Forschung Die Boomer von Geisa: Wie Menschen über 50 im Wartburgkreis leben wollen
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03. März 2023, 14:54 Uhr
Die Babyboomer fühlen sich offensichtlich wohl im westthüringischen Geisa. Das ergeben neue Forschungsergebnisse. Sie sollen Kommunen Rückschlüsse darüber erlauben, wie die Lebensqualität älterer Menschen gefördert werden kann.
In Geisa im Wartburgkreis haben Forscher die Ergebnisse einer Umfrage unter der Babyboomer-Generation vorgestellt. Dabei ging es darum, wie Menschen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren wohnen und leben.
Den Ergebnissen zufolge wollen im Geisaer Land deutlich mehr ältere Menschen wohnen bleiben als in den sechs anderen untersuchten Regionen: 89 Prozent lehnen einen Umzug ab. Ähnlich viele fühlen sich der Region verbunden. In den anderen Modellkommunen erwägen oder planen mindestens 31 Prozent einen Umzug.
Weniger Smartphone- und Internetnutzung
Mit den Freizeitmöglichkeiten sind im Geisaer Land nur etwa ein Viertel der Befragten zufrieden. Bei den bevorzugten Aktivitäten gibt es große Unterschiede. Hand- und Gartenarbeiten, der Besuch religiöser Veranstaltungen und ehrenamtliche Tätigkeiten waren in der Rhön deutlich mehr gefragt als in allen anderen Regionen.
Smartphone und Internet werden dagegen von den älteren Menschen weniger genutzt als in anderen Regionen. Dabei waren die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1955 und 1969, eben die sogenannten Babyboomer, deutlich häufiger digital unterwegs als die noch älteren Jahrgänge.
Geisaer Land eine von sieben Modellregionen
An der Befragung hatten sich in Geisa, Buttlar, Schleid und Gerstengrund knapp 500 Frauen und Männer von 2.600 angeschriebenen Menschen im Alter von 50 bis 75 Jahren beteiligt. Die Studie der Universität Kaiserslautern-Landau mit dem Titel "Ageing Smart - Räume intelligent gestalten" untersucht die Bedürfnisse der großen Gruppe der Babyboomer, die nach und nach ins Rentenalter eintritt.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt will ein digitales System entwickeln, das Kommunen unterstützen soll, die Lebensqualität älterer Menschen zu fördern. Das Geisaer Land ist eine von sieben Modellregionen - neben Jena in Thüringen, Kaiserslautern, Nieder-Olm, Kusel-Altenglan (alle Rheinland-Pfalz) und Mannhein und Remshalden (Baden-Württemberg).
MDR (rub/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 03. März 2023 | 13:30 Uhr
Erichs Rache am 03.03.2023
@Kelte
"Vor allem zwischen 2000 und 2035 steigt der (Alten-)Quotient besonders stark an. Er steigt in dieser Zeitspanne auf mehr als das Doppelte, von 24,0 auf 55,2, was bedeutet, dass auf jeden Menschen im erwerbsfähigen Alter mehr als doppelt so viele Alte kommen, die er ernähren muss.
Die jüngsten Berechnungen des deutschen Statistischen Bundesamtes prognostizieren ähnliche Entwicklungen (von 27 in 2000 auf 58 in 2035, ähnlich wie bei der UNO Prognose von 24 in 2000 auf 55,2 in 2035) und zeigen ebenfalls eine dramatische, krisenhafte Entwicklung, die bereits um das Jahr 2035 kulminieren wird. Standen im Jahr 2000 etwa 27 ältere Menschen 100 Personen im Erwerbsalter gegenüber, werden es
2035 schon 58 sein, und dies, obwohl in der zentralen Variante (Variante 1-W2) eine erhebliche Zuwanderung von 200.000 Personen pro Jahr unterstellt wird."
Vgl. H.-W. Sinn "Land ohne Kinder – die Fakten, die Folgen, die Ursachen und die Politikimplikationen"
Kelte vom Oechsenberg am 03.03.2023
Na Erichs Rache ihr Kommentar ist ziemlich weit hergeholt und eher falsch. Wenn ich von meinem Oppidum aus in das Ulstertal schaue, dann sehe ich eine übergroße Anzahl von "Babyboomern" die mindestens 2, mehrheitlich sogar 3 Kinder in die Welt gesetzt haben. Bei meinen Nachfahren klappt es mit der Rentenfinanzierung. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Erichs Rache am 03.03.2023
Die Babyboomer-Generation soll erstmal zusehen, wie sie ihre Rente finanziert.
Von Kindern, die die Babyboomer-Generation nicht bekommen hat, ist keine Rente zu erwarten.