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Lange galten Biber als fast ausgestorben (Symbolfoto). Bildrechte: NABU/Klemens Karkow

TiereBiberdämme im Leinakanal: Gothaer Wasserkunst vorübergehend stillgelegt

16. September 2024, 10:20 Uhr

Zahlreiche Biberdämme gibt es derzeit im Leinakanal zwischen Emleben und Sundhausen im Kreis Gotha. Die sollen nun beseitigt werden. Aus der Wasserkunst in Gotha sprudelt von diesem Montag an mehrere Wochen lang kein Wasser.

von MDR THÜRINGEN

Das Wasser der Wasserkunst am Schlossberg in Gotha ist am Montag für drei bis vier Wochen abgestellt worden. Grund dafür sind nach Angaben der Stadtverwaltung Biberdämme im Leinakanal. Der Kanal versorgt die Wasserkunst - eine Wasserspiel- und Brunnenanlage, die Schloss Friedenstein mit dem Hauptmarkt verbindet - normalerweise mit Wasser.

Biberdämme sollen teilweise beseitigt werden

Die zahlreichen Biberdämme sollen in den nächsten Wochen an mehreren Stellen zwischen den Orten Emleben und Sundhausen teilweise beseitigt werden, da der angestaute, höhere Wasserpegel die Uferdämme beschädigt.

Ein Sprecher des Gewässerunterhaltungsverbands Hörsel/Nesse sagte MDR THÜRINGEN, das Wasser werde aus dem Leinakanal schrittweise ab Emleben in das Altenwasser umgeleitet, um den Leinakanal trocken zu legen. Das Vorgehen sei mit der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises abgestimmt.

Die Wasserkunst in Gotha ist eine sehenswerte Wasserspiel- und Brunnenanlage, die 1875 eingeweiht wurde. Bildrechte: picture alliance / imageBROKER | Sylvio Dittrich

Außerdem liege eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde vor, da der Biber unter Naturschutz steht, hieß es. Durch das Trockenlegen des Leinakanals erhofft sich der Gewässerunterhaltungsverband, dass der Biber in das Altenwasser und die Hörsel vertrieben wird.

Das Land Thüringen hat im vergangenen Jahr rund 37.000 Euro ausgegeben, um von Bibern verursachte Schäden auszugleichen. Insgesamt acht Anträge auf eine entsprechende Förderung wurden dafür bewilligt. Die Zahl der Biber in Thüringen ist in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Zuvor galten die Nagetiere lange als fast ausgestorben. Experten gehen von mehreren hundert Bibern aus, die in Thüringen leben.

Wenn Bibern an einem Gewässer die Wassertiefe nicht genügt oder der Wasserspiegel zu stark schwankt, beginnen sie damit, Dämme zu bauen. Damit wird das Wasser aufgestaut.(Symbolfoto). Bildrechte: picture alliance/CHROMORANGE/Wieland Hollweg

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MDR (bal(co)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. September 2024 | 15:30 Uhr

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