
Gemeinsames Gedenken Thüringen erinnert vielerorts an Kriegsende vor 80 Jahren
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08. Mai 2025, 20:35 Uhr
Deutschlandweit wird am 8. Mai an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnert. Auch in Thüringen wird auf vielfältige Weise der Opfer des Krieges gedacht - mit Konzerten, Zeitzeugengesprächen und im stillen Gebet.
Thüringenweit wird am Donnerstag, 8. Mai, an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren in Europa erinnert. Kulturbündnisse, Verwaltungen und Kirchen rufen zum gemeinsamen Gedenken auf. Größere Demonstrationen sind in Erfurt und Eisenach geplant.
In der Landeshauptstadt setzen mehr als 150 Kulturorte, Cafés, Museen und Geschäfte ein glänzendes Zeichen: Sie haben Fenster oder Fassaden mit goldenen Rettungsdecken verkleidet - als Symbol gegen das Vergessen. Diese Aktion unter dem Motto "Gold statt Braun" gibt es neben Erfurt auch in Weimar und soll zudem ein Bekenntnis sein für Toleranz und Vielfalt in der Gesellschaft.
In Altenburg ist ein Gedenken vor dem Rathaus geplant: Schüler wollen weiße Rosen niederlegen. Geplant sind zudem Reden und Musik von einem Gospelchor. Anschließend sind alle zu einem Friedensgebet in die Stadtkirche St. Bartholomäi eingeladen.
In Gera werden am Donnerstag unter anderem Videos von Zeitzeugen gezeigt. Interessierte sind in das Stadtmuseum eingeladen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen, teilte die Stadtverwaltung mit.
In Nordhausen legt Oberbürgermeister Kai Buchmann (parteilos) auf dem Ehrenfriedhof einen Kranz zum Gedenken an die Kriegsopfer nieder. Um auch der Befreier vom Nationalsozialismus zu gedenken, werden anschließend auf dem sowjetischen Teil des Ehrenfriedhofs Blumen niedergelegt.
Auch die Kirchengemeinden in Apolda und Weimar erinnern am Donnerstag an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren. Wie die evangelisch-lutherische Gemeinde Apolda mitteilte, werden um 17:30 Uhr die Glocken der Lutherkirche läuten. Bei einer Andacht soll an das Ende des Krieges erinnert und zugleich für den weltweiten Frieden gebetet werden. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Weimar lädt um 12 Uhr zum Friedensgebet ein - unter freiem Himmel auf dem Herderplatz. In der Weimarhalle gibt es um 19:30 Uhr ein Konzert unter dem Namen "War Requiem": Neben Hochschulorchester und Kammerorchester beteiligen sich verschiedene Chöre der Stadt.
In Bad Tabarz werden am Donnerstag Zeitzeugen sprechen. Wie die Stadt mitteilte, werden die drei Senioren im Kukuna-Zentrum ab 15 Uhr über ihre Erfahrungen und Erlebnisse berichten. Dabei soll es um das Kriegsende in Tabarz und Cabarz am Inselsberg gehen, aber auch um die Besatzungszeit.
In Arnstadt wird am Donnerstagnachmittag am Gedenkstein "Rufer" auf dem Alten Friedhof an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. Gleichzeitig zeichnet die Stadt Schülerprojekte aus, die sich mit den Ursachen und Folgen des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen. Am Freitagnachmittag wird in der Straße Am Himmelreich der 164. und vorerst letzte "Stolperstein" in Arnstadt verlegt. Außerdem wird um 17 Uhr im Rathaus die Ausstellung "Sophie Scholl und die Weiße Rose" eröffnet. Sie erinnert an den Widerstand junger Menschen gegen das NS-Regime. Die Ausstellung ist bis zum 23. Mai zu sehen.
Weitere Gedenkveranstaltungen gibt es unter anderem in Zella-Mehlis, Jena, Mühlhausen. Vielerorts laden Kirchen zum Gebet, etwa in Meiningen. Dort ist zudem ein Picknick am sowjetischen Ehrenmal im Parkfriedhof geplant.
Ministerpräsident Voigt: "Gemeinsame Verantwortung"
Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) bezeichnete den 8. Mai als Tag der Dankbarkeit und einen Appell an alle zur gemeinsamen Verantwortung für die Welt und die Generation von morgen.
Landtagspräsident Thadäus König (CDU) sagte, alle seien Erben einer historischen Verantwortung und damit dazu verpflichtet, nie wieder solche Verbrechen wie im Zweiten Weltkrieg möglich zu machen. Auch der Sozialverband VdK mahnte, man müsse als Gesellschaft denen entgegentreten, die heute wieder Menschenrechte und den Wert der Vielfalt infrage stellen. Der VdK entstand nach dem Krieg, um Interessen von Kriegsopfern zu vertreten.
MDR (mw/mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 08. Mai 2025 | 19:00 Uhr
Anita L. vor 1 Wochen
"In den Alten und Pflegeheimen verbringen viele von ihnen ihr Dasein, mit dem Wissen und den Gedanken an die "verlorene Heimat"."
Dann sollen sie doch den Weg der Margot Friedländer gehen und öffentlich über die Zeit reden. Und bitte nicht mit dem Totschlagargument abtun, das würde niemand hören wollen.
Anita L. vor 1 Wochen
"Vox populi", von Viktor Klemperer nach dem Bombenangriff auf Dresden, der ihn vor der Deportation bewahrt hat: Eine Frau: "Sie glauben, uns mit Terror zur Kapitulation zu zwingen. Sie haben sich geirrt!" Immer noch, hinter dem Regenbogen: Ursache und Wirkung. Die Deutschen, zu denen auch diese ehemalige Deutschlehrerin gehörte, haben die Menschen nicht nur von Hab und Gut befreit, sondern vom Leben. Geplant und pedantisch durchgeführt. Mein Großvater war Ostvertriebener aus Schlesien, kam mit Mutter, drei jüngeren Geschwistern und einem Handwagen in Deutschland an. Er wusste Zeit seines Lebens, wem er dieses Schicksal zu "verdanken" hatte und das waren weder die Ost- noch die Westalliierten.
hinter-dem-Regenbogen vor 1 Wochen
@knarf ___ " Ja man kann oder muss von Befreiung reden denn Deutschland war der Verursacher . . "
Wer muss von Befreiung reden. ?
"Wurde Deutschland doch Befreit", von einem Land und mehrere (UK, F, USA) welche bereits den halben Globus, mit Mord und Terror , durch Kolonialisierung und Unterwerfung der Völker, ihr Reich nannten.
"Wurde Deutschland doch Befreit" , von einem Land (RUS) , welches bereits zum Zeitpunkt (1945) , 22 Länder in Europa und Asien annektiert hat / haben.
persönliche Meinung:
Sind doch in meinen Augen die Befreier, auch gleichzeitig Täter gewesen. Ihr Markenzeichen waren Raubzüge durch diese Welt. Manche ihrer Kriege (Beutezüge) , sind heute noch die Ursache weiterer und neuer Kriege und Ursache von Leid und Vertreibung in dieser Welt.
Die Geschichte bekommt ein anderes Bild, wenn man bereit ist, unvoreingenommen, ohne Zwang und ohne Parteinahme, die Geschichte zu analysieren.