Filmplakat "Tylko nie mów nikomu"
Die Doku "Sag es bloß niemanden" deckt die Strukturen des Missbrauchs in der katholischen Kirche auf. Bildrechte: Facebook/Sekielski

Katholische Kirche in Polen Doku über Kindesmissbrauch zeigt Wirkung

14. Mai 2019, 15:38 Uhr

Im vorwiegend katholisch geprägten Polen sorgt ein Dokumentarfilm über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche für Aufsehen. Bei YouTube wurde er bereits fast 12 Millionen Mal abgerufen. Nun hat der Film auch Konsequenzen für zwei der gezeigten Priester.

Ein bei YouTube veröffentlichter Dokumentarfilm über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche zieht Konsequenzen nach sich. Zwei der im Film gezeigten Priester geben ihre Aufgaben ab beziehungsweise werden davon entbunden. Ein bereits straffällig gewordener Priester, der trotz seiner Verurteilung weiter mit Kindern zusammenarbeitete, hat laut Angaben der Warschauer Erzdiözese bei Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch vom Priesteramt eingereicht. Ein weiterer Priester, der im Film von einem ehemaligen Ministranten wegen pädophiler Übergriffe angeklagt wurde, wurde von jeglicher pastoralen Tätigkeit ausgeschlossen.

Der Film "Sag es bloß niemandem" des Filmemachers Tomasz Sekielski wurde am 11. Mai auf YouTube veröffentlicht und seitdem bereits knapp 12 Millionen Mal aufgerufen. Die Doku sucht die Konfrontation zwischen Opfern und ihren Peinigern. Sie zeigt institutionelle Strukturen der katholischen Kirche in Polen auf, die den Missbrauch überhaupt ermöglichten.

(dpa/tvn24/man)

Über dieses Thema berichtete der MDR auch im TV: MDR aktuell | 16.09.2018 | 19:30 Uhr