Corona-Sommer Urlaub am Balaton oder an der Adria: Geht das in diesem Jahr?

20. Mai 2020, 17:27 Uhr

Urlaub am Balaton oder an der polnischen Ostsee: Geht das in diesem Jahr oder macht Corona einen Strich durch die Rechnung? Lesen Sie hier, in welchen osteuropäischen Ländern Sie Ferien machen können.

Tschechien

Während viele Länder ihre restriktiven Einreisebestimmungen allmählich lockern, fährt die tschechische Führung eine harte Linie. Lediglich Geschäftsleute aus EU-Staaten dürfen die Grenzen Tschechiens derzeit passieren. Außenminister Tomáš Petříček stellte allerdings eine Grenzöffnung für Touristen ab Mitte Juni in Aussicht. Dann sollen zunächst Touristen aus Österreich ins Land dürfen.

Slowakei

Auch wer mit einen Sommerurlaub in der Slowakei liebäugelt, hat schlechte Karten. Die Slowakei ist zwar von allen EU-Staaten am wenigsten von der Corana-Pandemie betroffen, dennoch will das Land an seinen strikten Einreisebestimmungen unbedingt festhalten. Die Grenzen bleiben für Urlauber auch weiterhin geschlossen.

Kroatien

Ganz anders sieht es in Kroatien aus. Dort hat das Innenministerium am 17. Mai 2020 bekannt gegeben, dass Bürger aus sämtlichen EU-Ländern ab sofort wieder nach Kroatien einreisen dürfen, um ihren Urlaub in dem Adriastaat zu verbringen.

Der Leuchtturm Stonicica auf der Insel Vis
Der Leuchtturm Stonicica auf der Insel Vis in Kroatien Bildrechte: SWR/Matthias Kulozik

Geschäftsleute aus den EU-Staaten dürfen bereits seit einer Woche wieder nach Kroatien einreisen, aber auch Bürger, die dringende persönliche Gründe geltend machen können, wie etwa die Hochzeit oder Geburtstage naher Familienangehöriger. Auch EU-Bürger, die Immobilien in Kroatien besitzen, dürfen die Grenze überschreiten.

Urlauber müssen bei der Einreise nach Kroatien allerdings die Buchung eines Hotels, einer Ferienwohnung oder einem Stellplatz auf einem Campingplatz vorweisen. Als triftiger Einreseigrund gilt aber auch die Anmietung eines Bootes sowie wie ein Termin beim Zahnarzt.

Spektakuläre Straßen in Osteuropa

Serpentinenartige Transfogarascher Hochgebirgsstraße
Transfogarascher Hochstraße, Rumänien Die Redakteure des BBC-Automagazins "Top Gear" nannten die rumänische Transfogarascher Hochstraße in einer Sendung von 2009 die "schönste Straße der Welt". Viel Lob für die 92 Kilometer lange spektakuläre Hochgebirgsstraße, die über das siebenbürgische Fogarasch-Gebirge führt und die Diktator Nicolae Ceausescu bauen ließ. In einer Rekordzeit von vier Jahren (1970 bis 1974) wurden drei Millionen Tonnen Stein bewegt – mithilfe von 6.500 Tonnen TNT. 40 Menschen sollen bei den Bauarbeiten gestorben sein.

Mit der Straße gab es erstmals eine direkte Verbindung zwischen dem nördlichen Siebenbürgen und dem walachischen Süden. Ceausescu hatte strategische Gründe dafür: Er wollte gegen eine mögliche Invasion sowjetischer Truppen gewappnet sein, nachdem sich Rumänien geweigert hatte, am Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei zu beteiligen. Die Invasion der Sowjets blieb aus, damit änderten sich auch die Pläne für die Straße.
Bildrechte: MDR/Annett Müller
Serpentinenartige Transfogarascher Hochgebirgsstraße
Transfogarascher Hochstraße, Rumänien Die Redakteure des BBC-Automagazins "Top Gear" nannten die rumänische Transfogarascher Hochstraße in einer Sendung von 2009 die "schönste Straße der Welt". Viel Lob für die 92 Kilometer lange spektakuläre Hochgebirgsstraße, die über das siebenbürgische Fogarasch-Gebirge führt und die Diktator Nicolae Ceausescu bauen ließ. In einer Rekordzeit von vier Jahren (1970 bis 1974) wurden drei Millionen Tonnen Stein bewegt – mithilfe von 6.500 Tonnen TNT. 40 Menschen sollen bei den Bauarbeiten gestorben sein.

Mit der Straße gab es erstmals eine direkte Verbindung zwischen dem nördlichen Siebenbürgen und dem walachischen Süden. Ceausescu hatte strategische Gründe dafür: Er wollte gegen eine mögliche Invasion sowjetischer Truppen gewappnet sein, nachdem sich Rumänien geweigert hatte, am Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei zu beteiligen. Die Invasion der Sowjets blieb aus, damit änderten sich auch die Pläne für die Straße.
Bildrechte: MDR/Annett Müller
Gletschersee Balea Lac, der an der Transfogarascher Hochstraße auf einer Höhe von über 2.000 Metern liegt und als Touristenattraktion in Rumänien gilt.
In den 1980er-Jahren träumte der rumänische Diktator von einem riesigen Wintersportgebiet an der Strecke – mit Skiliften, Rodelbahnen und Hotels, nur hatte Ceausescu nicht das Geld dafür. Heute ist die Alpinstraße, die bis auf eine Höhe von 2.042 Metern reicht, dennoch eine Touristenattraktion. An der Strecke liegt der Gletschersee Balea Lac, der täglich Hunderte Besucher anzieht. Zugleich gibt es zahlreiche Wanderwege ins Fogarasch-Gebirge. Doch die Transfogarascher Hochstraße ist lediglich vier Monate pro Jahr für den Verkehr geöffnet: Denn so schön sie ist, so gefährlich ist die Alpinstraße. Bei schlechter Witterung drohen dort Lawinen, Steinschläge und Erdrutsche. Bildrechte: MDR/Annett Müller
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Polen

In Polen haben die Hotels an der Ostseeküste am vergangenen Montag wieder geöffnet. Allerdings nur für polnische Bürger. Die Grenzen für Urlauber aus dem Ausland bleiben bis auf weiteres geschlossen. Und daran soll sich nach dem Willen der Regierung auch sobald nichts ändern.

Strandkörbe an der Ostsee in Polen
Warten auf Gäste: Strandkörbe an der polnischen Ostseeküste Bildrechte: imago images / CHROMORANGE

Bulgarien

Vom Sommerurlaub an der bulgarischen Schwarzmeerküste dürfen sowohl Deutsche als auch Urlauber aus der gesamten EU wieder träumen. Der Balkanstaat hat ab 16. Mai 2020 die Einreise von Urlaubern gestattet. Mit Einschränkungen muss allerdings gerchnet werden. Die bulgarische Tourismusministerin Nikolina Angelkowa warnte denn auch schon mal vorsorglich: "Dieser Sommer wird sehr schwierig und sehr anders sein."

Unzählige Strandmuscheln und Besucher am Strand von Vama Veche.
Ob es am Strand von Vama Veche auch in diesem Jahr so voll wird? Bildrechte: imago/blickwinkel

Ungarn

Wen es in die Ferien nach Budapest, in die Puszta oder an den Balaton zieht, der darf im Moment noch keine konkreten Urlaubspläne schmieden. Die Grenzübergänge nach Ungarn sollen erst ab Mitte Juni wieder geöffnet werden. Seit dem 16. Mai sind die Grenzen nach Österreich nur für Berufspendler und Familienangehörige geöffnet. Die ungarischen Grenzbeamten behalten sich allerdings wegen der Migrationslage Kontrollen bei der Einreise vor.

Slowenien

Als erstes EU-Land hat Slowenien die Corona-Krise auf seinem Staatsgebiet am vergangenen Sonntag für beendet erklärt. Die Grenzübergänge sind seit einigen Tagen daher auch wieder geöffnet. Urlauber aus sämtlichen EU-Staaten dürfen ungehindert nach Slowenien einreisen.

Dieses Thema im Programm: Aktuell | 16. Mai 2020 | 19:30 Uhr

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Der Fernsehturm von Charkiw im Nordosten der Ukraine ist in zwei gebrochen und zu Boden gefallen. Den Behörden zufolge sei der 240 Meter hohe Fernsehturm Ziel eines russischen Luftangriffes gewesen.

Mo 22.04.2024 20:22Uhr 00:31 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-ukraine-charkiw-fernsehturm-explosion-abgestuerzt-russland-krieg100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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