Tiere Ohrdrufer Wölfe auch im Wipfratal unterwegs

17. März 2023, 00:38 Uhr

Nach einem gerissenen Reh und einem getöteten Muffelschaf in der Region Wipfratal im Ilm-Kreis steht der Täter offenbar fest: ein Wolf aus dem Gebiet rund um Ohrdruf. Ein neues Rudel Wölfe hat sich demnach nicht Thüringen angesiedelt.

Bei den zuletzt in der Region Wipfratal im Ilm-Kreis gemeldeten Wölfen handelt es sich wohl um bereits bekannte Tiere. Wie aus einer Mitteilung des Umweltministeriums hervorgeht, wurde bei genetischen Untersuchungen festgestellt, dass Wölfe aus Ohrdruf auch im Wipfratal nahe Arnstadt unterwegs sind.

Nach Ministeriumsangaben war zuvor vor Ort die Frage aufgekommen, ob sich in der Region ein neues Rudel angesiedelt haben könnte. Entnommene Proben von einem gerissenen Reh und einem getöteten Muffelschaf ließen sich aber einem Wolfsrüden vom Bundeswehr-Standortübungsplatz Ohrdruf sowie einem Nachkommen der Tiere dort zuordnen. Das Territorium von Wölfen umfasst laut Ministerium im Durchschnitt 150 Quadratkilometer - darin lägen sowohl Ohrdruf als auch die Region Wipfratal.

Vier Wolfsgebiete in Thüringen

Nach Angaben des Kompetenzzentrums Wolf gibt es in Thüringen derzeit vier Wolfsterritorien. Zwei Rudel leben demnach im Gebiet Ohrdruf mit sieben bis acht Tieren und im Bereich Ilfeld im Landkreis Nordhausen mit sechs Tieren. Daneben hat eine Wölfin in der Gegend Zella/Rhön ihr Territorium, die sich mit einem Haushund gepaart hat und fünf Junge ("Hybriden") geboren hat. Drei dieser Mischlinge sind inzwischen geschossen worden. Zudem hält sich ein Wolfspaar, das in Braunlage in Niedersachsen nachgewiesen wurde, vermutlich auch in Nordthüringen auf. Laut Naturschutzbund (Nabu) Thüringen sind Wölfe im Freistaat immer noch eine Seltenheit. Es sei aber nötig, alle Beteiligten im Umgang mit den streng geschützten Tieren einzubeziehen.

Die Rückkehr der Wölfe in Deutschland ist umstritten, unter anderem weil sie Nutztiere wie Schafe reißen. Allerdings gibt es für Tierhalter in solchen Fällen in der Regel Unterstützung, auch um Wolfsangriffe zu vermeiden.

Mehr zum Wolf in Thüringen

MDR (cfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. März 2023 | 17:30 Uhr

7 Kommentare

Harka2 am 17.03.2023

Die LPG der Kleinstadt Plaue hatte allein drei große Schafherden mit Hirten. Die eine graste die östliche Talseite ab, die zweite die westliche und die dritte Herde befand sich oberhalb der Stadt in den thüringer Wäldern. Jetzt gibt es gar keine Schafeherden mehr in Plaue, ich wüsste auch nicht, wer sich privat noch eines hält. Vor ein paar Jahren habe ich in der Rhön eine kleine Herde gesehen, im Thüringer Wald kann ich mich nicht erinnern, noch irgendwo Schafe gesehen zu haben. Es wird sicher noch ein paar geben, aber die gewerbsmäßige Schafzucht ist seit der Wende vorbei.

_martin_ am 17.03.2023

Zu DDR-Zeiten müssen paradiesische Zustände geherrscht haben. Da gab es nicht nur einzelne Schafe, die in den Wäldern (!) aufgeräumt haben, sondern ganze Herden davon.

Ostthueringerin am 17.03.2023

„Die Rückkehr des Wolfs in Deutschland ist umstritten, unter anderem weil sie Nutztiere wie Schafe reißen.“

Entweder „die Rückkehr der WölfE, weil SIE Schafe reißen“

oder

„die Rückkehr DES Wolfs, weil ER Schafe reißt“.

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