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Zerstörte Fahrzeuge südlich von Charkiw. Russland hat seinen Rückzug aus mehreren Städten in der Region erklärt. Bildrechte: IMAGO/ZUMA Wire

Russland-Ukraine-KriegNewsblog: Russland gibt offenbar Städte in Region Charkiw auf

10. September 2022, 20:56 Uhr

Russland hat seinen Rückzug aus den ostukrainischen Städten Isjum und Balaklija erklärt. Bei ihrem zweiten Ukraine-Besuch hat Außenministerin Annalena Baerbock unter anderem Unterstützung bei der Räumung von Minen zugesichert. Die aktuellen Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine und den Folgen im Newsblog.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig überprüft werden können.

20:56 Uhr | Ukraine-Reporter Arndt Ginzel im Gespräch

Reporter Arndt Ginzel ist erneut ins ostukrainische Kriegsgebiet gereist. Er war auch in Balaklija, einem der Orte, welche die Ukraine befreit meldete. Wie ist die Lage?

20:12 Uhr | Ukraine drängt auf Lieferung deutscher Kampfpanzer

Die Ukraine drängt Deutschland zur Lieferung von Kampfpanzern für die Verteidigung gegen die russische Invasion. "Wir sehen keine Hindernisse dafür", sagte Außenminister Dmytro Kuleba nach einem Treffen mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. Bis sich Berlin dazu entschließe, solle Deutschland weiter Artilleriemunition liefern. "Das erhöht spürbar unsere Offensivmöglichkeiten und das hilft uns bei der Befreiung neuer Gebiete", sagte Kuleba mit Blick auf die laufenden ukrainischen Offensiven.

Baerbock reagierte zurückhaltend auf die ukrainische Forderung. "Wir liefern ja seit längerem bereits schwere Waffen. Und wir sehen, dass diese schweren Waffen auch einen Unterschied mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine machen", betonte sie. Konkret nannte Baerbock Mehrfachraketenwerfer, Panzerhaubitzen und Flakpanzer vom Typ Gepard. Von letzteren werde Deutschland schnellstmöglich zehn weitere liefern. Die Außenministerin sagte zudem schweres Gerät zum Aufbau von Brücken und Winterausrüstung zu.

Update 19:57 Uhr | Ukraine meldet Kontrolle über Balaklija

Die ukrainischen Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge die volle Kontrolle über die östliche Stadt Balaklija erlangt. Das teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malyar mit. Zuvor hatte bereits das russische Verteidigungsministerium den Rückzug aus Balaklija sowie aus der Stadt Isjum in der Region Charkiw erklärt. In Onlinediensten veröffentlichte Aufnahmen zeigten am Samstag zudem offenbar ukrainische Soldaten in der Stadt Isjum.

Nach ukrainischen Angaben rückten ukrainische Truppen am Samstag zudem auf die östliche Stadt Lyssytschansk vor, die russische Soldaten im Juli nach erbitterten Kämpfen eingenommen hatten.

Die russischen Besatzer im Gebiet Charkiw haben unterdessen alle Bewohner zur Flucht aufgerufen. Der Chef der Militärverwaltung, Witali Gantschew, sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, jetzt in seinem Haus zu bleiben, sei gefährlich. Die Menschen sollten die Region verlassen, um ihr Leben zu retten.

16:59 Uhr | Russland meldet Rückzug aus Städten in der Region Charkiw

Gleise in der Nähe des Bahnhofs von Isjum. Die Stadt gilt wegen ihrer Eisenbahninfrastruktur als strategisch wichtig. Bildrechte: IMAGO/SNA

Angesichts der ukrainischen Rückeroberungen in der Region Charkiw hat Russland einen Rückzug seiner Truppen aus zwei Städten in der Region erklärt. Das russische Verteidigungsministerium sprach von einer "Umgruppierung": Die Truppen seien in den vergangenen drei Tagen verlegt worden, um die "Bemühungen entlang der Donezk-Front zu verstärken". Der Chef der prorussischen Separatisten in der selbsternannten "Volksrepublik" Donezk, Denis Puschilin, sprach dagegen von einer "schwierigen Lage".

Isjum, eine der beiden Städte, gilt als strategisch wichtig, da sich dort ein zentraler Eisenbahnknotenpunkt für den russischen Nachschub befindet. Auch aus der Stadt Balaklija, die die Ukrainer schon in der vergangenen Woche als befreit gemeldet hatten, sollen die Truppen nach russischen Angaben abrücken.

Update 16:43 Uhr | Baerbock sichert Ukraine weitere Unterstützung zu

Bei einem Überraschungsbesuch in Kiew hat Außenministerin Annalena Baerbock der Ukraine weitere Unterstützung zugesagt. Deutschland werde dem Land so lange wie nötig beistehen – mit der Lieferung von Waffen sowie mit humanitärer und finanzieller Hilfe.

Nach ihrer Ankunft besuchte die Ministerin ein Minenfeld in Welyka Dymerka vor den Toren Kiews und sagte der Ukraine dort weitere Unterstützung bei der Beseitigung von Kampfmitteln zu. Sie warf der russischen Armee vor, die Vororte Kiews "mit Minen verseucht" und gezielt Anti-Personen-Minen eingesetzt zu haben, um Zivilisten zu töten. Ihr sei berichtet worden, dass nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem Raum Kiew "selbst im Kinderspielzeug in privaten Wohnungen Minen gefunden worden sind".

Ob sie bei ihrem Besuch auch weitere Waffen zusagen werde, wollte Baerbock zunächst nicht sagen. Dazu werde sie sich erst nach ihrem Treffen mit Außenminister Dmytro Kuleba im Laufe des Tages äußern.

14:13 Uhr | Ukraine meldet Rückeroberung strategisch wichtiger Stadt Kupjansk

Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Streitkräfte die strategisch wichtige Stadt Kupjansk im Osten des Landes von Russland zurückerobert. Ukrainische Spezialkräfte veröffentlichten in Online-Netzwerken Bilder, die Offiziere in der 27.000-Einwohner-Stadt rund 100 Kilometer östlich von Charkiw zeigen sollen.

Die Stadt war seit Monaten von der russischen Armee besetzt, sie gilt als zentral für die Verteilung von Nachschub. Im Juli hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass vermeldet, pro-russische Behörden wollten in Kupjansk ihre Verwaltung der besetzten Teilen der Region Charkiw einrichten.

10:14 Uhr | London: Ukrainische Gegenoffensive erfolgreich

Mit ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen nach britischen Informationen die russischen Kräfte überrumpelt. Das teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

Die ukrainischen Speerspitzen seien mittlerweile auf enger Front bis zu 50 Kilometer weit in bisher russisch besetztes Gebiet vorgestoßen. Das deckt sich mit Angaben der Ukraine aus den vergangenen Tagen. Die Ukraine meldete in der Region Charkiw erhebliche Geländegewinne. Mehr als 30 Ortschaften seien befreit worden.

08:04 Uhr | Baerbock reist zum zweiten Mal nach Kiew

Außenministerin Annalena Baerbock ist zu ihrem zweiten Ukraine-Besuch seit Kriegsbeginn in Kiew eingetroffen. Sie wolle mit der Reise zeigen, "dass wir der Ukraine weiter beistehen, so lange es nötig ist – mit der Lieferung von Waffen, mit humanitärer und finanzieller Unterstützung", sagte sie am Samstagmorgen bei ihrer Ankunft. Mit dem Besuch will die Grünen-Politikerin auch ein Zeichen gegen drohende Kriegsmüdigkeit in Deutschland setzen. "Für mich ist klar, Putin setzt darauf, dass wir der Anteilnahme am Leid der Ukraine müde werden", sagte sie. Der russische Präsident glaube, dass er mit Lügen spalten und mit Energielieferungen erpressen könne, sagte Baerbock weiter. Diese Rechnung Putins dürfe und werde nicht aufgehen.

Die Grünen-Politikerin reiste in der Nacht zu Samstag mit einem Sonderzug und einer kleinen Delegation von Polen aus nach Kiew. Der Luftraum über der Ukraine ist seit Kriegsbeginn gesperrt. In Kiew will Baerbock unter anderem Gespräche mit Außenminister Dmytro Kuleba führen. Das weitere Programm wurde aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten.

06:00 Uhr | Newsblog am Samstag, 10. September 2022

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. September 2022 | 06:00 Uhr