Verfallenes Gebäude
Für das Jagdschloss "Hohe Sonne" erhofft sich der Freistaat Thüringen zumindest eine Sanierung zu einem späteren Zeitpunkt. Bildrechte: MDR/Ruth Breer

Jagdschloss Neues Vier-Sterne-Hotel bei Eisenach - aber Zukunft der "Hohen Sonne" unklar

12. August 2022, 08:11 Uhr

Der Freistaat Thüringen unterstützt ein Hotelprojekt am Jagdschloss "Hohe Sonne" bei Eisenach mit 1,7 Millionen Euro. Geplant ist ein Vier-Sterne-Hotel mit Wellnessbreich und Sauna. Für das seit Jahrzehnten leerstehende Schloss auf dem historischen Areal gibt es dabei noch keine konkrete Perspektive.

Thüringen fördert den Hotelneubau am Jagdschloss "Hohe Sonne" bei Eisenach mit 1,7 Millionen Euro. Der künftige Bauherr und Eigentümer des Schlosses in unmittelbarer Nachbarschaft erhielt die Bewilligung für den Neubau des Hotels mit Gastronomie bereits Mitte Juli. Am Donnerstag übergab Wirtschaftsstaatssekretär Carsten Feller den entsprechenden Bescheid.

Mit dieser Investition ist ein großer Schritt getan, um eine langfristig gute Perspektive für den Standort zu schaffen.

Carsten Feller I Wirtschaftsstaatssekretär

Bauarbeiten sollen 2023 starten

Die Bauarbeiten für das Hotel sollen im ersten Quartal 2023 starten. Geplant ist ein Vier-Sterne-Hotel mit 28 Zimmern und einem Wellnessbereich mit Sauna. Für E-Biker sollen Ladesäulen und Wartungsmöglichkeiten angeboten werden. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Fertig soll der Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des einstigen Jagdschlosses Ende 2025 sein.

Zukunft des Jagdschlosses noch unklar

Was dabei aus dem seit Jahrzehnten leerstehenden Jagdschloss werden soll, ist derzeit noch unklar. Nach den Plänen des Betreibers soll es sich laut Ministerium in den Gesamtkomplex des Hotels einfügen. Laut Feller zählt der Freistaat zumindest auf eine spätere Sanierung des historischen Gebäudes.

Beliebtes Ausflugsziel am Rennsteig

Das als "Hohe Sonne" bekannte Bauwerk am Rennsteig, etwa sechs Kilometer südlich der Wartburgstadt Eisenach, ist der Nachfolger eines barocken Jagdschlosses aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das heute noch vorhandene Schloss "Hohe Sonne" wurde ab 1899 als Hotel mit 20 Zimmern errichtet. Bereits in dieser Zeit war die Gegend intensiv als Ausflugsziel und Erholungsort genutzt worden. Nach mehreren Sanierungen und Umbauten wurde die "Hohe Sonne" im Jahr 1985 endgültig geschlossen.

MDR (dpa)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Juli 2022 | 10:00 Uhr

6 Kommentare

Ovuvuevuevue Enyetuenwuevue Ugbemugbem Osas am 12.08.2022

Sieben Millionen Ocken in die Sanierung der «Hohen Sonne» stecken, aber das Jagdschloss weiter vergammeln lassen: Das wird aber ein einzigartiger Anblick aus dem Vier-Sterne-Hotel auf die baufällige und immer weiter in sich zusammensackende Ruine, der das Herz jedes Touristen und Wanderers deutlich höher schlagen lässt. Das ganze ist eine Totgeburt: Da oben gibt es bekanntlich kein Wasser, und es ist auch nicht nicht finanzierbar, eine Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu errichten. Da haben wir also ein Nobelhotel mit Wellnessbereich, aber trocken. Das wird sich rumsprechen, die Gäste werden Schlange stehen. Jeder, der auch nur die geringste Kenntnis im Tourismus hat, weiß genau, dass sich die zahlungskräftige Kundschaft so etwas schon immer gewünscht hat und dafür gern mehr bezahlt, um im Trockenen zu hocken und sich den Lärm der auf der Landstraße vorbeibrummenden LKW anzuhören, die am Scheitelpunkt mehr Feinstaub und Abgas ausstoßen als ein alter Schiffsdiesel! Chapeau!

Ralf G am 12.08.2022

Ein schönes Beispiel dafür, wie großzügig die Landesregierung mit Steuermitteln umgeht. Es gibt in Eisenach Hotels genug, die nicht ausgelastet sind. Und der ehemalige "Fürstenhof" dürfte demnächst auch noch eine Millionen-Förderung bekommen. Es kommt also gar nicht so drauf an.

Auf jeden Fall scheint der einheimische Investor gute Kontakte zur Landesregierung zu haben.

Gurg am 12.08.2022

Wobei hier nicht von „anpumpen“=Kredit die Rede ist, sondern von Förderung, also Geschenk des Steuerzahlers.

Übrigens, zur Unterstützung des Baugewerbes braucht es diese Förderung auch nicht. Das ist bereits gut ausgelastet.

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