Tiefenort Unbewohnbar: Erstes Haus am Erdfall abgerissen
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12. Juli 2022, 19:55 Uhr
Vor mehr als 20 Jahren sackte in Tiefenort der Boden in der Frankensteinstraße ab, und vor zwölf Jahren machte ein Nachbruch fünf Häuser endgültig unbewohnbar. Nun rückte die Abrissmannschaft an.
In Tiefenort im Wartburgkreis ist das erste der leerstehenden Häuser am Erdfall in der Frankensteinstraße abgerissen worden. Vor einem Monat hatte eine Firma aus Sondershausen damit begonnen, die Gebäude auf den fünf Grundstücken zu entkernen.
Hohe Sicherheitsauflagen für Arbeiten am Erdfall
Für die Arbeiten mit schwerem Gerät gelten besondere Sicherheitsauflagen. So wurden Gummimatten ausgelegt, um die Erschütterungen zu dämpfen. Bei den Arbeiten an den beiden Häusern, die am dichtesten am Erdfall liegen, muss der Bagger nach Angaben der Baufirma zusätzlich durch ein weiteres Fahrzeug gesichert werden.
Die Stadt hat für die Arbeiten rund 330.000 Euro eingeplant. Bis zum Jahresende sollen sie abgeschlossen sein. Nach dem Abriss wird das Gelände mit pflegearmem Magerrasen und Hecken begrünt. Aus Sicherheitsgründen bleibt es eingezäunt.
Warnsysteme in Tiefenort bleiben
Das Frühwarn- und Überwachungssystem mit Kamera, Erdfallpegeln und Warnhupe bleibt auch während der und nach den Bauarbeiten in Funktion. Zwei Tafeln sollen aufgestellt werden, die die Hintergründe erläutern. Die Kosten werden vollständig vom Land übernommen.
Vor 20 Jahren hatte sich mitten in einem Wohngebiet in Tiefenort ein Erdfalltrichter aufgetan. Nach einem schweren Nachbruch im Jahr 2010 durften fünf Häuser im direkten Umfeld nicht mehr genutzt werden. Die Eigentümer hatten von ihren Versicherungen keine Entschädigung erhalten, weil die Häuser noch standen. Das Land Thüringen zahlte ihnen vor zwei Jahren eine soziale Unterstützungsleistung. Daraufhin übertrugen sie die Immobilien an die Stadt Bad Salzungen, zu der Tiefenort seit einigen Jahren gehört.
MDR (csr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit | 13. Juli 2022 | 18:00 Uhr