Eine Rohrleitung für Salzabwässer hängt im Bergwerk.
Vorerst wird kein Abwasser im Bergwerk Springen eingelagert. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Martin Schutt

Wartburgkreis K+S darf kein Abwasser in stillgelegtes Bergwerk einlagern

25. März 2025, 15:46 Uhr

Wegen langfristiger Sicherheitsbedenken darf das Bergbauunternehmen K+S keine Abwässer im stillgelegten Bergwerk Springen deponieren. Dafür hätte eine rund 400 Meter dicke Wand durchbohrt werden müssen. Ein Antrag darauf wurde mehrere Jahre lang geprüft und schließlich abgelehnt.

Das Bergbauunternehmen K+S darf keine Produktionsabwässer im stillgelegten Bergwerk Springen im Wartburgkreis einlagern. Das Regierungspräsidium Kassel bestätigte MDR THÜRINGEN einen Bericht der Zeitung "Freies Wort", dass ein entsprechender Antrag abgelehnt wurde, weil der sogenannte Markscheide-Sicherheitspfeiler untertage nicht durchbrochen werden darf.

Die Behörde prüfte den Antrag von K+S über mehrere Jahre und lehnte ihn schließlich wegen fehlender langfristiger Sicherheit ab. Stattdessen verweist sie auf die Untertagedeponie Herfa-Neurode und die Untertageverwertung Hattdorf-Wintershall in Hessen.

Flutung sollte Altlasten-Problem lösen

K+S wollte hochkonzentrierte Produktionsabwässer im stillgelegten Bergwerk entsorgen und investierte nach eigenen Angaben 2021 bereits 45 Millionen Euro in das Projekt. Um die Abwässer des Werks Werra von Hessen nach Thüringen zu transportieren, hätte eine 400 Meter dicke Wand durchbohrt werden müssen.

Trotz mehrfacher Überarbeitung des Antrags und zusätzlicher Gutachten verweigerte die Behörde ihr Einvernehmen. Das Verfahren zur Einlagerung der Abwässer liegt nun beim Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz. Die Thüringer Landesregierung hoffte, durch die Flutung des Bergwerks ein Altlasten-Problem der Kaliindustrie zu lösen. Im Grubenfeld von Springen tritt am sogenannten Querort 23 unkontrolliert Lauge aus, die ständig abgepumpt werden muss.

Bürgermeister von Bad Salzungen erleichtert

In den vergangenen Jahren gab es Kritik an den Plänen von K+S aus der Stadt Bad Salzungen, zu der Springen gehört. Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) befürchtet eine Gefährdung der Solequalität, dem Heilmittel der Kurstadt. Mit der Entscheidung werde die Sole als Heilmittel nicht beeinträchtigt, zeigte er sich am Dienstag erleichtert. Er ergänzte, mit der Entscheidung sei die Sicherheit gewährleistet für die Untertage-Sondermülldeponie in Herfa-Neuroda und auch für die Bürger.

MDR (rub/cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 25. März 2025 | 17:30 Uhr

6 Kommentare

Tschingis1 vor 3 Wochen

@Der Beobachte
Vielen Dank für Ihr sehr positives Feedbak.
Zur Erklärung. Ich bin gelernter Bergmann und habe auch im Kali-Werra-Revier gearbeitet. Das ist aber schon sehr lange her.

Eisenacher82 vor 3 Wochen

Eine gute Entscheidung. Es macht keinen Sinn nur 20 km von einer Giftmülldeponie entfernt Salzwasser untertage einzulagern. Das schreit ja geradezu nach einen künftigen Katastrophe. Auch wenn das Salzwasser so stark konzentriert ist, dass es das Salzgestein nicht sofort auflöst, können über die Jahrhunderte trotzdem Prozesse einsetzen, die einer Einsickerung von Wasser in die Giftmülldeponie führen.

DER Beobachter vor 3 Wochen

Ich finde übrigens bemerkenswert, dass genau zwei Leute kluge Fragen und fundierte Antworten mit offenbar Ahnung haben, die sonst recht gern in der einschlägigen dumm-boshaften Bubble als ahnungslose Linke herabgewürdigt werden. Nur mal so... ;)

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