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BergbauKali-Halde Hattorf darf abgedeckt werden - Kritik von Umweltverband

20. Juli 2022, 15:47 Uhr

Die Kali-Halde Hattdorf bei Philippsthal darf vom Bergbauunternehmen K+S abgedeckt werden. Damit soll die Menge von salzhaltigem Abwasser verringert werden. Kritik an den Plänen kommt vom Umweltverband BUND.

von MDR THÜRINGEN

Das Bergbauunternehmen K+S darf die Halde Hattorf im Werk Werra abdecken. Das Regierungspräsidium Kassel hat die Pläne genehmigt. Wie die Behörde am Montag mitteilte, hat sie die "Haldentopabdeckung" auf einer Fläche von knapp zehn Hektar zugelassen.

Die Halde in Hattorf bei Philippsthal liegt auf hessischer Seite des Werks Werra, grenzt aber direkt an den Thüringer Kali-Standort Unterbreizbach an.

Abdeckung soll Haldenabwasser verringern

Die Abdeckung besteht aus mehreren Schichten, einer Kunststoffdichtung, einer Drainage und einer Rekultivierungsschicht. Nach Unternehmensangaben sollen die ersten 6,5 von insgesamt 9,5 Hektar bis Ende 2024 abgedeckt werden. Die Flanken sollen später folgen. Ziel sei es, das salzhaltige Haldenabwasser zu verringern.

Kritik von Umweltverband

Kritik an der geplanten Haldenabdeckung kommt vom Umweltverband BUND. Thomas Norgall vom BUND Hessen sagte, die Maßnahmen seien unzureichend und nicht die dringend notwendige Lösung des Abwasserproblems aus dem Kalibergbau.

Er wies darauf hin, dass das Hessische Landesamt die gerade genehmigte Lösung abgelehnt habe, weil sich die Halde noch lange verformen werde. Diesen Bewegungen könne die Abdeckung nicht dauerhaft aushalten. Nur das Lagern der Salzrückstände untertage könnte die Salzabwässer sicher reduzieren, so Norgall.

Weiße Berge werden grün

Wie das Unternehmen mitteilte, werden die weißen Berge des Werratal mit der Abdeckung grün. Der K+S-Vorstandsvorsitzende, Burkhard Lohr, sagte, mit der Bedeckung aller Halden werde ein großer Beitrag zur dauerhaften Verringerung der Umweltverschmutzung geleistet.

Gleichzeitig sei es ein Baustein zur Zukunftssicherung des Werks Werra. Das Abdecken der Abraumhalden an der Werra hatte bereits die Flussgebietsgemeinschaft Weser vorgeschlagen, um die Salzlast im Fluss zu senken.

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MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 19. Juli 2022 | 15:30 Uhr

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