Ukraine-KriegNewsblog: USA kündigen neues Hilfspaket in Milliardenhöhe an
Die USA haben am frühen Nachmittag neue Hilfen für die Ukraine bestätigt. Die Ukraine begeht heute ihren Unabhängigkeitstag. Der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Trittin, befürchtet, dass Russland seine Militäroperation in dem Land aus diesem Grund ausweiten wird. Aktuelle Nachrichten zum Ukraine-Krieg und den Folgen im Newsblog.
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.
- US-Regierung sichert Ukraine neue Hilfen zu.
- Ehemaliger Bürgermeister von Jekaterinburg wegen Aussagen zum Krieg in der Ukraine verhaftet.
23:30 Uhr | Selenskyj: 22 Tote nach russischem Raketentreffer
Nach dem russischen Beschuss eines Personenzugs in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach offiziellen Angaben auf mindestens 22 gestiegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Mittwochabend, fünf Tote seien aus einem Auto an den Bahngleisen geborgen worden. Die Rakete war am Bahnhof des Ortes Tschaplyne des zentralukrainischen Gebietes Dnipropetrowsk eingeschlagen.
21:45 Uhr | Tausende protestieren gegen Russlands Krieg gegen die Ukraine
Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine haben in deutschen Städten Tausende gegen den Krieg protestiert. In Berlin zog eine Menge nach Gebeten in der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz in Richtung Brandenburger Tor. Etliche von ihnen schwenkten ukrainische Flaggen, trugen diese über den Schultern oder blau-gelbe Kleidungsstücke. Ein Polizeisprecher sprach zunächst von rund 2.000 Teilnehmenden. Die Veranstalter hatten mit bis zu 10.000 Demonstranten gerechnet.
In anderen Städten gab es ähnliche Aktionen. In Frankfurt demonstrierten mehrere tausend Menschen nach Angaben der Polizei für Solidarität mit der Ukraine. In Mainz bildeten Menschen eine Kette über die Theodor-Heuss-Brücke, um sich solidarisch mit dem angegriffenen Land zu zeigen.
Heute ist einerseits ein Tag des großen Grauens, aber gleichzeitig auch ein Tag der großen Freiheit, der Unabhängigkeit, für die die Ukraine steht und kämpft.
Vlada Vorobiova | Vorstandsmitglied des Vereins Vitsche
Aufgerufen zu der Veranstaltung am Mittwoch in Berlin hatte der Verein Vitsche, eine Vereinigung junger Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland. Dessen Vorstandsmitglied Vlada Vorobiova sagte vor dem Protest: "Heute ist einerseits ein Tag des großen Grauens – es ist sechs Monate her, dass Russland die gesamte Ukraine angegriffen hat – aber gleichzeitig auch ein Tag der großen Freiheit, der Unabhängigkeit, für die die Ukraine steht und kämpft."
19:29 Uhr | Selenskyj spricht trotz Russlands Verhinderungsversuch vor UN-Sicherheitsrat
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat per Videoschalte vor dem UN-Sicherheitsrat gesprochen und die globale Bedeutung des Abwehrkampfes seines Landes gegen die russische Invasion hervorgehoben.
Zuvor war Russland mit dem Versuch gescheitert, die Ansprache Selenskyjs zu verhindern: 13 von 15 Mitgliedern des Sicherheitsrates hatten bei einer von Moskau erzwungenen Abstimmung für seinen Auftritt votiert. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hatte seinen Einspruch damit begründet, dass Selenskyj nicht per Video zugeschaltet werden dürfe, sondern persönlich anwesend sein müsse. Er hätte für die Sitzung des Rates nach New York fliegen können.
16:53 Uhr | Putin ordnet Zahlungen an Bewohner besetzter ukrainischer Gebiete an
Sechs Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin Geldzahlungen für Menschen in besetzten Gebieten angeordnet. In den besetzten Teilen der ostukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw sowie in Saporischschja und Cherson im Süden sollen Eltern von Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren einmalig 10.000 Rubel (knapp 170 Euro) erhalten, wie aus einer Kreml-Mitteilung hervorgeht.
Immer wieder steht Moskau in der Kritik, Ukrainer etwa durch Geld – aber auch durch die Vergabe russischer Pässe – an sich zu binden.
16:48 Uhr | Polen will generellen Visa-Stopp für Russen
Polen ist für einen generellen Stopp der Vergabe von Schengen-Visa für Russen. "Wir stellen schon seit einiger Zeit keine Touristenvisa mehr aus, deshalb müssen wir uns in dieser Sache auch keinem Bündnis anschließen", sagte Regierungssprecher Piotr Müller am Mittwoch. Es gebe aber eine Diskussion darüber, künftig nicht nur die Visa für Touristen auszusetzen. "Polen ist dafür, dass dieses Verbot generell sehr breit gefasst wird", erklärt Müller. Russische Staatsbürger, die als Kremlgegner Verfolgung fürchten müssten, könnten in der EU Asyl beantragen.
16:41 Uhr | Ukrainische Eisenbahn präsentiert "Zug des Sieges"
Zum 31. Unabhängigkeitstag hat die ukrainische Eisenbahn in der Hauptstadt Kiew einen mit patriotischen Graffiti verzierten "Zug des Sieges" präsentiert. Insgesamt sieben Waggons seien den von Russland besetzten Gebieten und den Verteidigern des Landes gewidmet, teilte Eisenbahnchef Olexander Kamyschin in der Nacht zum Mittwoch in seinem Telegram-Kanal mit.
Update 15:25 Uhr | USA kündigen neue Hilfe für Ukraine in Milliardenhöhe an
Die US-Regierung hat der Ukraine weitere Hilfen in Milliardenhöhe zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. US-Präsident Joe Biden kündigte am Mittwoch in Washington Unterstützung für Kiew im Umfang von knapp drei Milliarden US-Dollar an. "Damit kann die Ukraine Luftabwehrsysteme, Artilleriesysteme und Munition, unbemannte Luftabwehrsysteme und Radare erwerben, um sich langfristig verteidigen zu können", erklärte Biden. Bereits am frühen Morgen hatte ein Vertreter der US-Regierung diese Summe angekündigt, die offizielle Bestätigung stand bis jetzt noch aus.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bereits am Dienstag erklärt, Deutschland habe ein neues Paket für die Ukraine auf den Weg gebracht, das hochmoderne Flugabwehrsysteme, Raketenwerfer, Munition und Anti-Drohnen-Geräte umfasse.
11:29 Uhr | Selenskyj gibt sich zum Unabhängigkeitstag kämpferisch
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zum Unabhängigkeitstag der Ukraine kämpferisch gezeigt. Selenskyj betonte in einer Videobotschaft, der Krieg sei nicht beendet, wenn es Frieden gebe, sondern erst, wenn sein Land gesiegt habe. Er bekräftigte erneut das Ziel, die annektierte Halbinsel Krim und die besetzten Gebiete im Osten der Ukraine zurückzuerobern.
06:35 Uhr | Trittin: Russland wird ukrainischen Feiertag militärisch nutzen
Auch der Grünen-Politiker Jürgen Trittin geht davon aus, dass Russland am heutigen Nationalfeiertag der Ukraine seine Militäroperationen verstärken wird. Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion sagte MDR AKTUELL, Russland wolle ein Signal setzen, dass es die Eigenstaatlichkeit der Ukraine nicht akzeptiere. Hinzu komme, dass Russland im Donbass und im Süden der Ukraine nicht so vorangekommen sei, wie es sich das vorgestellt habe. Russland könne nun versuchen, diese Rückschläge zu kompensieren und mit größerer Aggressivität gegen die zivile Infrastruktur in der Ukraine vorgehen. Äußerungen der ukrainischen Führung zur Rückeroberung der Krim wertete Trittin dagegen als eher politisches Signal. Militärisch sei die Ukraine dazu derzeit nicht in der Lage.
06:28 Uhr | Ukraine begeht Unabhängigkeitstag – keine Feiern geplant
Die Ukraine begeht heute ihren Unabhängigkeitstag – und das auf den Tag genau sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs. In der Hauptstadt Kiew wurden alle öffentlichen Zusammenkünfte untersagt. In der zweitgrößten Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine wurde eine Ausgangssperre verhängt. Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchtet russische Angriffe. Die Ukraine hatte am 24. August 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion ihre staatliche Unabhängigkeit erklärt.
06:15 Uhr | Weiterer Kreml-Kritiker festgenommen
Der russische Kreml-Kritiker und ehemalige Bürgermeister von Jekaterinburg, Jewgeni Roisman, ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass wegen seiner Aussagen zum Krieg in der Ukraine festgenommen worden. Es werde gegen ihn wegen "Diskreditierung der russischen Armee" ermittelt, berichtet Tass unter Berufung auf Sicherheitsdienste. Das Internetportal e1.ru zeigte ein Video, in dem Roisman über seine Festnahme berichtet. Demnach wird ihm vorgeworfen, Falschnachrichten über die russische Armee im Zuge des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine verbreitet zu haben. Eine offizielle Information der russischen Behörden über die Festnahme gab es zunächst nicht.
Russland hat bislang mehrere Aktivisten strafrechtlich verfolgt, die das Vorgehen Russlands als Krieg bezeichneten oder kritisierten. Die Regierung in Moskau nennt die Invasion der Ukraine "spezielle Militäroperation".
06:00 Uhr | Newsblog am Mittwoch, 24. August 2022
Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
- Dienstag: Russland meldet massive Drohnenangriffe und Schäden in Moskau mit Audio
- Montag: London: Russischer Luftwaffenstützpunkt schwer beschädigt mit Video
- Sonntag: Zwei Tote nach russischem Luftangriff auf Sumy mit Audio
- Samstag: Drei Tote bei russischen Angriff auf Donezk mit Audio
- Freitag: Deutschland liefert weitere Panzerhaubitzen mit Video
- Donnerstag: Putin zu Verhandlungen bereit mit Video
- Mittwoch: Außenminister Kuleba kündigt Rücktritt an mit Audio
- Dienstag: Selenskyj beklagt hohe Opferzahlen nach russischem Raketenangriff mit Audio
- Montag: Russland mit stärksten Geländegewinne seit fast zwei Jahren
- Sonntag: Ostukrainische Stadt Charkiw erneut unter russischem Beschuss
- Sonnabend: Mehr als 66.000 getötete russische Soldaten identifiziert
- Freitag: Russland aktiviert Freiwillige und Afrika-Söldner zur Verteidigung von Kursk mit Audio
- Donnerstag: Ukrainischer F-16-Kampfjet abgestürzt mit Video
- Mittwoch: Ukraine weitet Selenskyj zufolge Kontrolle im Gebiet Kursk aus mit Video
- Dienstag: Ukraine will eigene ballistische Rakete erfolgreich getestet haben mit Audio
- Montag: Massive russische Luftangriffe auf ukrainische Städte – Treffer auch im Westen mit Video
- Sonntag: Tote nach russischem Angriff auf Sumy mit Audio
- Samstag: USA verhängen Sanktionen und leisten Militärhilfe mit Audio
- Freitag: Ukrainische Offensive zwingt Moskau zur Truppenverlagerung mit Audio
- Donnerstag: Drohne trifft Militäranlage in Wolgograd mit Audio
- Mittwoch: Ukrainischer Drohnenangriff auf Moskau mit Audio
- Dienstag: Russland in Donezk weiter auf dem Vormarsch
- Montag: Deutschland hält an Militärhilfe zu – Selenskyj will Pufferzone in Russland
- Sonntag: Ukrainische Truppen setzen sich angeblich fest – Moskau meldet Eroberung bei Donezk
- Samstag: Bundesfinanzministerium sieht offenbar Lösung für Ukraine-Hilfe mit Audio
- Freitag: Kiew will Donbass halten und bei Kursk weiter angreifen
- Donnerstag: Ukraine richtet in Russland erstmals Militärkommandantur ein mit Audio
- Mittwoch: Ukraine sieht sich im Aufwind und verstärkt Offensive in Kursk mit Audio
- Dienstag: Selenskyj bezeichnet Offensive in Kursk als Schutzmaßnahme mit Audio
- Montag: Russland ordnet Evakuierungen in Grenzregion Belgorod an mit Video
- Sonntag: Militärexperten – Russland spielt Angriff bei Kursk herunter
- Samstag: Vorstoß nach Russland könnte bald wieder vorbei sein mit Audio
- Freitag: Ukrainischer Gegenangriff – Kretschmer für Kürzung der Waffenhilfe mit Audio
- Donnerstag: Vorstoß in die russische Region Kursk geht vorerst weiter mit Audio
- Mittwoch: Putin wirft Kiew "groß angelegte Provokation" vor mit Audio
- Dienstag: Ukrainischer Vorstoß in russische Grenzregion Kursk mit Audio
- Montag: Konrad-Adenauer-Stiftung in Russland unerwünscht mit Audio
- Sonntag: Ukraine erhält erste Kampfjets des Typs F-16 mit Audio
- Samstag: Ukraine meldet Versenkung von russischem U-Boot mit Audio
- Freitag: Kiew rechnet mit weiteren 700.000 Flüchtlingen bis 2025
- Donnerstag: Ukraine lehnt China als Vermittler ab mit Audio
- Mittwoch: Nordkoreanische Schützenpanzer an der Front gesichtet
- Dienstag: Kiew erhält weitere Leopard-Panzer mit Audio
- Montag: Ukrainer fliegen Angriffswelle auf Kursk mit Audio
- Sonntag: Putin droht mit Antwort auf US-Raketenstationierung in Deutschland mit Audio
- Samstag: Ukraine meldet Drohnen-Treffer auf russischen Langstreckenbomber mit Audio
- Freitag: EU verwendet erstmals russische Gelder für Kiew – Russland reagiert mit Audio
- Donnerstag: Drei Tote bei Schüssen zwischen ukrainischen Soldaten
- Mittwoch: Russland will Kriegsflotte im Konflikt mit Westen stärken
- Dienstag: Russland will Soldaten offenbar für Handy-Nutzung bestrafen mit Audio
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. August 2022 | 06:00 Uhr