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US-Präsident Joe Biden. Bildrechte: IMAGO/ZUMA Wire

Ukraine-KriegNewsblog: USA kündigen neues Hilfspaket in Milliardenhöhe an

24. August 2022, 23:30 Uhr

Die USA haben am frühen Nachmittag neue Hilfen für die Ukraine bestätigt. Die Ukraine begeht heute ihren Unabhängigkeitstag. Der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Trittin, befürchtet, dass Russland seine Militäroperation in dem Land aus diesem Grund ausweiten wird. Aktuelle Nachrichten zum Ukraine-Krieg und den Folgen im Newsblog.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

23:30 Uhr | Selenskyj: 22 Tote nach russischem Raketentreffer

Nach dem russischen Beschuss eines Personenzugs in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach offiziellen Angaben auf mindestens 22 gestiegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Mittwochabend, fünf Tote seien aus einem Auto an den Bahngleisen geborgen worden. Die Rakete war am Bahnhof des Ortes Tschaplyne des zentralukrainischen Gebietes Dnipropetrowsk eingeschlagen.

21:45 Uhr | Tausende protestieren gegen Russlands Krieg gegen die Ukraine

Bildrechte: IMAGO/Achille Abboud

Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine haben in deutschen Städten Tausende gegen den Krieg protestiert. In Berlin zog eine Menge nach Gebeten in der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz in Richtung Brandenburger Tor. Etliche von ihnen schwenkten ukrainische Flaggen, trugen diese über den Schultern oder blau-gelbe Kleidungsstücke. Ein Polizeisprecher sprach zunächst von rund 2.000 Teilnehmenden. Die Veranstalter hatten mit bis zu 10.000 Demonstranten gerechnet.

Bildrechte: IMAGO/Achille Abboud

In anderen Städten gab es ähnliche Aktionen. In Frankfurt demonstrierten mehrere tausend Menschen nach Angaben der Polizei für Solidarität mit der Ukraine. In Mainz bildeten Menschen eine Kette über die Theodor-Heuss-Brücke, um sich solidarisch mit dem angegriffenen Land zu zeigen.

Heute ist einerseits ein Tag des großen Grauens, aber gleichzeitig auch ein Tag der großen Freiheit, der Unabhängigkeit, für die die Ukraine steht und kämpft.

Vlada Vorobiova | Vorstandsmitglied des Vereins Vitsche

Aufgerufen zu der Veranstaltung am Mittwoch in Berlin hatte der Verein Vitsche, eine Vereinigung junger Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland. Dessen Vorstandsmitglied Vlada Vorobiova sagte vor dem Protest: "Heute ist einerseits ein Tag des großen Grauens – es ist sechs Monate her, dass Russland die gesamte Ukraine angegriffen hat – aber gleichzeitig auch ein Tag der großen Freiheit, der Unabhängigkeit, für die die Ukraine steht und kämpft."

19:29 Uhr | Selenskyj spricht trotz Russlands Verhinderungsversuch vor UN-Sicherheitsrat

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat per Videoschalte vor dem UN-Sicherheitsrat gesprochen und die globale Bedeutung des Abwehrkampfes seines Landes gegen die russische Invasion hervorgehoben.

Zuvor war Russland mit dem Versuch gescheitert, die Ansprache Selenskyjs zu verhindern: 13 von 15 Mitgliedern des Sicherheitsrates hatten bei einer von Moskau erzwungenen Abstimmung für seinen Auftritt votiert. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hatte seinen Einspruch damit begründet, dass Selenskyj nicht per Video zugeschaltet werden dürfe, sondern persönlich anwesend sein müsse. Er hätte für die Sitzung des Rates nach New York fliegen können.

16:53 Uhr | Putin ordnet Zahlungen an Bewohner besetzter ukrainischer Gebiete an

Sechs Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin Geldzahlungen für Menschen in besetzten Gebieten angeordnet. In den besetzten Teilen der ostukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw sowie in Saporischschja und Cherson im Süden sollen Eltern von Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren einmalig 10.000 Rubel (knapp 170 Euro) erhalten, wie aus einer Kreml-Mitteilung hervorgeht.

Immer wieder steht Moskau in der Kritik, Ukrainer etwa durch Geld – aber auch durch die Vergabe russischer Pässe – an sich zu binden.

16:48 Uhr | Polen will generellen Visa-Stopp für Russen

Polen ist für einen generellen Stopp der Vergabe von Schengen-Visa für Russen. "Wir stellen schon seit einiger Zeit keine Touristenvisa mehr aus, deshalb müssen wir uns in dieser Sache auch keinem Bündnis anschließen", sagte Regierungssprecher Piotr Müller am Mittwoch. Es gebe aber eine Diskussion darüber, künftig nicht nur die Visa für Touristen auszusetzen. "Polen ist dafür, dass dieses Verbot generell sehr breit gefasst wird", erklärt Müller. Russische Staatsbürger, die als Kremlgegner Verfolgung fürchten müssten, könnten in der EU Asyl beantragen.

16:41 Uhr | Ukrainische Eisenbahn präsentiert "Zug des Sieges"

Oleksandr Kamyshyn, Chef der Ukrainischen Eisenbahn Bildrechte: IMAGO/Ukrinform

Zum 31. Unabhängigkeitstag hat die ukrainische Eisenbahn in der Hauptstadt Kiew einen mit patriotischen Graffiti verzierten "Zug des Sieges" präsentiert. Insgesamt sieben Waggons seien den von Russland besetzten Gebieten und den Verteidigern des Landes gewidmet, teilte Eisenbahnchef Olexander Kamyschin in der Nacht zum Mittwoch in seinem Telegram-Kanal mit.

"Zug des Sieges" in Kiew Bildrechte: IMAGO/Ukrinform

Update 15:25 Uhr | USA kündigen neue Hilfe für Ukraine in Milliardenhöhe an

Die US-Regierung hat der Ukraine weitere Hilfen in Milliardenhöhe zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. US-Präsident Joe Biden kündigte am Mittwoch in Washington Unterstützung für Kiew im Umfang von knapp drei Milliarden US-Dollar an. "Damit kann die Ukraine Luftabwehrsysteme, Artilleriesysteme und Munition, unbemannte Luftabwehrsysteme und Radare erwerben, um sich langfristig verteidigen zu können", erklärte Biden. Bereits am frühen Morgen hatte ein Vertreter der US-Regierung diese Summe angekündigt, die offizielle Bestätigung stand bis jetzt noch aus.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bereits am Dienstag erklärt, Deutschland habe ein neues Paket für die Ukraine auf den Weg gebracht, das hochmoderne Flugabwehrsysteme, Raketenwerfer, Munition und Anti-Drohnen-Geräte umfasse.

11:29 Uhr | Selenskyj gibt sich zum Unabhängigkeitstag kämpferisch

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zum Unabhängigkeitstag der Ukraine kämpferisch gezeigt. Selenskyj betonte in einer Videobotschaft, der Krieg sei nicht beendet, wenn es Frieden gebe, sondern erst, wenn sein Land gesiegt habe. Er bekräftigte erneut das Ziel, die annektierte Halbinsel Krim und die besetzten Gebiete im Osten der Ukraine zurückzuerobern.

06:35 Uhr | Trittin: Russland wird ukrainischen Feiertag militärisch nutzen

Auch der Grünen-Politiker Jürgen Trittin geht davon aus, dass Russland am heutigen Nationalfeiertag der Ukraine seine Militäroperationen verstärken wird. Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion sagte MDR AKTUELL, Russland wolle ein Signal setzen, dass es die Eigenstaatlichkeit der Ukraine nicht akzeptiere. Hinzu komme, dass Russland im Donbass und im Süden der Ukraine nicht so vorangekommen sei, wie es sich das vorgestellt habe. Russland könne nun versuchen, diese Rückschläge zu kompensieren und mit größerer Aggressivität gegen die zivile Infrastruktur in der Ukraine vorgehen. Äußerungen der ukrainischen Führung zur Rückeroberung der Krim wertete Trittin dagegen als eher politisches Signal. Militärisch sei die Ukraine dazu derzeit nicht in der Lage.

06:28 Uhr | Ukraine begeht Unabhängigkeitstag – keine Feiern geplant

Die Ukraine begeht heute ihren Unabhängigkeitstag – und das auf den Tag genau sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs. In der Hauptstadt Kiew wurden alle öffentlichen Zusammenkünfte untersagt. In der zweitgrößten Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine wurde eine Ausgangssperre verhängt. Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchtet russische Angriffe. Die Ukraine hatte am 24. August 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion ihre staatliche Unabhängigkeit erklärt.

06:15 Uhr | Weiterer Kreml-Kritiker festgenommen

Der russische Kreml-Kritiker und ehemalige Bürgermeister von Jekaterinburg, Jewgeni Roisman, ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass wegen seiner Aussagen zum Krieg in der Ukraine festgenommen worden. Es werde gegen ihn wegen "Diskreditierung der russischen Armee" ermittelt, berichtet Tass unter Berufung auf Sicherheitsdienste. Das Internetportal e1.ru zeigte ein Video, in dem Roisman über seine Festnahme berichtet. Demnach wird ihm vorgeworfen, Falschnachrichten über die russische Armee im Zuge des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine verbreitet zu haben. Eine offizielle Information der russischen Behörden über die Festnahme gab es zunächst nicht.

Russland hat bislang mehrere Aktivisten strafrechtlich verfolgt, die das Vorgehen Russlands als Krieg bezeichneten oder kritisierten. Die Regierung in Moskau nennt die Invasion der Ukraine "spezielle Militäroperation".

06:00 Uhr | Newsblog am Mittwoch, 24. August 2022

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. August 2022 | 06:00 Uhr