiederwahl. Fünf bis neun Prozent hätten es mehr sein können. Er sei gerupft, aber habe es überlebt, sagte er MDR THÜRINGEN. Für Sozialdemokraten sei es keine leichte Zeit.

Gegenkandidatin Marion Walsmann erhielt 21,9 Prozent der Wählerstimmen. Sie sagte, Amtsinhaber Bausewein habe um die Hälfte seiner letzten Ergebnisse eingebüßt. Ihre Schlussfolgerung: Die Wähler in Erfurt wollten einen Politikwechsel. Zur Wahl waren mehr als 172.600 Erfurter aufgerufen, die Wahlbeteiligung lag bei 48,8 Prozent. Andreas Bausewein hatte sein Amt im Jahr 2012 noch mit 59,2 Prozent im ersten Wahlgang verteidigt.

Wechsel an der Spitze des Rathauses in Weimar

Weimar bekommt überraschend einen neuen Oberbürgermeister: Der Kandidat von CDU und Weimarwerk, Peter Kleine, konnte 60,3 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Er will bei größeren Projekten eine höhere Bürgerbeteiligung und mehr Transparenz, sagte er nach der Wahl.

Der bisherige Amtsinhaber Stefan Wolf (SPD) kam nur auf 21,5 Prozent der Stimmen. Wolf sagte, in Deutschland gebe es große Wechselstimmung. Allerdings habe er die vor der Wahl in Gesprächen mit Bürgern nicht gespürt. Die Wahlbeteiligung in Weimar lag bei gut 48 Prozent. Zwölf Jahre lang hatte Wolf als Oberbürgermeister an der Spitze der Stadtverwaltung gestanden.

CDU-Kandidatin gewinnt das Weimarer Land für sich

Der Kreis Weimarer Land wird künftig von einer Frau regiert: CDU-Kandidatin Christiane Schmidt-Rose setzte sich mit 60,4 Prozent der Stimmen klar gegen zwei Mitbewerber durch. Julian Schwark von der SPD kam auf gut 20 Prozent, einen Prozentpunkt weniger konnte Simon Ehrenreich von der AfD verbuchen. Amtsinhaber Hans-Helmut Münchberg war nicht wieder angetreten.

In Apolda selbst sorgte Amtsinhaber Rüdiger Eisenbrand von den Freien Wählern für klare Verhältnisse - mit 95,7 Prozent der Stimmen.

Linke verteidigt ihre Hochburg Sömmerda

Die Linke hat bei den Thüringer Kommunalwahlen mit Sömmerda eine ihrer Hochburgen verteidigt. Der ehemalige Landtagsabgeordnete Ralf Hauboldt wurde im ersten Wahlgang mit 60,8 Prozent als Bürgermeister der Kreisstadt wiedergewählt. Christian Schröder (CDU) kam auf 29,2 Prozent, Stefan Schröder (AfD) auf 10,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,2 Prozent.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 16. April 2018 | 19:00 Uhr

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