Osteuropa

Protest gegen Donbass-Kohle Kiew im Ausnahmezustand

Absperrungen am Anfang der Hauptstraße Chreschtschatyk in Kiew
Zum dritten Jahrestag des Majdan-Massakers von 2014 befindet sich die Innenstadt von Kiew im Ausnahmezustand. Zwischen dem 18. und dem 22. Februar sind auf dem Majdan so viele Demonstrationen angemeldet, dass die Stadtverwaltung den anschließenden Boulevard Chreschtschatyk für den Verkehr sperren ließ. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Demonstranten auf dem Majdan fordern Abburch der Handelsbeziehungen zu den Separatistengebieten in der Ostukraine
Stein des Anstoßes ist die dortige Kohle, die trotz des Bürgerkriegs von den ukrainischen Kraftwerken weiter bezogen wird, weil sie besonders hochwertig ist. Seit zwei Wochen werden die Lieferungen aber von Nationalisten blockiert, die am Wochenende ihren Unmut auch im Zentrum der Hauptstadt äußerten. Rada-Abgeordneter Semen Sementschenko forderte, den gesamten Handel mit den Separatistengebieten einzustellen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Demonstranten auf dem Majdan fordern Abburch der Handelsbeziehungen zu den Separatistengebieten in der Ostukraine
Einige Tausend Menschen schlossen sich der Kundgebung an. "Der Handel mit den Besatzern ist eine Schande für das ganze Land, Poroschenko muss den endlich beenden", riefen diese älteren Demonstranten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ein Demonstrant als Sensenmann verkleidet, wünscht dem russischen Präsidenten Putin den Tod
Aber auch der russische Präsident Wladimir Putin durfte nicht fehlen. Ein als Sensenmann verkleideter Demonstrant wünschte dem Kremlchef einen baldigen Tod. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Polizei bei einer Kundgebung gegen den Handel mit Separatistengebieten
Durch eine starke Polizeipräsenz blieben größere Auseinandersetzungen aus. Dennoch kam es vor der Präsidialverwaltung zu Rangeleien zwischen den Demonstranten und den Beamten. Zehn Personen wurden verletzt, fünf wurden vorübergehend festgenommen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Gedenken an Opfer der Majdan-Kämpfe von 2014 - Kerzen formen die Trisub, das ukrainische Staatsemblem in Dreizack-Form
Während vor dem Präsidialamt die Emotionen hochkochen, erinnern viele Kiewer auf dem Majdan an die Opfer der blutigen Auseinandersetzungen von 2014. Aus roten Kerzen wird die so genannte Trisub geformt – das ukrainische Nationalemblem in Form eines Dreizacks. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Absperrungen am Anfang der Hauptstraße Chreschtschatyk in Kiew
Zum dritten Jahrestag des Majdan-Massakers von 2014 befindet sich die Innenstadt von Kiew im Ausnahmezustand. Zwischen dem 18. und dem 22. Februar sind auf dem Majdan so viele Demonstrationen angemeldet, dass die Stadtverwaltung den anschließenden Boulevard Chreschtschatyk für den Verkehr sperren ließ. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Metalldetektoren am Anfang der Hauptstraße Chreschtschatyk in Kiew
Auch Fußgänger müssen mit Einschränkungen rechnen. Jeder, der den Chreschtschatyk betreten möchte, muss einen Metalldetektor passieren. Eine solche Sicherheitsmaßnahme ist in der bisherigen Geschichte der Stadt beispiellos. Besondere Sorgen bereitet den Verantwortlichen im Vorfeld eine Protestkundgebung gegen den Handel mit den Separatistengebieten Donezk und Luhansk. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ein Transparent mit dem ukrainischen Schriftzug "Poroschenko - Wer ist er?"
Der Unmut richtete sich auch gegen den ukrainischen Präsidenten. "Poroschenko, was ist er für einer?", steht auf einem der Transparente. Die Aktivisten der Donbass-Blockade drohen, Poroschenko aus dem Amt zu jagen, wenn er nicht einlenkt und den Handel mit den Separatistengebieten stoppen lässt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ein Transparent mit dem Schriftzug "Die Macht der Oligarchen ist Sponsor der Terroristen"
Außer Poroschenko wirde Rinat Achmetow, der reichste Mann der Ukraine und zugleich der wichtigste Spieler auf dem nationalen Kohlemarkt, ins Visier genommen. Achmetows Energiekonzern DTEK leidet nämlich am meisten unter der Donbass-Blockade. "Die Macht der Oligarchen ist Sponsor der Terroristen", steht auf diesem Transparent. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Demonstranten auf dem Majdan fordern Abbruch der Handelsbeziehungen zu den Separatistengebieten in der Ostukraine
Viele der anwesenden Aktivisten hatten selbst als Freiwillige an der Front in der Ostukraine gekämpft. Unter ihrer Regie marschierten die Teilnehmer der Kundgebung zur Präsidialverwaltung und wieder zurück zum Majdan. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Eingang in die Instytutska-Straße, in der es im Februar 2014 besonders viele Todesopfer gab
Auch die an den Majdan angrenzende Instytutska-Straße wird verstärkt von den Kiewern aufgesucht. Dort kamen bei den Auseinandersetzungen im Februar 2014 besonders viele Menschen durch Schüsse der Janukowytsch-treuen Sicherheitskräfte ums Leben. Inzwischen hat sich die Straße zu einem improvisierten Mahnmal entwickelt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Flyer mit einem Aufruf zu weiteren Demos
Auch in den nächsten Tagen sind größere Demos geplant. Die meisten Teilnehmer werden zum "Marsch der nationalen Würde" am 22. Februar erwartet, der von der rechten Partei Swodoba, dem Rechten Sektor und dem Nationalkorps Asow veranstaltet wird. Die drei Organisationen mit rechtsnationalem Profil stehen einander so nahe, dass allgemein deren Vereinigung zu einer neuen Partei erwartet wird. Ihrer Kundgebung sehen viele Kiewer mit Sorge entgegen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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