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Explosion und Brand am Samstag auf der Brücke von Kertsch, die das russische Festland mit der annektierten Halbinsel Krim verbindet. Bildrechte: IMAGO/Security Service of Ukrain

Russland-Ukraine-KriegNewsblog: Putin spricht von ukrainischem Terrorakt auf der Krim-Brücke

09. Oktober 2022, 21:32 Uhr

Russlands Präsident Putin macht den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich. Deutschland schickt der ukrainischen Armee warme Bekleidung und weitere Ausrüstung für den Winter. Bei dem Raketenangriff auf die Stadt Saporischschja sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. Die aktuellen Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine und die Folgen im Newsblog.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig überprüft werden können.

21:32 Uhr | AKW Saporischschja wird wieder mit Strom versorgt

Das zuletzt auf Notstrom-Generatoren angewiesene ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist wieder am Netz. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, sprach am Sonntagabend bei Twitter von einer "Erleichterung in einer immer noch unhaltbaren Situation". Nach Bombenangriffen auf den externen Stromversorger war die Anlage am Samstag komplett vom Stromnetz getrennt worden.

Obwohl die sechs Reaktoren des größten Atomkraftwerks Europas derzeit heruntergefahren sind, sind sie auf Strom unter anderem zur Kühlung angewiesen. Grossi setzt sich für eine Schutzzone rund um das von Russland besetzte AKWw ein. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Anlage kürzlich unter russische Verwaltung gestellt.

19:43 Uhr | Putin: Ukrainischer Terrorangriff auf die Krim-Brücke

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. "Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war", sagte Putin am Sonntagabend. Die Täter, Ausführenden und Auftraggeber sind nach Worten von Putin die ukrainischen Geheimdienste.

Russlands Chefermittler Alexander Bastrykin informierte Putin, dass an der Vorbereitung des Anschlags russische Bürger und ausländische Staaten beteiligt gewesen seien. Von dem Treffen zeigten Staatsmedien Videoausschnitte. Der Kreml hat für Montag eine Sitzung Putins mit dem russischen nationalen Sicherheitsrat angekündigt.

Die Brücke zwischen dem russischen Festland und der Krim-Halbinsel war am Samstag schwer beschädigt worden. Nach russischen Angaben war eine Lkw-Bombe explodiert und hatte vorbeifahrende Tankwaggons in Brand gesetzt.

19:01 Uhr | Ukraine meldet Rückeroberungen in annektierter Region Luhansk

Nach ukrainischen Angaben sind zuletzt sieben Orte im weitgehend von Russland besetzten Gebiet Luhansk im Osten ihres Landes zurückerobert worden. Dazu zählen die Dörfer Nowoljubiwka und Grekiwka, wie der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, am Sonntag auf Telegram mitteilte.

Die Ukraine hat in den letzten Wochen bei ihrer Gegenoffensive Geländegewinne erzielt, insbesondere im östlichen Gebiet Charkiw. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj wurden bislang insgesamt 2.434 Quadratkilometer und fast 100 Siedlungen wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht.

16:18 Uhr | Deutschland hilft ukrainischer Armee mit Winter-Jacken

Die Bundesregierung will die Ukraine einem Medienbericht zufolge mit militärischer Ausrüstung für den Winter unterstützen. Dazu gehören 100.000 warme Unterziehjacken und weitere Winterbekleidung, 100 beheizbare Mannschaftszelte, Hunderte mobile Stromerzeuger und palettenweise Nahrungspakete, wie der "Spiegel" berichtete. Der finanzielle Aufwand liegt demnach bei elf Millionen Euro. Das Magazin verweist auf entsprechende Bitten des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Resnikow an die Nato.

15:54 Uhr | Slowakei übergibt zwei Haubitzen an die Ukraine

Die Slowakei hat zwei weitere Radhaubitzen vom Typ Zuzana an die Ukraine ausgeliefert. Verteidigungsminister Jaroslav Nad schrieb am Sonntag sarkastisch bei Twitter: "Wir haben dem Aggressor Putin noch ein weiteres Geschenk gemacht." Der russische Präsident Wladimir Putin war am Freitag 70 Jahre alt geworden. Die Lieferung ist Teil eines Auftrags von insgesamt acht Zuzana-Haubitzen. Darüber hinaus wollen Dänemark, Norwegen und Deutschland gemeinsam die Produktion von 16 weiteren Waffensystemen dieses Typs für Kiew finanzieren.

13:12 Uhr | Russland: Zugverkehr auf Krim-Brücke wieder nach Plan

Nach der schweren Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von ihm annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim läuft der Zugverkehr nach russischen Angaben wieder nach Plan. Die Güter- und Fernverkehrszüge rollten am Sonntag im normalen Betrieb, teilte das Verkehrsministerium in Moskau mit. Am Abend solle auch der Regionalverkehr wieder beginnen, hieß es.

11:18 Uhr | Britischer Geheimdienst: Kapazität der Straßenbrücke zur Krim deutlich verringert

Die Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim dürfte nach Ansicht britischer Experten die Kapazität der Straßenverbindung erheblich verringert haben. Zwei der vier Fahrspuren seien auf einer Länge von 250 Metern eingestürzt. Wie schwer die daneben verlaufende Schienenverbindung beschädigt ist, sei unklar, "aber jegliche schwerere Störung ihrer Kapazität wird höchstwahrscheinlich einen erheblichen Einfluss auf die bereits angespannten Fähigkeiten Russlands haben, seine Kräfte in der Südukraine zu versorgen", so die Mitteilung.

10:59 Uhr | Lambrecht sichert Litauen Verteidigung im Kriegsfall zu

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat dem Nato- und EU-Partner Litauen die Unterstützung Deutschlands im Kriegsfall zugesichert. "Wir haben uns dazu verpflichtet, als Deutschland die Sicherheit Litauens zu verteidigen und genauso werden wir das auch tun", sagte sie bei einem Besuch auf dem Nato-Stützpunkt in Rukla am Samstag. Ihr litauischer Amtskollege Arvydas Anusauskas kündigte an, sich an einer deutschen Initiative für eine europäische Luftverteidigung beteiligen zu wollen.

Mit Blick auf Russland und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine mahnte Anusauskas zu einer höheren Alarmbereitschaft. Die von Russland ausgehende Bedrohung sei "unmittelbar und langfristig".

09:22 Uhr | Putin befiehlt Geheimdienst verstärkte Kontrolle über Krim-Brücke

Der russische Präsident Wladimir Putin hat per Dekret den Geheimdienst FSB angewiesen, die Kontrolle über die durch eine Explosion beschädigte Krim-Brücke zu verschärfen. Damit übertrage er dem FSB die Vollmachten "zur Organisation und Koordination von Schutzmaßnahmen für den Transportweg über die Meerenge von Kertsch, für die Strombrücke der Russischen Föderation auf die Halbinsel Krim und die Gaspipeline vom Gebiet Krasnodar zur Krim", heißt es in dem am Samstag veröffentlichten Dekret. Es ist die erste Maßnahme, die der Kreml nach der mutmaßlich durch einen Anschlag herbeigeführten Explosion am Morgen ergriff.

Auf der Kertsch-Brücke, die das russische Festland mit der annektierten Krim verbindet, kam es am Samstag zu einer schweren Explosion, die Teile der Brücke zerstörte. Bildrechte: IMAGO/Security Service of Ukrain

06:29 Uhr | Russische Taucher untersuchen Schäden an Krim-Brücke

Russische Taucher untersuchen heute die Schäden, die durch die starke Explosion auf der Straßen- und Eisenbahnbrücke zur Krim entstanden sind. Russische Nachrichtenagenturen zitieren den stellvertretenden Ministerpräsidenten Marat Khusnullin mit den Worten, die Taucher werden um 6 Uhr morgens Ortszeit (05 Uhr MESZ) mit der Arbeit beginnen. Eine detailliertere Untersuchung oberhalb der Wasserlinie soll bis zum Ende des Tages abgeschlossen sein.

04:40 Uhr | EU will wohl 15.000 Ukrainer militärisch ausbilden

Die Europäische Union will einem Medienbericht zufolge im kommenden Winter bis zu 15.000 Ukrainer in EU-Staaten ausbilden. Die beiden Einsatz-Hauptquartiere sollen in Deutschland und Polen sein, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf hochrangige EU-Diplomaten.

01:40 Uhr | Mindestens zwölf Todesopfer nach Raketenangriff auf Saporischschja

Eine russische Rakete hat nach Angaben eines Beamten in Saporischschja am späten Samstag ein Gebäude getroffen. Bei dem Angriff sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten 12 Menschen gestorben und 49 verletzt, darunter sechs Kinder. Vorher war von 17 getöteten Menschen die Rede. Wohnhäuser und Straßen in einem Wohngebiet der Stadt seien beschädigt worden, schrieb Anatoli Kurtev, Sekretär der Stadtverwaltung, auf Telegram.

Bereits am Donnerstag stand das Zentrum der Stadt unter schwerem russischen Beschuss. Die Zahl der Todesopfer ist ukrainischen Angaben zufolge weiter gestiegen. Mindestens 17 Menschen seien getötet worden, darunter ein Kind, teilte der staatliche ukrainische Notdienst in der Nacht mit.

00:00 Uhr | Newsblog am Sonntag, 9. Oktober 2022

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. Oktober 2022 | 06:00 Uhr