
Thüringer Wald Heuberghaus bei Friedrichroda vor der Wiedereröffnung
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18. April 2025, 13:01 Uhr
Ab Ostersonntag bietet das Heuberghaus bei Friedrichroda 365 Tage im Jahr Speisen und Getränke an. Trotz Umsatzverlusten durch Straßensperrungen wurde fast eine Million Euro in den Umbau investiert. Der Generationswechsel bei den Betreibern sorgt für neuen Schwung.
Nach einem dreiviertel Jahr Renovierungsarbeiten öffnet das Heuberghaus bei Friedrichroda (Landkreis Gotha) am Ostersonntag wieder für Gäste. Laut den Betreibern ist aus der Selbstbedienungs-Gaststätte mit DDR-Charme ein modernes, aber gemütliches Ausflugslokal geworden.
So sei unter anderem die Gaststube komplett mit altem Holz vertäfelt worden, auch die Küche wurde erneuert. Insgesamt wurde den Angaben zufolge fast eine Million Euro investiert. Das Heuberghaus öffnet Ostersonntag mit einer großen Party - sechs Bands und DJ. Danach hat das Lokal täglich ab Mittag geöffnet.
"Kein Stein auf dem anderem geblieben"
"Im Heuberghaus ist kein Stein auf dem anderem geblieben. Wir haben alles verändert", sagte Sarah Wilberg - eine von vier Chefinnen des Ausflugslokals. Und wer das Heuberghaus von früher kennt, sieht jetzt: neue Fenster, neuer Fußboden, neue Decke, neuer Tresen, neue Möbel, neuer Kachelofen und trotzdem wirkt alles thüringisch-gemütlich, wie es so typisch für die Rennstegregion ist.
Das Heuberghaus hat auch einen Glasfaseranschluss bekommen und bietet seinen Gästen kostenfreies WLAN an. Das ist gut für die Region oberhalb von Friedrichroda, in der sonst kein Netz funktioniert. Die Gaststätte ist außerdem behindertengerecht erreichbar.
Biergarten, Tretbecken und Rockmusik
Neben dem großen Biergarten draußen können Wanderer ihre Füße im neuen Tretbecken abkühlen. Kinder toben sich auf dem Spielplatz aus. Vieles ist neu, aber etwas bleibt, weil es seit vielen Jahren Tradition ist: Von Ostern bis Ende der Oktoberferien wird es am Heuberghaus jeden Sonntag Open Air Rockmusik mit Live-Bands geben.
Der Bürgermeister von Friedrichroda Kay Brückmann (Solidargemeinschaft Bürgerwille Friedrichroda), bezeichnet das Lokal als "Perle des Rennsteigs" mit einer Qualität, die man auf dem Höhenwanderweg sonst nicht findet.
Das Angebot stärke die Versorgungslage am Rennsteig. Dank der umfangreichen Investitionen werde es auch in Zukunft ein beliebtes Ziel für Ausflügler und damit ein verlässlicher Partner des Thüringer Waldes sein, sagt die Geschäftsführerin des Regionalverbunds Thüringer Wald, Antonia Sturm.
Heuberghaus für eine Million Euro umgebaut
Axel Wilberg war fast zwei Jahrzehnte das Gesicht und der Macher im Heuberghaus. Ihm gehörten auch die benachbarten Hotels: Spießberghaus und Tanzbuche. Er gilt als streitbarer Zeitgenosse und nennt sich selbst "der unfreundlichste Bratwurstbrater vom Rennsteig". Vielleicht stimmt das an manchen Tagen. Axel Wilberg ist ein Unikum, er sagt, was er denkt.
Aber was er jeden Tag garantiert ist: ein leidenschaftlicher Gastronom. Doch mittlerweile hat er das operative Geschäft an eine neue Generation weitergegeben. So kümmern sich um das Heuberghaus seine Frau Sarah Wilberg, Katrin Oschmann (die im Heuberghaus schon in die Lehre gegangen ist), Holger Müller (der Stiefsohn von Axel Wilberg) und seine Frau Annette Müller (die Küchenchefin vom Heuberghaus).
Sarah Wilberg und Katrin Oschmann sind außerdem Geschäftsführerinnen der Hotels Spießberghaus und Tanzbuche. In allen drei Häusern beschäftigen sie ihren Angaben zufolge bis zu 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hauptsaison.
Diese drei Hotels waren in den vergangenen Jahren oft in den Schlagzeilen. Grund waren die ständigen und monatelangen Straßensperrungen zwischen Friedrichroda und dem Rennsteig in der Hauptsaison. Die 6-jährige Dauerbaustelle ist wegen ihrer Komplexität bis heute nicht fertig. Die Familie Wilberg klagte über Zimmerstornierungen und Umsatzeinbußen.
Trotzdem konnte sie das Heuberghaus eigenen Angaben zufolge für fast eine Million Euro umbauen. "Mein Mann hat gut gewirtschaftet und uns ein gesundes Unternehmen übergeben", sagt Sarah Wilberg. Außerdem habe die Kreissparkasse Gotha mit einem Kredit geholfen. Der muss jetzt abbezahlt werden. 365 Tage im Jahr, immer ab mittags im Heuberghaus.
Tausende bei Wiedereröffnung auf der Hohen Geba in der Rhön dabei
Auch die Hohe Geba (Gemeinde Rhönblick) im Kreis Schmalkalden Meiningen ist nach monatelangem Stillstand über Ostern wieder bewirtschaftet worden. Die neuen Pächter des "Bergstübchens" zählten nach eigenen Angaben Tausende Gäste. Allein am Ostersamstag seien an die 2.500 Besucher da gewesen, sagte Gastronom Steven Bamberger MDR THÜRINGEN.
MDR (adr/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 20. April 2025 | 19:00 Uhr
klaus.kleiner77 vor 3 Wochen
Was man sich im alten Heuberghaus unter der Küche vom Rennsteig vorgestellt hat, hat mich nicht begeistert! Vor allen Dingen hat das Preis-Leistung Verhältnis im Restaurant nicht gestimmt! Und mal sehen wie es im neuen Heuberghaus wird?
SGDHarzer66 vor 3 Wochen
Danke MDR für die konkrete Antwort an kk77! Er ist ein User, der ständig am Lamentieren ist.
Wir haben vor der Renovierung auch schon das Heuberghaus besucht, waren sehr zufrieden und wünschen dem neuen Team viel Erfolg!
W.Merseburger vor 3 Wochen
Da kommen Erinnerungen auf. Skiurlaub privat 70iger, 80iger Jahre in Tambach Dietharz. "Pflichtprogramm" waren Tanzbuche, Heuberghaus und natürlich auch das Spiessberghaus. Hinzu kamen natürlich die Ebertwiese, der Tammichgrund in "Tammich Detersch" und das Vierpfennigshaus neben dem GST-Lager. Alles wurde mit dem Germina Ski aus Floh-Sehligental erlaufen. Anlässlich des 80 sten Geburtstages meiner Frau vor drei Jahren, wollte ich eine Nostalgierunde aus Mitteldeutschland organisieren. Ebertwiese wegen Trockenheit geschlossen, Tanzbuche, Heuberghaus und Spiessberghaus nicht möglich. Deswegen ist obige Nachricht eine gute Nachricht für den wunderbaren mittleren Thüringer Wald. Es müssen nicht immer die Alpen, Dolomiten usw. sein. Auch kleine besonders Thüringer Brötchen schmecken ausgezeichnet natürlich mit Bratwurst. Ich wünsche dem Team viel Erfolg und gutes Gelingen. Schade nur, dass oben im Artikel nicht das"neue" Heuberghaus gezeigt wird.