Technischer FehlerUrsache für schweres Zugunglück in Indien gefunden
Nach dem schweren Zugunglück im ostindischen Bundesstaat Odisha ist offenbar die Unfallursache gefunden worden. Eisenbahn-Minister Ashwini Vaishnaw sagte, es habe einen Fehler im elektronischen Signalsystem gegeben. Über 280 Menschen waren ums Leben gekommen.
- Räumungsarbeiten am Unglücksort dauern noch an
- Zahl der Opfer kann noch steigen, weil viele Überlebende schwer verletzt sind
- Hinterbliebene sollen finanziell entschädigt werden
Das Zugunglück in Indien ist durch einen Fehler im elektronischen System ausgelöst worden. Das teilte der Bahn-Minister Ashwini Vaishnaw am Sonntag mit. Indischen Medienberichten zufolge geriet dadurch ein Fernzug auf ein falsches Gleis und fuhr dort auf einen Güterzug auf. Mehrere Waggons entgleisten. Kurz darauf sei ein Schnellzug aus entgegengesetzter Richtung in die Unfallstelle gefahren. Mehr als 280 Menschen wurden nach Behördenangaben getötet und Hunderte verletzt.
Die Räumungarbeiten dauern an. Vaishnaw sagte, die Untersuchungen seien jedoch bereits abgeschlossen. Ein Bericht soll am Nachmittag vorgelegt werden.
Der Bergungseinsatz war nach mehreren Stunden beendet worden. Ein Koordinator des Rettungseinsatzes sagte, es seien alle Verletzten und Leichen von der Unglücksstelle weggebracht worden. Der an der Unfallstelle eingesetzte Leiter der Feuerwehr, Sudhanshu Sarangi, sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Zahl der Toten aber noch steigen könne. "Viele Menschen, die ins Krankenhaus gebracht wurden, erliegen dort ihren Verletzungen."
Familien sollen finanzielle Entschädigung bekommen
Premierminister Narendra Modi hatte sich erschüttert gezeigt und schrieb am Samstag auf Twitter: "In dieser Stunde der Trauer sind meine Gedanken bei den trauernden Familien." Der Tag wurde in Odisha zum Trauertag erklärt. Modi kündigte zudem finanzielle Entschädigungen für die Hinterbliebenen an.
Indiens marodes Bahnsystem mit alten Zügen und überholungsbedürftigen Gleisanlagen ist bekannt für häufige Unfälle. Doch derart hohe Opferzahlen sind selbst in dem riesigen Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern äußerst selten.
dpa, AFP (amu,kar)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 03. Juni 2023 | 06:00 Uhr