Gewerkschaft Thüringer Metall- und Elektroindustrie: Tarifverhandlung in Eisenach ohne Ergebnis

14. September 2022, 20:18 Uhr

Der Auftakt der Tarifverhandlungen für die Thüringer Metall- und Elektroindustrie ist am Mittwoch ohne ein Ergebnis zu Ende gegangen. Die IG Metall fordert für 18.400 Beschäftigte acht Prozent mehr Lohn für zwölf Monate.

Ohne ein Ergebnis ist der Auftakt der Tarifverhandlungen für die Thüringer Metall- und Elektroindustrie, die am Mittwoch in Eisenach begonnen haben, zu Ende gegangen. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber Thomas Kaeser sprach von einem steinigen Weg, die Ausgangssituation sei sehr schwierig.

Die Forderung der Gewerkschaft nach acht Prozent mehr Geld bezeichnete er als völlig unrealistisch und aus der Zeit gefallen. Nie hätten sich die Risiken so zentriert wie derzeit.

Tarifverhandlungen: Arbeitgeber fordern besonderes Augenmaß

Die Unternehmen der Branche befinden sich nach seinen Worten in einer "außerordentlich schwierigen Lage". Für manche Firmen sei die Lage bereits existenzbedrohend, sagte Kaeser. Es sei notwendig, eine Lohnerhöhung zu vereinbaren, die die Unternehmen auch zahlen könnten. Kaeser forderte, die unterschiedliche Situation der Firmen zu berücksichtigen.

Jörg Köhlinger von der IG Metall begründete das angestrebte Lohnplus mit den hohen Energie- und Lebenshaltungskosten und verwies auf die gute Auftragslage in der Branche. Wenn Arbeitgeber die Krise nutzen wollten, werde die Auseinandersetzung eskalieren, sagte der Chef der IG Metall Mitte.

Es sei beschämend, dass sich die Arbeitgeber offensichtlich nicht fragten, welchen Beitrag sie für anständige Arbeitsbedingungen und den Sozialstaat leisten könnten. Mit dieser Haltung gewinne man in Thüringen keine Fachkräfte, so Köhlinger. Er nannte als Ziel einen "verantwortungsvollen Tarifabschluss".

Auch in anderen Bundesländern Tarifgespräche

Die Tarifverhandlungen werden am 4. Oktober fortgesetzt. Betroffen sind etwa 18.400 Beschäftigte. Am Mittwoch starteten die Tarifgespräche zudem in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und im Saarland, in den Tagen danach folgt der Auftakt in den restlichen Bundesländern und Tarifgebieten.

MDR (rub/fno/caf)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 14. September 2022 | 11:00 Uhr

2 Kommentare

Ovuvuevuevue Enyetuenwuevue Ugbemugbem Osas am 15.09.2022

Kriegen zehn Prozent mehr. Für einen Monat. Danach verlieren sie alle ihre Jobs und die Produktion wird nach China oder Bangladesh verlagert. Glückwunsch und frohe Weihnachten.

Hobby-Viruloge007 am 15.09.2022

Es ist absehbar, dass viele Unternehmen nicht mehr zahlen können, da sie wegen der Energiepreise oder dem Energiemangel selbst in Schieflage geraten werden.

Eine Entlassungswelle ist absehbar.

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