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Russland-Ukraine-KriegTicker: Tote bei Raketenangriff in Region Odessa

01. Juli 2022, 22:16 Uhr

Bei einem Raketenangriff in der Region Odessa ist nach ukrainischen Angaben ein Wohnhaus getroffen worden. Es gebe Tote und Verletzte. Die Ukraine will künftig Strom in die EU liefern. Kiew distanziert sich von einer umstrittenen Äußerung seines Botschafters Melnyk. Aktuelle Nachrichten zum Ukraine-Krieg im News-Ticker.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

22:16 Uhr | USA liefern der Ukraine Luftabwehr-Systeme

Die USA liefern der Ukraine weitere Militärgüter. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, werden zwei Luftabwehr-Systeme des Typs NASAMS, vier Artillerieaufklärungs-Radars und 150.000 Granaten des Kalibers 155 Millimeter geliefert. Die Waffen haben einen Wert von 820 Millionen Dollar.

Das ukrainische Militär hatte wiederholt über die zahlenmäßige Überlegenheit der russischen Artillerie geklagt und Luftabwehr-Waffen gefordert.

21:29 Uhr | Russland hofft bei Kaliningrad-Transitverkehr auf "rationale Lösung"

Im Streit um die Einschränkung des russischen Transitverkehrs in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad hofft Moskau auf eine "rationale Lösung". Russland habe der EU erklärt, dass die gegenwärtige Lage zu erheblichen Kosten für Litauen und auch für die EU führe, sagte der russische Vize-Außenminister Alexander Gruschko der Agentur Interfax zufolge. Er habe den Eindruck, dass "das Signal angekommen" sei. Ähnlich äußerte sich auch Russlands EU-Botschafter Wladimir Tschischow. Er hoffe auf "eine Kompromisslösung in naher Zukunft".

Litauen hatte Mitte Juni den Bahntransit einiger Waren über sein Territorium in das Gebiet um Kaliningrad verboten, die auf westlichen Sanktionslisten stehen. Moskau nannte die Beschränkungen "illegal" und drohte mit Gegenmaßnahmen.

20:38 Uhr | Ukraine wirft Russland Einsatz von Phosphorbomben vor

Die Ukraine hat der russischen Armee vorgeworfen, die Schlangeninsel im Schwarzen Meer mit Phosphorbomben angegriffen zu haben. Moskaus Truppen hätten am Abend "zweimal einen Luftangriff mit Phosphorbomben ausgeführt", schrieb der ukrainische Armeechef Walerij Saluschny auf Telegram. Kampfflugzeuge des Typs Su-30 seien von der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim geflogen.

Saluschny präsentierte eine Videoaufnahme, welche die Bombardierung belegen soll. Erst am Donnerstag hatte die russische Armee ihren Rückzug von der ukrainischen Insel erklärt, die sie zuvor vier Monate lang besetzt gehalten hatte. Moskau hatte das als "Geste des guten Willens" dargestellt.

20:02 Uhr | Israelische Botschaft kritisiert Melnyk scharf

Die israelische Botschaft in Deutschland hat dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk nach dessen kontroversen Interview-Aussagen eine Verharmlosung des Holocaust vorgeworfen. "Die Aussagen des ukrainischen Botschafters sind eine Verzerrung der historischen Tatsachen, eine Verharmlosung des Holocausts und eine Beleidigung derer, die von Bandera und seinen Leuten ermordet wurden", erklärte die israelische Botschaft auf Twitter. Melnyk steht wegen Äußerungen über den früheren ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera unter Druck.

19:51 Uhr | Zahl der Opfer nach Raketenangriff in der Region Odessa gestiegen

Nach den russischen Raketenangriffen in der südukrainischen Region Odessa ist die Zahl der Toten nach ukrainischen Angaben auf 21 gestiegen. Unter den Toten sei auch mindestens ein Kind, ein zwölfjähriger Junge, sagte der Sprecher der Regionalverwaltung von Odessa, Serhij Bratschuk.

Bei den Angriffen in der rund 80 Kilometer südlich der Hafenstadt Odessa gelegenen Ortschaft Serhijiwka wurden nach ukrainischen Angaben zudem 39 Menschen verletzt, darunter sechs Kinder. Bratschuk zufolge wurden die Raketen von über dem Schwarzen Meer fliegenden Kampfflugzeugen abgefeuert. Die Geschosse schlugen in einem Wohngebäude und in einem Freizeitzentrum ein.

19:42 Uhr | Deutschland: Rüstungsexporte an die Ukraine über 562 Millionen Euro

Im ersten Halbjahr hat die Bundesregierung Genehmigungen für den Rüstungsexport in die Ukraine im Wert von knapp 562 Millionen Euro erteilt. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die Ukraine sei damit das zweitgrößte Abnehmerland nach den Niederlanden und vor den USA. Insgesamt beliefen sich die erteilten Ausfuhrgenehmigungen auf gut vier Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 2,3 Milliarden Euro gewesen.

18:27 Uhr | Norwegen: Gasexport nach Deutschland könnte ab 2024 deutlich steigen

Der Export von norwegischem Gas nach Deutschland könnte in Zukunft deutlich ansteigen. Der norwegische Öl- und Energieminister Terje Aasland sagte der "Wirtschaftswoche": "Unternehmen prüfen jetzt Projekte, um ihre Gaslieferungen ab 2024 und 2025 erhöhen zu können." Die Krise im Energiesektor werde langfristige Auswirkungen haben. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass in neue Gasproduktionskapazitäten investiert wird."

Die norwegische Regierung bemühe sich bei Anfragen, die auf eine Kapazitätserweiterung abzielten, Genehmigungen zu erteilen. In der derzeit schwierigen Lage sei Norwegen "ein zuverlässiger und sicherer Exporteur von Öl und Gas", versicherte der Minister. "Wir unterstützen unsere europäischen Freunde dabei, so schnell wie möglich unabhängig von russischem Öl und Gas handeln zu können."

17:54 Uhr | EU-Kommission schlägt Kredit-Auszahlung an die Ukraine vor

Zur Deckung laufender Kosten hat die EU-Kommission die Auszahlung eines Kredits in Höhe von einer Milliarde Euro an die Ukraine vorgeschlagen. Dies solle dabei helfen, den unmittelbaren Finanzbedarf infolge des russischen Kriegs gegen das Land zu bewältigen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Das Geld könnte etwa in Rentenzahlungen und den Betrieb von Krankenhäusern fließen.

Der Vorschlag ist der erste Teil eines im Mai angekündigten Hilfspakets über neun Milliarden Euro bis Ende des Jahres. Vor der Auszahlung müssen die EU-Staaten und das Europaparlament noch zustimmen. Der EU-Gipfel Mai hatte sich bereits grundsätzlich für das Neun-Milliarden-Paket ausgesprochen. Nach Angaben der EU-Kommission wird die erste Milliarde als langfristiger Kredit zu günstigen Konditionen vergeben. Als Zeichen der Solidarität würden die Kosten für Zinsen aus dem EU-Haushalt getragen.

16:21 Uhr | Deutsche Wirtschaftsministerinnen und -minister rufen zum Gassparen auf

Die Wirtschaftsministerinnen und -minister der Länder haben die Bundesregierung bei einer Konferenz in Dortmund dazu aufgerufen, ihre Anstrengungen zur Energieabsicherung zu verstärken und zum Energiespargen aufgerufen. Vor dem Hintergrund der Energieknappheit sprachen sich die Beteiligten dafür aus, kurz- und mittelfristig alle Optionen zu nutzen, um den Verbrauch zu verringern. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze erklärte zudem, bei einem Gasmangel müssten sich alle Länder solidarisch verhalten.

Die Sorge um eine zuverlässige und bezahlbare Energie- und Gasversorgung werde begleitet von einer das "derzeitige Wachstum weit überschreitenden Inflation", hieß es. Die Ministerinnen und Minister betonten, die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft sei die zentrale wirtschaftspolitische Aufgabe.

16:02 Uhr | Putin in Richtung Indien: Russland bleibt zuverlässiger Partner

Kremlchef Wladimir Putin hat Russland in einem Telefonat mit Indiens Premierminister Narendra Modi als zuverlässigen Dünge-, Lebensmittel- und Energielieferanten angepriesen. Der Weltmarkt für Lebensmittel sei zwar durch die Fehler einiger Länder und die "illegalen Sanktionen gegen Russland" ins Wanken geraten. Aber: "Russland war und bleibt ein zuverlässiger Produzent und Lieferant von Getreide, Düngemitteln und Energieträgern, darunter auch für die indischen Partner", heißt es in einer Mitteilung des Kreml.

Indien hat in den vergangenen Wochen die Einfuhr russischen Öls deutlich ausgebaut. So sollen im Juni täglich 1 bis 1,2 Millionen Barrel russischen Rohöls nach Indien gegangen sein. Das ist das rund 50-fache der Menge, die Indien vor dem Krieg gekauft hat. Laut der Mitteilung ist auch der Austausch von landwirtschaftlichen Produkten deutlich angestiegen. Modi war zuletzt Gast beim G7-Gipfel im bayrischen Elmau, wo für einen Preisdeckel auf russisches Öl geworben wurde. Der indische Premier gab keine Stellungnahme zu dem Thema ab.

15:17 Uhr | Geld für die Ukraine: Finanzminister Lindner sieht andere Länder an der Reihe

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat indirekt andere europäische Länder aufgefordert, mehr Geld für die Ukraine bereitzustellen. Deutschland habe zuletzt einen Zuschuss von einer Milliarde Euro der Regierung in Kiew zugesagt, um sich nach dem russischen Angriff halten zu können, sagte Lindner. Das sollte berücksichtigt werden, wenn über weitere Hilfen diskutiert werde. "Deutschland ist bereits sehr engagiert." Alle müssten entsprechend ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten tätig werden.

14:59 Uhr | Bundesregierung stellt sich nach Melnyk-Äußerung hinter ukrainische Regierung

Die Bundesregierung hat nach einer Äußerung des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk auf das Außenministerium in Kiew verwiesen. Man habe die Äußerungen zur Kenntnis genommen, sagte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums und verwies auf das ukrainische Außenministerium, das klargestellt habe, dass es sich um eine persönliche Meinung handele und nicht die offizielle Position der Ukraine. Melnyk hatte in einem Interview mit dem deutschen Journalisten Tilo Jung den früheren Nationalistenführer Stepan Bandera in Schutz genommen und gesagt: "Bandera war kein Massenmörder von Juden und Polen." Dafür gebe es keine Belege.

In Polen haben die Äußerungen derweil für Empörung gesorgt, Vizeaußenminister Marcin Przydacz nannte die Aussagen Melnyks "absolut inakzeptabel". Bandera war ideologischer Führer des radikalen Flügels der Organisation Ukrainischer Nationalisten. Nationalistische Partisanen waren 1943 für ethnisch motivierte Vertreibungen verantwortlich, bei denen Zehntausende polnische Zivilisten ermordet wurden.

Melnyk selbst wollte die distanzierende Stellungnahme des Außenministeriums in Kiew zu seinen Äußerungen nach Angaben einer Botschaftssprecherin nicht kommentieren.

14:36 Uhr | Lindner: Staat wird bei akuter Gaskrise nicht alles ausgleichen können

Bei ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland wird der Staat Finanzminister Christian Lindner zufolge nicht alle negativen Folgen für Bürger und Unternehmen auffangen können. Er werde nicht mehr Schulden machen, als wirklich nötig. "Schulden treiben auch die Inflation." Er wolle die ohnehin schon hohe Inflation aber nicht weiter befeuern mit übermäßigen Staatsausgaben.

14:07 Uhr | Putin will Beziehungen zu Belarus wegen Sanktionen vertiefen

Die westlichen Sanktionen forcieren laut Russlands Präsident Wladimir Putin die Vertiefung der Beziehungen mit Belarus. "Der beispiellose politische und soziale Druck des sogenannten kollektiven Westens drängt uns, den Vereinigungsprozess zu beschleunigen", sagt Putin auf einem bilateralen Forum. Gemeinsam wolle man so den Schaden durch die illegalen Sanktionen minimieren, die Produktion der benötigten Produkte einfacher gestalten, neue Kompetenzen entwickeln und die Zusammenarbeit mit befreundeten Ländern ausbauen.

Die beiden Nachbarn hatten 1997 einen Unionsvertrag geschlossen, der einige der einst engen Beziehungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wiederherstellen sollte. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte zwischenzeitlich zwar mehr Eigenständigkeit angestrebt, suchte aber im Zuge der westlichen Sanktionen wegen der Niederschlagung von Massenprotesten nach seiner umstrittenen Wiederwahl wieder stärker Nähe zu Russland.

14:00 Uhr | EU streicht Zölle auf humanitäre Ausrüstung

Vor dem Hintergrund des Kriegs gegen die Ukraine werden in der Europäische Union Einfuhrzölle und Mehrwertsteuer auf lebensrettende Ausrüstung zur Versorgung von Ukrainern in den EU-Staaten gestrichen. Dies beschloss die Europäische Kommission auf Wunsch der EU-Staaten am Freitag, wie die Behörde mitteilte. Der Beschluss gelte rückwirkend vom Tag des Kriegsbeginns am 24. Februar bis Ende des Jahres. Er gelte etwa für Lebensmittel, Decken, Zelte und Stromgeneratoren, die für vom Krieg betroffene Ukrainerinnen und Ukrainer bestimmt seien.

Die nun beschlossene Maßnahme werde den Mitgliedstaaten helfen, Ukrainerinnen und Ukrainern sowohl in der EU als auch in ihrem Heimatland dadurch Hilfe zu leisten, dass die Lieferung lebensrettender humanitärer Güter erleichtert werde, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Zölle und Mehrwertsteuer fallen dann weg, wenn die Waren von staatlichen Organisationen wie Krankenhäusern oder Städten sowie von durch die EU-Staaten anerkannten Organisationen der Wohlfahrtspflege eingeführt werden.

13:01 Uhr | Russlands Militär meldet Kontrolle über Ölraffinerie in Lyssytschansk

Russlands Militär rückt in der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Lyssytschansk eigenen Angaben zufolge immer weiter vor. Mittlerweile sei die Ölraffinerie der Großstadt im Luhansker Gebiet unter russischer und prorussischer Kontrolle, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Freitag. Die ukrainische Seite hingegen bezeichnete das Raffineriegelände am Morgen weiter als umkämpft.

11:12 Uhr | Russland festigt mit Dekret Griff um Gas-Förderung

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit einem Dekret die Kontrolle seines Landes über ein wichtiges Energie-Projekt im fernen Osten ausgeweitet. Russland sichert sich mit dem Schritt Zugriff auf das Sachalin-2-Projekt, das bisher in einem Gemeinschaftsunternehmen mit westlicher Beteiligung unter anderem auch Flüssiggas für Japan produziert. Der Shell-Konzern sowie die japanischen Unternehmen Mitsui und Mitsubishi könnten damit aus dem Projekt gedrängt werden. Die Entscheidung könnte zudem den wirtschaftlichen Konflikt zwischen Russland und dem Westen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine und den folgenden Sanktionen weiter verschärfen.

Update 09:34 Uhr | Mindestens 18 Tote bei Angriffen nahe Odessa

Die Zahl der Toten infolge russischer Raketenangriffe nahe Bilhorod-Dnistrowskyj im Süden der Ukraine nahe der Großstadt Odessa ist nach ukrainischen Angaben auf mindestens 18 gestiegen. Dies teilte der Militärgouverneur des Gebiets Odessa, Maxym Martschenko, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Zunächst war von zehn Todesopfern die Rede gewesen. Mindestens 39 Menschen wurden diesen Angaben zufolge verletzt. Der Militärverwaltung zufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs X-22 seien von russischen Tu-22-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden.

09:25 Uhr | Kiew: Russische Truppen versuchen Einkreisung von Lyssytschansk

Die Lage im Osten der Ukraine rund um die von russischen Truppen belagerte Großstadt Lyssytschansk spitzt sich nach Angaben aus Kiew zu. "Der Feind konzentriert seine Hauptanstrengungen auf die Einkreisung der ukrainischen Soldaten in Lyssytschansk von Süden und Westen her und die Herstellung der vollständigen Kontrolle über das Gebiet Luhansk", teilte der ukrainische Generalstab am Freitag in seinem Lagebericht mit. Von unabhängiger Seite sind Angaben aus den Kampfgebieten kaum zu überprüfen.

09:18 Uhr | Nato: Mitteldeutsche Politiker schließen US-Truppenstationierung aus

Mitteldeutsche Politiker sehen keinen Spielraum für die Stationierung von US-Truppen in Ostdeutschland. Der Leipziger CDU-Bundestagsabgeordnete Lehmann, der sachsen-anhaltische FDP-Innenexperte Kosmehl und dessen Thüringer Linken-Kollege Bilay verwiesen bei MDR AKTUELL darauf, dass der 2+4-Vertrag zur deutschen Einheit keine ausländische Truppenpräsenz in den neuen Ländern erlaubt. Das sei völkerrechtlich bindend.

Bilay betonte, daran ändere auch der verbrecherische Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nichts. Lehmann bezeichnete es allerdings als wahrscheinlich, dass es bei der geplanten US-Verstärkung für Osteuropa auch Truppenverlegungen im Transit durch Mitteldeutschland geben werde. Kosmehl regte an, den Flughafen Leipzig/Halle als Drehkreuz für Militärtransporte zu nutzen. Das sei schon in der Vergangenheit bei den US-Einsätzen in Afghanistan und im Irak geschehen.

09:08 Uhr | Agrarkonzern Baywa prognostiziert Ernterückgang von 17 Prozent

Die Weizenernte in der Ukraine fällt in diesem Jahr einer Auswertung des Agrarkonzerns Baywa wegen des russischen Angriffskriegs schwach aus. Derzeit reiften 22,48 Millionen Tonnen Brotweizen auf den ukrainischen Feldern, teilte das Unternehmen am Donnerstag unter Berufung auf einer Auswertung von Satellitendaten mit. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen vier Jahre bedeute das einen Rückgang um 17 Prozent. Die Daten zeigten, dass eine unterdurchschnittliche Ernte nicht mehr zu vermeiden sei, sagte Baywa-Chef Klaus Josef Lutz. "Es fehlen rund 20 Millionen Tonnen Weizen am Weltmarkt."

08:55 Uhr | Mobilfunkanbieter beenden kostenloses Ukraine-Roaming

Die deutschen Mobilfunk-Anbieter beenden nach vier Monaten das kostenlose Ukraine-Roaming. Die Deutsche Telekom und O2 bestätigten MDR AKTUELL, dass Anrufe und SMS in die Ukraine seit heute nicht mehr kostenfrei sind. Bei Vodafone läuft das Angebot in zwei Wochen aus.

Die O2-Muttergesellschaft Telefónica Germany erklärte, man wolle die Geflüchteten dabei unterstützen, mit ihren Familien und Angehörigen in der Ukraine in Verbindung zu bleiben. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs habe man deshalb mehr als 100.000 Sim-Karten kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit verbundene Sonderkonditionen blieben noch bis spätestens Ende September gültig. Für das Telefonieren in die Ukraine bietet Telefónica nun ebenso wie die Telekom einen günstigen Prepaid-Tarif an.

02:52 Uhr | Ukraine exportiert jetzt Strom in die EU

Die Ukraine hat mit der Stromübertragung nach Rumänien begonnen. "Dank der ukrainischen Elektrizität kann ein erheblicher Teil des russischen Gases, das die europäischen Verbraucher benötigen, ersetzt werden", sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij in seiner nächtlichen Videoansprache. Die Aufnahme der Stromübertragung nach Rumänien sei der Beginn eines Prozesses, der Europa helfen könnte, seine Abhängigkeit von russischen Brennstoffen zu verringern. Seit Mitte März hatte die Ukraine ihr Energienetz mit dem Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber synchronisiert. Die Ukraine gewinnt die Hälfte ihres Stroms aus Atomkraft.

02:26 Uhr | Selenskyj: Russischer Rückzug von Schlangeninsel verbessert Lage

Der russische Rückzug von der Schlangeninsel gibt der Ukraine nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine bessere Position. Selenskyj sagte in seiner täglichen Videoansprache, die Schlangeninsel sei ein strategischer Punkt und "das verändert erheblich die Situation im Schwarzen Meer". Die Handlungsfreiheit des russischen Militärs werde dadurch deutlich eingeschränkt, auch wenn dies noch keine Sicherheit garantiere.

Nach ukrainischen Militärangaben erlaubt die Schlangeninsel die Kontrolle über Teile der ukrainischen Küste und Schifffahrtswege. Mit dem Rückzug der Russen von der Insel müsse unter anderem das Gebiet um die Hafenstadt Odessa keine Landung russischer Einheiten befürchten.

Das Verteidigungsministerium in Moskau bezeichnete den Rückzug dagegen als Geste des guten Willens, um Getreidexporte aus der Ukraine zu ermöglichen. Russland hatte die Schlangeninsel kurz nach dem Angriff auf die Ukraine am 24. Februar besetzt.

00:30 Uhr | Außenministerium in Kiew distanziert sich von Melnyk-Äußerung

Das ukrainische Außenministerium distanziert sich von Äußerungen des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrej Melnyk. In einer Erklärung betont das Außenministerium die enge Zusammenarbeit mit Polen. "Die Meinung, die der Botschafter der Ukraine in Deutschland in einem Interview mit einem deutschen Journalisten geäußert hat, [...] spiegelt nicht die Position des ukrainischen Außenministeriums wider", hieß es.

Hintergrund sind Äußerungen Melnyks über den ukrainischen Partisanenführer Stepan Bandera (1909-1959). Seinen Truppen wird vorgeworfen, mit den Nationalsozialisten kooperiert und am massenhaften Mord an Juden beteiligt gewesen zu sein. Banderas Verantwortung für Massaker an Juden wird von seinen Verehrern in der Ukraine bis heute bestritten. Auch Melnyk hatte erklärt, es gebe keine Belege, dass Bandera Massenmörder von Juden und Polen gewesen sei.

00:20 Uhr | Vermögen von russischem Oligarchen in USA beschlagnahmt

Die USA haben das Milliarden-Vermögen eines russischen Oligarchen eingefroren. Das Finanzministerium in Washington erklärte, US-Ermittler hätten die im Bundesstaat Delaware ansässige Firma Heritage Trust dem russischen Milliardär Suleiman Kerimow zugeordnet und beschlagnahmt. Das Unternehmen ist mehr als eine Milliarde Dollar wert.

Heritage Trust wurde 2017 gegründet. Die Firma schleuste nach Angaben des Finanzministeriums über Briefkastenfirmen und in Europa gegründete Stiftungen Geld in die USA.

Der Milliardär steht bereits seit 2018 wegen Geldwäschevorwürfen und seiner Verbindungen zur russischen Regierung auf US-Sanktionslisten. Kerimow war nach dem Zerfall der Sowjetunion zu einem der reichsten Menschen der Welt aufgestiegen. Seine Familie kontrolliert unter anderem den Goldproduzenten Polyus. Die USA hatten vor einigen Wochen bereits eine 300 Millionen Euro teure Jacht, die Kerimow gehören soll, beschlagnahmt.

00:05 Uhr | Scholz: Putin kann Krieg sehr lange fortsetzen

Bundeskanzler Olaf Scholz hält es für möglich, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine noch sehr lange fortsetzen kann. Putin habe die Entscheidung, diesen Krieg zu führen, ein Jahr vor dessen Beginn oder noch früher getroffen, sagt der Kanzler in einem Interview mit dem US-TV-Sender CBS: "Und so wird er in der Lage sein, den Krieg wirklich lange Zeit fortzusetzen", erklärt Scholz.

00:00 Uhr | Ticker am Freitag, 1. Juli 2022

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 30. Juni 2022 | 06:00 Uhr