Konfliktregion Russland enteignet Tausende Ausländer auf der Krim

20. März 2021, 16:22 Uhr

Russland hat mehr als zehntausend Grundbesitzer in den Küstenregionen der Krim enteigent. Ausländer dürfen hier kein Land mehr besitzen. Das Dekret dazu hatte Präsident Wladimir Putin vor einem Jahr erlassen.

Russland hat auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim mehrere Tausend Grundstücksbesitzer zwangsenteignet. Die etwa 11.500 Grundstücke befinden sich in den beliebten Küstenregionen Jalta, Kertsch und Sudak. Betroffen sind nach Behördenangaben Eigentümer aus 55 Staaten, vor allem aus der Ukraine, aber auch aus Deutschland, Australien und Israel.

Russland begründet Enteignung mit Sicherheitsbelangen

Wie die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete, dürfen nach dem Erlass von Präsident Wladimir Putin Ausländer in den meisten Regionen der Krim kein Land mehr besitzen. Das Dekret war bereits im März 2020 unterzeichnet worden. Russland hatte den Eigentümern ein Jahr Zeit gegeben, die Grundstücke zu verkaufen oder dem russischen Staat zu überlassen.

Offiziell begründet Russland den Schritt mit Sicherheitsbelangen. Demnach dürfen in Küstenregionen Russlands im Grenzgebiet Ausländer kein Land besitzen. Wohnungen sind nicht betroffen.

Ukraine kündigt Klagen an

Die Ukraine hatte bereits vergangenes Jahr gegen die Enteignungen protestiert und Klagen vor interantionalen Gerichten angekündigt.

Russland hatte die Halbinsel vor sieben Jahren nach einem umstrittenen Referendum annektiert. Unter anderem die EU und die USA haben deswegen Sanktionen gegen Russland verhängt. Die internationale Gemeinschaft sieht die Krim weiter als Teil der Ukraine.

Quelle: dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 20. März 2021 | 13:00 Uhr

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