Arbeitsmarkt Autozulieferer Hirschvogel im Wartburgkreis will 30 Stellen streichen

27. November 2024, 20:55 Uhr

Beim Autozulieferer Hirschvogel in Marksuhl im Wartburgkreis sollen rund 30 Arbeitsplätze eingespart werden. Das sagte eine Sprecherin des Unternehmens mit Sitz in Denklingen (Bayern) auf Nachfrage von MDR THÜRINGEN.

In allen deutschen Werken sollen insgesamt 500 Stellen abgebaut werden - darunter rund 130 in den Zentralfunktionen und in der Verwaltung, rund 220 im Denklinger Werk sowie rund 120 im Schongauer Werk (Bayern).

Zwei Arbeiter im Blaumann an einer Maschine.
Vom Stellenabbau des Autozulieferers Hirschvogel sollen auch Arbeitsplätze im Wartburgkreis betroffen sein. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Funke Foto Services

Hälfte der Stellen in Deutschland soll eingespart werden

Rund die Hälfte der deutschlandweit 500 Stellen will Hirschvogel einsparen, indem es sich von Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeitern trennt sowie viele befristete Verträge auslaufen lässt. Nach Angaben des Unternehmens sollen Kapazitäten nach Polen, Indien und China verlagert werden.

Grund für den Stellenabbau seien unter anderem die Flaute bei der Nachfrage und der hohe Wettbewerbsdruck auf dem Automobilmarkt, hieß es. Hinzu kämen die hohen Personal- und Energiekosten in Deutschland und die anhaltende Schwäche vor allem im Bereich E-Mobilität. 

Der Autozulieferer Hirschvogel stellt unter anderem Aluminiumteile für Elektroautos her. In den Werken in Marksuhl arbeiten derzeit rund 600 Beschäftigte. 2024 hatten bereits mehrere Autozulieferer in Thüringen Stellenstreichungen angekündigt.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Beitrags wurde zunächst berichtet, dass der Autozulieferer 150 Stellen in Thüringen abbauen will. Dies ist nach Angaben des Unternehmens nicht korrekt. Wir haben den Beitrag entsprechend aktualisiert.

Mehr zur Autoindustrie in Thüringen

MDR (soh, ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 26. November 2024 | 11:30 Uhr

9 Kommentare

DanielSBK vor 1 Wochen

Da schmeißt eine Industriefirma kurz vor Weihnachten die Ansage raus, dass Stellen gekündigt werden, die werden dann Arbeitslos und hier schreibt ein Grüner:

"fragen Sie die Arbeiter doch erstmal ob sie überhaupt weiter arbeiten möchten und auf die Abfindung verzichten."

Wie bekloppt ist das bitte ❓❓❓ Kann man sich doch alles nicht mehr ausdenken.

camper21 vor 1 Wochen

Daniel, bevor Sie hier für die armen Arbeiter und gegen die bösen Arbeitgeber in die Breche springen fragen Sie die Arbeiter doch erstmal ob sie überhaupt weiter arbeiten möchten und auf die Abfindung verzichten. Vor 3 Jahren fand bei der Belegschaft von Vitesco in Mühlhausen eine Abstimmung statt, der Großteil entschied sich für die Abfindung.

Micha R vor 1 Wochen

@ DanielSBK
"...Super! So 30 Tage vor Weihnachten. Da kommt bestimmt richtige Festtagslaune auf, wenn man demnächst stempeln gehen darf. ..."

Das mit "demnächst Stempeln gehen" betrifft aber nicht alle der 500 abzubauendenden Stellen.
Laut dem Münchner Merkur erfolgt der geplante Personalabbau mit insgesamt 500 von 3.600 Mitarbeiter an deutschen Standorten in den nächsten beiden Jahren:
- Zentrale und Verwaltung (zusammen 130)
- sowie Produktion
Der geplante Personalabau hierzulande ist (wenig überraschend) verbunden mit einer teilweiser Verlagerung von Kapazitäten nach Polen, Indien und China!
Übrigens, rund die Hälfte der wegfallenden 500 Stellen deutschlandweit will das Unternehmen einsparen, indem es sich von externen Mitarbeiter aus der Zeitarbeit trennt und einen Großteil der befristeten Verträge auslaufen lässt. Von der anderen Hälfte will man sich dann möglichst über ein Freiwilligenprogramm trennen.

Mehr aus der Region Eisenach - Gotha - Bad Salzungen

Mehr aus Thüringen

Bob-Pilotinnen beim Start 2 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk