Eisenach"Es war hart an der Grenze": Drei Lebensretter nach Großbrand geehrt
In Eisenach geriet im Januar ein Mehrfamilienhaus an der Rennbahn in Brand. Zwei Nachbarn und ein Polizist halfen, Schlimmeres zu verhindern. Dafür wurden sie jetzt von der Stadtverwaltung ausgezeichnet.
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Es sei ihrem geistesgegenwärtigen Handeln zu verdanken, dass niemand ums Leben gekommen sei, sagte Oberbürgermeister Christoph Ihling (CDU).
Daniel Berg weckt alle Nachbarn und hilft Mutter
In den frühen Morgenstunden des 26. Januar war ein Mehrfamilienhaus an der Rennbahn in Brand geraten. Daniel Berg war im Nachbarhaus durch Hundegebell auf das Feuer aufmerksam geworden und hatte als Erster die Feuerwehr verständigt.
Außerdem weckte er alle Nachbarn und sorgte dafür, dass sie das Haus verließen. Im Dachgeschoss half er einer Nachbarin, ihre Kinder noch schnell anzuziehen. Das Feuer griff wenig später noch auf diese Wohnung über, die Kinderzimmer brannten vollständig aus.
Seil durch Dach zu vor den Feuer geflüchteten herabgelassen
Aus dem Brandhaus hatten sich ein Mann und eine Frau aufs Dach gerettet. Polizeihauptmeister Hartmut Kellner, der kurz nach der Feuerwehr eingetroffen war, hörte ihre Hilfeschreie. Die Flammen hätten bereits fünf bis sechs Meter aus den Fenstern geschlagen, sagt er. Er weckte die Menschen im Nachbarhaus auf der anderen Seite. Gemeinsam mit Bewohner Jens Armstroff gelang es ihm, das Dach zu öffnen.
Die Männer ließen ein Seil zu den beiden Geflüchteten hinab, die mit den Füßen auf der Dachrinne standen, die Flammen nur zwei Meter entfernt. Damit konnten sie beide notdürftig sichern. Der Feuerwehr gelang es, die Drehleiter unter schwierigen Bedingungen im Hof des Hauses aufzubauen und die Bewohner vom Dach zu holen. Sie wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
81 Helfer waren bei Brand im Einsatz
Es sei alles hart an der Grenze gewesen, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Martin Balsam. Den Einsatz der drei Geehrten bezeichnete er als große Leistung. Insgesamt waren an dem Tag 81 Helfer im Einsatz. 25 Menschen wurden aus den drei Häusern geholt und zunächst in der Werner-Aßmann-Halle untergebracht. Ein Nachbarhaus konnte nach zwei Tagen wieder freigegeben werden, die anderen waren vorerst unbewohnbar.
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MDR (pvk)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 14. Oktober 2024 | 19:00 Uhr
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