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Der Wolf in Thüringen

Wie viele Wölfe gibt es in Thüringen?

Im Frühling 2023 geht das Thüringer Umweltministerium von acht standorttreuen Wölfen im waldreichen Thüringen aus. Drei davon leben in der Region Ohrdruf. Ein Rüde werde sich aber wahrscheinlich in nächster Zeit ein eigenes Territorium suchen.

Zwei standorttreue Wölfe seien in der Region Ilfeld in Nordthüringen unterwegs, einer in der Region Zella-Rhön im Wartburgkreis und ein Grenzgänger zwischen Niedersachsen und Thüringen bei Braunlage.

Wie sieht der Wolf aus?

Der europäische Wolf, wie er bei uns auch in Thüringen vorkommt, kann ein graubraunes bis dunkelgraues Fell haben. Er wird zwischen 60 und 80 Zentimeter groß und kann bis zu 1,40 Meter lang werden. Meistens haben Wölfe einen dunklen Sattelfelck auf dem Rücken. Im Unterschied zum Haushund haben sie fast immer hängende Schwänze. Außerdem haben sie kleine, dreieckige Ohren, die behaart sind.

Wovon ernähren sich die Wölfe hier?

Laut der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf ernähren sich die Tiere in Mitteleuropa vor allem von Rehen, Wildschweinen und Rothirschen. Laut dem Nabu ernähren sich der Wolf zu fast 96 Prozent von diesen Tieren. Generell fressen Wölfe die Tiere, die sie leicht erlegen können.

In der freien Wildbahn können das kleinere Tiere wie Rehkitze, Hirschkälber, Hasen und Kaninchen oder generell schwache und kranke Tiere sein. Besonders wenn wildlebende Tiere fehlen, können es aber auch auf Wiesen eingepferchte Schafe und Ziegen sein, da diese nicht fliehen können. Sie machen aber nur einen geringen Anteil an der Beute aus.

Die Herden versprechen jedoch reiche Beute, da ein einzelner Wolf bei einem Angriff etliche Tiere töten kann. Die Wölfe von Ohrdruf haben auch bewiesen, dass die vorhandenen Schutzmaßnahmen für sie kein Hindernis darstellten und über die Jahre hunderte Nutztiere gerissen. Erst umfangreiche Schutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunde konnten die Zahl der Angriffe reduzieren.

An große Hirsche oder ausgewachsene Wildschweine trauen sich Wölfe auf der Einzeljagd eher nicht heran. Diese Tiere verfügen mit ihren Geweihen bzw. Schlagzähnen über gefährliche Waffen. Gerissene Hirsche oder große Wildschweine sind daher meist ein Zeichen dafür, dass mehrere Wölfe gemeinsam auf der Jagd waren.

Wie jagen Wölfe?

Da Wölfe normalerweise in Rudeln leben, jagen sie auch im Verband. Sie kreisen ihre Beute ein und erlegen dann beispielsweise aus einem Rudel Rehe die schwächsten Tiere. Dabei sieht es so aus, als gerieten Wölfe in einen "Blutrausch". Sie erlegen so viel Beute, wie sie bekommen können. Fressen können Wölfe etwa vier Kilo Fleisch pro Tag. Die restliche Beute verwerten sie in den Folgetagen als Aas.

Der Begriff "Blutrausch" wird von einigen Experten in diesem Zusammenhang als nicht angebracht kritisiert, da es sich um normales Jagdverhalten beziehungsweise um den gewöhnlichen Jagdtrieb des Wolfes handelt.

Bei Angriffen auf Nutztiere findet dieses natürliche Jagdverhalten unter unnatürlichen Bedingungen statt. Der Zoologe Axel Gomille beschreibt es so: Wölfe müssen in der freien Wildbahn jede Chance zur Jagd ergreifen, da unklar ist, wann sie das nächste Mal die Gelegenheit zur Jagd haben. Eingepferchte Schafe sind beispielsweise eine leichte Beute - sie können nicht wegrennen und ihnen fehlt oft auch der natürliche Fluchtreflex. Das führt dazu, dass es wie ein "Blutbad" aussieht.

Wie können Schäfer ihre Herden schützen?

Elektrozäune helfen nur bedingt. Der Wolf wächst mit seinen Aufgaben und sucht Schwachstellen, um die Zäune zu überwinden. Je mehr Hunger der Wolf hat, desto mehr Aufwand betreibt er, um an Beute zu kommen. Im Jahr 2020 wurde ein Tier des Ohrdrufer Rudels dabei fotografiert, wie es einen höheren Zaun mühelos übersprang.

Als hilfreicher haben sich spezielle Herdenschutzhunde erwiesen: Seit sie rund um den Übungsplatz Ohrdruf Herden bewachen, ist die Zahl der Angriffe deutlich gesunken - von fast 200 im Jahr 2019 auf nur noch ein Drittel im Jahr 2020. Der Herdenschutzhund ist einer der ältesten Formen des Herdenschutzes.

In Norddeutschland kommen außerdem seit einigen Jahren Esel als Herdenschutz zum Einsatz. Es wird erprobt, ob die wehrhaften Tiere Wölfe tatsächlich angreifen und vertreiben können. Gegen einzelne Wölfe sollen sich Esel durchsetzen können. Doch es ist fraglich, ob sie mehreren Tieren standhalten können.

Was ist das Problem bei Wolfsmischlingen?

Wölfe sind streng geschützt. Dass sie sich mit Hunden paaren, ist eher selten. Passiert es doch, befürchten Experten eine Gefahr für die Wolfspopulation, da der Genpool der Wölfe durchmischt wird. Aus Artenschutzgründen sollen sie deshalb aus der Natur verschwinden.

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