Tiere Biberdämme im Leinakanal: Gothaer Wasserkunst vorübergehend stillgelegt
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16. September 2024, 10:20 Uhr
Zahlreiche Biberdämme gibt es derzeit im Leinakanal zwischen Emleben und Sundhausen im Kreis Gotha. Die sollen nun beseitigt werden. Aus der Wasserkunst in Gotha sprudelt von diesem Montag an mehrere Wochen lang kein Wasser.
Das Wasser der Wasserkunst am Schlossberg in Gotha ist am Montag für drei bis vier Wochen abgestellt worden. Grund dafür sind nach Angaben der Stadtverwaltung Biberdämme im Leinakanal. Der Kanal versorgt die Wasserkunst - eine Wasserspiel- und Brunnenanlage, die Schloss Friedenstein mit dem Hauptmarkt verbindet - normalerweise mit Wasser.
Biberdämme sollen teilweise beseitigt werden
Die zahlreichen Biberdämme sollen in den nächsten Wochen an mehreren Stellen zwischen den Orten Emleben und Sundhausen teilweise beseitigt werden, da der angestaute, höhere Wasserpegel die Uferdämme beschädigt.
Ein Sprecher des Gewässerunterhaltungsverbands Hörsel/Nesse sagte MDR THÜRINGEN, das Wasser werde aus dem Leinakanal schrittweise ab Emleben in das Altenwasser umgeleitet, um den Leinakanal trocken zu legen. Das Vorgehen sei mit der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises abgestimmt.
Außerdem liege eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde vor, da der Biber unter Naturschutz steht, hieß es. Durch das Trockenlegen des Leinakanals erhofft sich der Gewässerunterhaltungsverband, dass der Biber in das Altenwasser und die Hörsel vertrieben wird.
Das Land Thüringen hat im vergangenen Jahr rund 37.000 Euro ausgegeben, um von Bibern verursachte Schäden auszugleichen. Insgesamt acht Anträge auf eine entsprechende Förderung wurden dafür bewilligt. Die Zahl der Biber in Thüringen ist in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Zuvor galten die Nagetiere lange als fast ausgestorben. Experten gehen von mehreren hundert Bibern aus, die in Thüringen leben.
MDR (bal(co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. September 2024 | 15:30 Uhr
Nico Walter vor 3 Wochen
Na ja, der Leinakanal ist ein künstlich angelegtes Gewässer und so gesehen keine natürlich Umgebung. Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass der Biber zurück ist. Wenn man ihm in seiner natürlichen Umgebung den nötigen Raum gibt, könnte er uns wahrscheinlich viel Arbeit beim Hochwasserschutz abnehmen. Der Leinakanal ist aber eben kein natürliches Gewässer. Zwei Architekten an einem Bau, das ginge wohl schief und ob der Biber die Dämme des Anderen als solche erkennt und weiß, dass man dort besser keine Baue gräbt? Insofern habe ich für die Maßnahme in diesem Fall durchaus Verständnis.
Ich frage mich nur, ob der Biber jetzt das Altwasser aufstaut um das Wasser in den Leinakanal zurückzuleiten. Zutrauen würde ich ihm das. :-)
Kleingartenzwerg vor 2 Wochen
Massive Umwelteingriffe und das schon im 15. Jahrhundert, schlimm wirklich schlimm! Ironie aus!🙈
Pattel vor 2 Wochen
Viel zu lange gewartet damit.