Schlüsselzuweisungen Zweifel an Einwohnerzahlen: Eisenach will gegen Land vorgehen

02. November 2024, 14:55 Uhr

Die Stadt Eisenach will rechtlich gegen die vom Land festgestellten Einwohnerzahl vorgehen. Die Zahl hat Folgen für die sogenannten Schlüsselzuweisungen vom Land. Sie liegen für 2025 etwa 1,7 Millionen Euro niedriger als von der Stadt erwartet. Nach dem Zensus 2022 leben knapp 40.000 Menschen in Eisenach.

Eisenach Rathaus Marktplatz
Die Stadt Eisenach geht von rund 3.000 Einwohner mehr aus. Bildrechte: Tino Sieland

Stadtverwaltung geht von mehr Einwohnern aus

Die Stadtverwaltung geht von etwa 3.000 Einwohnern mehr aus. Bis zur nächsten Zählung würde sich der Betrag auf insgesamt 20 Millionen Euro summieren, so Finanzdezernent Steffen Liebendörfer (CDU).

Deshalb wolle die Stadt Widerspruch einlegen gegen den Bescheid des Statistischen Landesamtes und notfalls klagen. "Da stehen 20 Millionen Euro im Feuer, da haben wir keine andere Wahl", so Liebendörfer.

MDR (rub/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 02. November 2024 | 14:30 Uhr

2 Kommentare

m.goepfert11 vor 4 Wochen

Wenn ich mir den Wohnungsleerstand in einigen Ecken im Zentrum von Eisenach so ansehe, würde ich auch vermuten, dass wir eher weniger dauerhafte Einwohner als angenommen haben.

Gruß aus Eisenach

goffman vor 4 Wochen

Es ist unstreitig, dass in einem Melderegister über die Jahre Fehler entstehen. Es ist plausibel, dass die Bevölkerung stärker geschrumpft ist, als es das Melderegister abbildet.

Der Zensus hat zufällig ausgewählt, 10 % der Haushalte sehr detailliert überprüft und den Befund hochgerechnet. Ein solches Vorgehen liefert ein sehr exaktes Ergebnis.

In jedem Fall würde ein Gericht eine zweite Überprüfung benötigen, um ein vom Zensus abweichendes Urteil zu fällen. Gleichzeitig müsste die zweite Überprüfung sowohl in der Methodik min. gleichwertig und im Umfang größer sein und dann zu einem abweichenden Ergebnis kommen.

Auch das würde enorm viele Steuergelder kosten, verschwenden, wenn das Ergebnis vom Zensus nicht extrem abweicht.

Das eigentlich Problem scheint zu sein, dass ein Großteil der Bevölkerung und Entscheidungsträger keine Ahnung von Statistik hat und deshalb nicht zwischen guten und schlechten Erhebungen unterscheiden kann.

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