Eine Anzeigentafel zeigt "Zug fällt aus"
Am Wochenende kommt es in Thüringen zu weiteren Einschränkungen bei der Bahn. Ab Montag fällt der Zugverkehr zwischen Ringleben-Gebesee und Sondershausen zwei Wochen lang aus. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Verkehr Bahn: Zugverkehr in Nordthüringen zwei Wochen lang unterbrochen

12. August 2022, 19:24 Uhr

Immer mehr Zugausfälle in Thüringen: Ab Freitag gibt es Einschränkungen auf den Strecken Erfurt - Nordhausen und Erfurt - Kassel-Wilhelmshöhe. Ab Montag ist der Zugverkehr in Nordthüringen bis Ende August unterbrochen.

Die Liste der Zugausfälle in Thüringen wird immer länger. Wie die Deutsche Bahn informiert, gibt es ab Freitag zusätzliche Einschränkungen auf den Strecken Erfurt - Nordhausen und Erfurt - Kassel-Wilhelmshöhe. Als Gründe werden kurzfristige Krankmeldungen angegeben, Stellwerke können nicht mehr wie gewohnt besetzt werden.

Reisende stehen am 21.05.2015 am Hauptbahnhof in Erfurt (Thüringen) auf einem Bahnsteig vor einem Zug der Deutschen Bahn und spiegeln sich in einer Scheibe.
Seit Beginn der Woche hatte es zwischen Erfurt und Nordhausen Einschränkungen im Regionalverkehr gegeben. Bildrechte: picture alliance / dpa | Sebastian Kahnert

Aufgrund der Personalausfälle bleibt der Zugverkehr zwischen Nordhausen und Erfurt auf der Linie RE 55/56 noch bis Sonntag eingeschränkt. Ab 14 Uhr fallen die Züge zwischen Straußfurt und Sondershausen komplett aus. Es werde geprüft, ob kurzfristig Ersatzverkehr eingerichtet werden kann, so die Bahn. Auf dieser Strecke sind nach Angaben der Bahn gleich mehrere Stellwerke nicht wie gewohnt arbeitsfähig. Auf der Strecke werden außerdem ab Montag zwischen Ringleben-Gebesee und Sondershausen längere Zeit keine Züge fahren.

Ebenfalls bis einschließlich Sonntag fahren auf den Regionalverbindungen RE16/RE17 zwischen Erfurt und Weimar Ersatzbusse, mit Zusatzhalten in Vieselbach und Hopfgarten.

Bahn will Personal für Stellwerke qualifizieren - Zugverkehr in Nordthüringen zwei Wochen unterbrochen

Die Deutsche Bahn will für die vakanten Stellwerke in Nordthüringen nun schnell weiteres Personal qualifizieren. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Demnach sollen Mitarbeiter kurzfristig so qualifiziert werden, dass sie im Bedarfsfall flexibler auf unterschiedlichen Stellwerken eingesetzt werden können.

Deshalb können laut Bahn aber einige Stellwerke auf dem Abschnitt Ringleben-Gebesee - Sondershausen (RE55/56) vorübergehend nicht besetzt werden. Vom 15. bis zum 28. August und danach an den September-Wochenenden sowie am 1./2. Oktober gibt es keinen Zugverkehr auf dem betroffenen Abschnitt. Auch am 20. September gibt es keine Verbindungen auf der Strecke. Ein Ersatzverkehr mit Bussen sei geplant, hieß es.

Außerdem will die Bahn in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt in diesem Jahr etwa 3.000 freie Stellen besetzen, wovon auch der Standort Erfurt profitieren soll. Die Zahl der Auszubildenden werde ab September im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt, hieß es. Zudem will die Bahn 50 Quereinsteiger zu Fahrdienstleitern ausbilden. Kurz- und mittelfristig könne so wieder ein stabiler Fahrplan sichergestellt werden.

In den vergangenen Wochen und Monaten hatte es vor allem in Nordthüringen immer wieder Zugausfälle wegen nicht besetzter Stellwerke gegeben. Weitere Ausfälle und Einschränkungen kündigte die Bahn auch für die kommenden Tage an.

RB 52 und RE 2 fahren ab Freitagmittag wieder regulär

Die Einschränkungen auf den Linien RB 52 und RE 2 dauern den Angaben nach hingegen wie angekündigt nur noch bis Freitagmittag an. Die Züge sollen dann wieder regulär fahren. Auch hier führte der hohe Krankenstand zu den Ausfällen. Zwischen Erfurt Hauptbahnhof und Erfurt-Gispersleben waren Ersatzbusse im Einsatz.

Auf der Linie RE 2 (Erfurt - Kassel-Wilhelmshöhe) wurden die Züge zwischen Erfurt und Bad Langensalza umgeleitet. Der Halt in Döllstädt entfiel. Die Deutsche Bahn wies darauf hin, dass hoch spezialisierte Fachkräfte in den Stellwerken bei Krankheit kurzfristig nur schwer ersetzbar seien.

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MDR (jn)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. August 2022 | 19:30 Uhr

2 Kommentare

wwdd am 12.08.2022

Es ist zwar ärgerlich, aber man kann es nicht ändern. Das ist der Preis eines alternden Landes. Zumal die eingesetzten Busfahrer oft aus dem Ausland kommen und die Bahnhöfe selbst mit Navi schlecht finden.

Tamico161 am 12.08.2022

So ein Mist…. Gerade jetzt wo ich mit meinem 9 Euro Ticket nach Kassel wollte …

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