Russland-Ukraine-KriegNewsblog: Letzter Reaktor im AKW Saporischschja vom Netz genommen
Der letzte in Betrieb befindliche Reaktor des Kernkraftwerks Saporischschja ist offenbar vom Netz. In Litauen sind knapp 100 Bundeswehr-Soldaten zur Stärkung der Nato-Ostflanke eingetroffen. Gemeinsam mit litauischen Kräften sollen dort Ausbildungseinsätze und Übungen stattfinden. Aktuelle Nachrichten zum Krieg in der Ukraine und den Folgen im Newsblog.
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig überprüft werden können.
- Belarussische Kämpfer an der Seite ukrainischer Soldaten
- Nato-Ostflanke: Bundeswehr-Soldaten in Litauen eingetroffen
- Mehr Aktuelles zum Konflikt
23:30 Uhr | Habeck erwartet kein Gas mehr aus Nord Stream 1
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellt sich darauf ein, dass Russland über die Pipeline Nord Stream 1 kein Gas mehr nach Europa liefern wird. "Es kommt noch ein bißchen Gas über die Ukraine-Pipeline, aber dass Nord Stream 1 wieder aufgemacht wird, gehört nicht zu den Szenarien, von denen ich ausgehe", sagte der Grünen-Politiker am Montagabend im ZDF.
19:27 Uhr | Öl-Förderländer senken Fördermenge – Preis steigt an
Die großen Ölnationen des Verbundes "Opec+" haben ihr Förderziel leicht abgesenkt. Nach den Erhöhungen der vergangenen Monate werde die gemeinsame Tagesproduktion für den Oktober um 100.000 Barrel reduziert, hieß es nach einer Online-Sitzung der Ölminister aus rund 20 Ländern. Damit wird die jüngste Produktionsausweitung der von Saudi-Arabien und Russland dominierten Opec+ rückgängig gemacht.
Wegen der Angebotskürzung stiegen die Ölpreise an. Am Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 96,55 US-Dollar. Das waren 3,54 Dollar mehr als noch am Freitag. Die US-Sorte West Texas Intermediate legte um 3,15 Dollar auf 90,02 Dollar zu.
15:49 Uhr | Letzter Reaktor im AKW Saporischschja vom Netz genommen
Im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist der letzte noch arbeitende Reaktor am Montag vom Netz genommen worden. Das teilte der staatliche ukrainische Betreiber Energoatom bei Telegram mit. Grund sei ein durch Angriffe ausgelöstes Feuer, das eine Stromleitung zwischen dem Kraftwerk und dem ukrainischen Stromnetz beschädigt habe.
Das Gelände des Kraftwerks wurde in den vergangenen Monaten regelmäßig beschossen, wobei Kiew und Moskau sich gegenseitig die Schuld zuschoben. Erst am Samstag war nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die letzte verbliebene Hauptstromleitung zwischen dem Kraftwerk und dem ukrainischen Stromnetz gekappt worden, ebenfalls nach Bombardements in der Zone. Die Verbindung zum Stromnetz wurde demnach über eine Reserveleitung aufrechterhalten. Laut IAEA verfügte das AKW ursprünglich über vier Hauptleitungen zum ukrainischen Stromnetz. Drei davon seien schon "früher während des Konflikts" abgeschnitten worden. Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die Kämpfe rund um das AKW schüren die Angst vor einer Nuklearkatastrophe wie 1986 in Tschernobyl.
10:23 Uhr | Belarussische Kämpfer im Ukraine-Krieg
Die Armee von Belarus kämpft offiziell nicht in der Ukraine. Doch gibt es Belarussen, die in den Krieg gezogen sind – für beide Seiten. Und Saboteure machen in Belarus stationierten russischen Truppen das Leben schwer.
06:45 Uhr | Bundeswehr-Soldaten in Litauen eingetroffen
In Litauen sind knapp 100 Bundeswehr-Soldaten zur Stärkung der Nato-Ostflanke eingetroffen. Die Bundeswehr teilte am Sonntagabend mit, die Angehörigen der Panzergrenadierbrigade 41 seien zusammen mit Material per Fähre aus Kiel eingetroffen. In Litauen sollen sie einen sogenannten Gefechtsstand aufbauen. Der Plan ist, dass dort gemeinsam mit litauischen Kräften Ausbildungseinsätze und Übungen abgehalten werden. Außerdem würden so Voraussetzungen geschaffen, dass bei einer Verschärfung der Bedrohungslage Truppenteile unverzüglich nach Litauen verlegt werden könnten. Die Nato hatte wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine beschlossen, die Ostflanke zu stärken. Derzeit sind rund 1.500 Bundeswehr-Soldaten in Litauen stationiert.
06:00 Uhr | Newsblog am Montag, 5. September 2022
Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
- Mittwoch: 17 Tote bei Raketenangriff auf Tschernihiw mit Audio
- Dienstag: China will sich an Freidensbemühungen im Ukraine-Krieg beteiligen mit Audio
- Montag: Tote und Verletzte nach russischem Luftangriff mit Video
- Sonntag: Ukraine meldet russisches "Dauerfeuer" an Ostfront mit Video
- Samstag: Ukrainischer Armeechef spricht von zugespitzter Lage an der Ostfront mit Video
- Freitag: Scholz unterstützt Friedenskonferenz in der Schweiz mit Video
- Donnerstag: Neues Gesetz soll mehr Soldaten für die Ukraine rekrutieren mit Video
- Mittwoch: Ukraine will Straftäter in Armee aufnehmen mit Audio
- Dienstag: Präsident Selenskyj besucht Frontstellungen in der Region Charkiw
- Montag: Russland kritisiert Bundeswehr-Stationierung in Litauen mit Video
- Sonntag: Ukraine rechnet mit neuer russischer Offensive im Frühjahr
- Samstag: Neue Tote und Verletzte in Charkiw
- Freitag: Tote bei russischem Angriff auf Saporischschja mit Audio
- Donnerstag: Mehrere Tote nach russischer Drohnenattacke auf Charkiw mit Audio
- Mittwoch: Nato bereitet sich auf neue Rolle im Ukraine-Krieg vor
- Dienstag: Drohnen-Angriff auf russische Raffinerie weit hinter der Frontlinie mit Audio
- Montag: Ukrainischer Geheimdienst weist Forderungen nach Auslieferung von SBU-Chef zurück mit Audio
- Sonntag: Frankreich liefert gepanzerte Fahrzeuge und Raketen
- Samstag: Ohne US-Hilfen muss sich Armee zurückziehen mit Audio
- Freitag: Ukraine und Russland tauschen Soldatenleichen aus mit Audio
- Donnerstag: Reparatur zerstörter Wärmekraftwärke dauert wohl Monate mit Audio
- Mittwoch: Ukrainischer Botschafter Makeiev schließt Verwicklung in Anschlag von Moskau aus
- Dienstag: EU fördert Munitionsproduktion von Rheinmetall
- Montag: Polen - Einbestellter russischer Botschafter nicht erschienen
- Sonntag: Russischer Marschflugkörper angeblich im polnischen Luftraum mit Video
- Samstag: Zwei Tote nach ukrainischen Drohnenangriffen auf Belgorod mit Audio
- Freitag: Russland nennt Krieg jetzt auch "Krieg" mit Audio
- Donnerstag: Selenskyj drängt EU zur Nutzung russischen Vermögens mit Audio
- Mittwoch: Mehrere Tote bei Luftangriffen auf Cherson und Sumy mit Video
- Dienstag: Ramstein-Konferenz sagt Ukraine weitere Hilfen zu mit Audio
- Montag: Zwei Tote nach erneuten Angriffen in Belgorod mit Audio
- Sonntag: Ukrainische Drohnen setzen Wahllokal in Saporischschja in Brand mit Audio
- Samstag: Russische Grenzregion Belgorod meldet Tote durch Raketenbeschuss mit Audio
- Freitag: Tote nach Raketenangriff auf Odessa
- Donnerstag: Bundestag lehnt Taurus-Lieferung an Ukraine erneut klar ab mit Video
- Mittwoch: Scholz erteilt Taurus-Lieferung an Ukraine klare Absage im Bundestag mit Audio
- Dienstag: Ukraine greift russische Energieversorgung an mit Audio
- Montag: Stoltenberg kritisiert Friedensaufruf des Papstes
- Sonntag: Ukraine meldet Abschuss von 35 russischen Drohnen
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. September 2022 | 06:00 Uhr