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Die Staatsoper in Budapest: Leere Plätze bedeutet keine Einnahmen. Kulturschaffende appellieren daher an die "Spendebereitschaft". Bildrechte: imago images/Mint Images

Soziale MedienCorona in Ungarn: Gib dein Theaterticket nicht zurück!

13. März 2020, 11:05 Uhr

Eine Kampagne solidarisiert sich mit Kulturveranstaltern in Ungarn. Tickets und Eintrittskarten für Konzerte & Co, die wegen des Corona-Virus ausfallen müssen, sollen möglichst nicht zurückgegeben werden.

Kulturfreunde haben in Ungarn eine Hashtag-Kampagne ins Leben gerufen, um den Kulturbetrieben zu helfen. Unter dem Hashtag #neváltsvisszajegyet ("Gib die Karte nicht zurück") rufen sie dazu auf, bereits erstandene Karten für ausgefallene Veranstaltungen nicht zurückzugeben und sich den Eintritt erstatten zu lassen, sondern  die Tickets zu behalten und so den Eintritt quasi an die betroffenen Häuser zu spenden.

Wegen des Corona-Virus haben Veranstalter kleiner Klubs bis hin zu großen Theaterhäusern mit Ausfällen zu kämpfen, da die ungarische Regierung den Notstand ausgerufen hat. Damit wurden Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmern in geschlossenen Räumen untersagt. Im Freien dürfen Veranstaltungen maximal 500 Besucher haben.

Ein Hashtag für Ungarns Kulturszene

Einfach mal das Ticket spenden? Der initiale Post von Péter Szántai mit dem Vorschlag: "Gib die Karte nicht zurück." Bildrechte: Facebook/Péter Szántai

Initiator der Kampagne ist Péter Szántai. Der Kulturmanager, der selbst Programmdirektor eines Budapester Klubs war, schreibt auf Facebook: "Die Ticketeinnahmen sind eine wichtige Säule des Kulturbetriebes, der ohnehin schon in einer unbequemen Lage ist. Deshalb möchte ich die Theater, Veranstalter und  Künstler damit unterstützen, dass ich meine Eintrittskarten nicht zurückgebe. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, gehe ich in eine Ersatzvorstellung, wenn nicht, verzichte ich einfach auf den Eintrittspreis“. Inzwischen haben sich zahlreiche Kulturschaffende angeschlossen, Idee  und Hashtag wurden inzwischen schon mehrere tausend Male geteilt.

Ungarn hatte einen nationalen Krisenstand ausgerufen: Einreisen aus Italien, Südkorea, dem Iran und China sind bis auf weiteres untersagt, kündigte der Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas, am Mittwoch an. Die Auswirkungen der Epidemie würden sich eher über Monate hinziehen als über Wochen.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 10. März 2020 | 19:30 Uhr

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