Wartburgkreis Auch ohne "Emma": Treffurt will an 24-Stunden-Markt festhalten

Im Treffurter Stadtteil Ifta soll auch nach der Insolvenz von "Emma's Tag und Nacht Markt" ein 24-Stunden-Markt entstehen. Bürgermeister Michael Reinz will die neue Situation mit der Verwaltung besprechen.

Ein Platz mit einem Infoschild in Treffurt im Wartburkreis.
An dieser Stelle will die Stadt Treffurt den 24-Stunden-Laden bauen. Bildrechte: MDR/Martin Wichmann

Die Stadt Treffurt im Wartburgkreis will am Neubau eines 24-Stunden-Marktes im Stadtteil Ifta festhalten. Wie Bürgermeister Michael Reinz (parteilos) MDR THÜRINGEN am Montag sagte, kann die mögliche Insolvenz von "Emma's Tag und Nacht Markt" die Pläne für Ifta nicht stoppen. Die Stadt habe bisher keinen Vertrag mit dem finanziell angeschlagenen Dorfladenanbieter unterschrieben, bisher sei nur der Bauantrag gestellt worden.

Außerdem gab es laut Bürgermeister lediglich Vorgespräche und einen Auftrag an den Architekten. Bis jetzt sei kaum Geld geflossen. Reinz will nun die neue Situation mit der Verwaltung besprechen. Der Fördermittelantrag beim Land sei gestellt. Die Stadt hofft auf Fördermittel aus dem Eler-Programm für den ländlichen Raum.

Erfurter 24-Stunden-Startup beantragt Insolvenz

Das Dorfladen-Startup "Emma's Tag und Nacht Markt" mit Sitz in Erfurt hatte in der vergangenen Woche Insolvenz beim Amtsgericht Erfurt beantragt. Das Verfahren steht laut Gericht noch ganz am Anfang. Zu den Gründen gab es bislang noch keine Angaben.  

"Emma's" hat bisher in Altengottern, Grabe und Kammerforst im Unstrut-Hainich-Kreis sowie in Ettersburg im Weimarer Land automatisierte 24-Stunden-Läden gebaut. Der erst im Vorjahr eröffnete Laden in Ettersburg ist seit vier Wochen wieder dicht. Weitere Läden in Emleben, Großvargula und Burgtonna warten seit Monaten auf die Eröffnung.

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MDR (cg/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 27. Februar 2023 | 15:30 Uhr

5 Kommentare

Hobby-Viruloge007 vor 30 Wochen

Die Läden sind vom Land TH mit je 200.000 Euro gefördert. Das ist das was man im Netz findet. Vermutlich hat man auch noch andere Förderprogramme kombiniert.

Ovuvuevuevue Enyetuenwuevue Ugbemugbem Osas vor 30 Wochen

Ein kommerzieller Anbieter geht den Bach runter, weil das Konzept so abartig daneben ist, wie es nur daneben sein kann. Wer sollte schon auf die hirnrissige Idee kommen, nachts um drei nach Ifta zu kutschen, um zwei Bündel Zwiebellauch und eine Dose Born-Senf zu haltlos überhöhten Preisen zu erwerben – in einem Laden, dessen Betrieb rund um die Uhr Energie verschlingt ohne Ende und der diese Kosten auf den einzelnen Kunden umlegen muss, wovon es aber nicht viele gibt. Und nun will es die Gemeinde in Eigenregie richten, um was bitteschön besser zu machen als der schlecht beratene, aber mit hunderttausenden Euro Steuergelder gehätschelten kommerzielle Anbieter? Was für ein Treppenwitz – wer schlechtem Geld noch gutes (kommunales) Steuergeld hinterherwirft, sollte mal in sich gehen, ob er nicht doch lieber sein Geld als Marktschreier oder Zeitungsreporter (am Ende kaum ein großer Unterschied) verdient...

Hobby-Viruloge007 vor 30 Wochen

Warum geht so ein Konzept nach wenigen Monaten Verkaufstätigkeit Pleite?

Rechnen wir mal: Bei Rewe und Edeka liegt der Gewinn vor Kosten so um die 25%. Nun hat 24h Tante Emma nicht die Einkaufspreise von Edeka und im Sortiment des 24h Ladens fehlen renditestarke Sortimente wie Presse, Obst, Tabak und Thekenbereich. Der Gewinn vor Kosten liegt also eher bei 10% und nicht bei 25%

Der Umsatz im 24h Laden ist zudem begrenzt, da ich a ) nur 500 Einwohner im Dorf habe und b) nicht der Laden für den Wocheneinkauf bin. Gehen wir mal optimistisch von 200 Kunden pro Woche mit je 20 Euro Umsatz aus - macht 4000 € pro Woche und 17400€ pro Monat. Macht keine 2000 Euro für die Kosten. Das reicht weder für Miete noch für Anlieferung und Einräumen der Waren, die Reinigung des Ladens, das Wartungspersonal, abgelaufene Waren, Versicherungen, Ersatz der Elektronik nach einigen Jahren, Strom, Heizung, Verwaltung etc. .

Nun kann man die Preise erhöhen, dann sinkt aber der Umsatz sofort deutlich.

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