Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht per Video-Schalte bei der Eröffnung des Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums in Davos
Wolodymyr Selenskyj bei seiner Videoansprache an die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums. Bildrechte: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Laurent Gillieron

Russland-Ukraine-Krieg Ticker vom Montag: Selenskyj fordert "maximale" Sanktionen gegen Russland

23. Mai 2022, 23:28 Uhr

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat weitere Sanktionen gegen Russland gefordert und hofft auf mehr Waffenlieferungen für sein Land. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, angesichts des Krieges in der Ukraine die Schuldenregeln auch 2023 noch ausgesetzt lassen. Die baltischen Staaten haben die Stromimporte von Russland gestoppt. Die aktuellen Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im Ticker.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, weil wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

23:28 Uhr | Soldaten aus Kolumbien bilden Ukrainer zu Minenräumern aus

Kolumbianische Soldaten werden ukrainische Militärs zu Minenräumern ausbilden. Das teilte das Verteidigungsministerium des südamerikanischen Landes mit. Kolumbien ist nach 60 Jahren Bürgerkriegs-ähnlicher Kämpfe zwischen Militär, linken Revolutionären, paramilitärischen Milizen und Drogenkartellen nach UN-Angaben eines der Länder mit der größten Dichte an Minenfeldern. Nach Angaben der Regierung in Bogota sind seit 1990 2342 Menschen durch Minen zu Tode gekommen, rund 10.000 wurden verletzt.

22:58 Uhr | Selenskyj fordert mehr Waffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach drei Monaten Krieg vom Westen moderne Raketenabwehrwaffen und Kampfflugzeuge gefordert. Viele Menschen wären "nicht gestorben, wenn wir alle Waffen erhalten hätten, um die wir bitten", sagte Selenskyj in einer neuen Videobotschaft. Sein Land sei seit Kriegsbeginn am 24. Februar Ziel von 3000 Luftangriffen und annähernd 1500 Raketenangriffen gewesen. Die große Mehrheit der Angriffe habe zivilen Objekten gegolten. Alle Partner der Ukraine seien sich einig, dass der Kampf seines Landes gegen Russland dem "Schutz der gemeinsamen Werte aller Länder in der freien Welt" diene, sagte Selenskyj weiter. Deshalb habe sein Land ein Recht auf Waffenhilfe. Im Osten der Ukraine, wo die russische Armee ihre Aktivitäten konzentriert habe, bleibe die Lage schwierig. Er erwarte nicht, dass Russland die besetzten Gebiete in der Region Charkiw und anderen Regionen aufgeben werde.

22:00 Uhr | Pussy Riot fordern Importstopp für russisches Gas und Öl

Die Musikerinnen der russischen Punkband Pussy Riot fordern einen Importstopp für russisches Gas und Öl. Das Geld für den Krieg in der Ukraine komme aus Europa, sagten die Aktivistinnen in den ARD-"Tagesthemen". So lange Gas und Öl in Russland gekauft werden, könne der Krieg nicht gestoppt werden. Bandmitglied Maria Aljochina bezeichnete den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Kriegsverbrecher, der vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zur Verantwortung gezogen werden müsse.

21:39 Uhr | Habeck: Öl-Embargo "in greifbarer Nähe"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht ein Öl-Embargo gegen Russland nach eigenen Worten "in greifbarer Nähe". Es gebe nur noch wenige Staaten, die Probleme anmeldeten - vor allem Ungarn, sagte der Vizekanzler im ZDF-"Heute Journal". Man könne hier Rücksicht nehmen. Dann müsse aber auch in Ungarn "was passieren". Habeck fügte hinzu: "Also ich denke, innerhalb von wenigen Tagen werden wir da auch den Durchbruch erzielen." Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, wegen des russischen Angriffkrieges auf die Ukraine den Import von russischem Rohöl in sechs Monaten zu beenden.

21:27 Uhr | Warum Russlands Soldatenmütter schweigen

Einst waren die russischen Soldatenmütter eine laute Stimme gegen den Krieg. Und so hatte manch westlicher Beobachter darauf gehofft, dass sie durch ihr Engagement helfen, den Ukrainekrieg zu beenden. Fehlanzeige. MDR-Ostblogger Maxim Kireev hat mit einer Soldatenmutter gesprochen, deren Hoffnung auf Widerstand enttäuscht wurde:

21:03 Uhr | Selenskyj wirbt in Davos um Milliardenhilfen

Die Ukraine braucht viel Geld: für die Landesverteidigung, aber auch für den Wiederaufbau des Landes. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warb beim Weltwirtschaftsforum in Davos um Finanzhilfen. Woher soll das Geld kommen? Wir haben beim Ökonomen Alexander Libman nachgefragt:

20:47 Uhr | 20 Staaten sagen Ukraine Militärhilfen zu

Die Ukraine hat nach Angaben der US-Regierung von etwa 20 Staaten Zusagen für weitere militärische Unterstützung bekommen. Dies teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag in Washington nach einer Videoschalte der neuen internationalen Ukraine-Kontaktgruppe mit. Demnach wollen beispielsweise Italien, Griechenland und Polen Artilleriesysteme liefern. Dänemark versprach weitere Raketen. Andere Staaten kündigten Unterstützung bei der Ausbildung der Streitkräfte an.

20:34 Uhr | Ukraine: 87 Opfer bei russischem Luftangriff

Die Ukraine hat die bislang schwersten eigenen Verluste bei einem russischen Angriff eingeräumt. "Heute haben wir die Arbeiten in Desna abgeschlossen. In Desna, unter den Trümmern, lagen 87 Opfer", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache am Montag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Bislang hatte die Regierung in Kiew von acht Toten bei einem Raketenangriff auf eine Kaserne in Desna am 17. Mai gesprochen.

19:51 Uhr | Türkei: Kein Go zu Nato-Beitritt ohne Gegenleistung

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat zuletzt viel telefoniert – wegen des angestrebten Nato-Beitritts von Finnland und Schweden. Die nordischen Staaten sind zu Telefonaten mit Erdogan gezwungen, denn der macht ein hartes Durchgreifen gegen "Terroristen", etwa Anhänger der kurdischen PKK, zur Voraussetzung für seine Zustimmung zum Nato-Beitritt. Aber auch Rüstungslieferungen spielen eine Rolle. Mehr im Audio:  

19:26 Uhr | Dänemark liefert Ukraine Anti-Schiffs-Raketen

Dänemark wird nach US-Angaben der Ukraine Anti-Schiffs-Raketen des Typs Harpoon liefern. Damit könnten die Küsten verteidigt werden, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag. Die Lieferungen gehöre zur einer Reihe von neuen Hilfspaketen, die etwa 20 Staaten bei einer virtuellen Konferenz zugesagt hätten. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vergangene Woche von Plänen berichtet, die Ukraine mit fortgeschrittenen Anti-Schiffs-Raketen auszustatten. Dabei wurde die vom-US-Konzern Boeing hergestellte Harpoon als Waffensystem genannt, mit dem die Ukraine die russische Blockade ihrer Häfen brechen könnten.

19:01 Uhr | Sand-Statue in Estland zeigt Selenskyj

In Estland hat eine lettische Künstlerin eine rund fünf Meter hohe Skulptur des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus Sand geformt. Das Kunstwerk zeigt Selenskyj als nachgebildete US-Freiheitsstatue und ziert seit dem Wochenende einen Platz in der Stadt Tõrva im Süden des baltischen EU- und Nato-Landes, wie der estnische Rundfunk berichtete. Um die aus rund 70 Tonnen Sand gebildete Selenskyj-Statue soll mit Hilfe ukrainischer Künstler, die vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Estland geflüchtet sind, bis zum Sommer ein Park mit weiteren Skulpturen entstehen. 

18:33 Uhr | Litauen beruft Botschafter aus Russland ab

Litauen beruft zum 1. Juni seinen Botschafter aus Russland ab, ohne dass ein Nachfolger benannt worden ist. Das geht aus einem Präsidialdekret hervor. Das baltische Land hatte den russischen Botschafter am 4. April des Landes verwiesen.

18:20 Uhr | Ukrainische Familie findet neue Heimat in Hartha

Familie Levin ist aus der Region Donezk nach Sachsen geflohen. Ihre Flucht war besonders hart, weil Sohn Kyrill mit einer schweren Behinderung lebt. In Hartha haben die drei nun erst mal eine neue Heimat gefunden:

17:54 Uhr | Ukraine fordert sicheres Geleit zum Getreide-Export

Die Ukraine fordert von der internationalen Staatengemeinschaft sicheres Geleit zum Export von Getreide, das vor allem im Hafen von Odessa blockiert ist. "Es würde uns fünf, sechs, sieben Jahre kosten, all das Getreide über Straße oder Schiene zu transportieren", zitiert die BBC die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko. "Deshalb ist es jetzt so wichtig für uns, die Häfen freizubekommen." Die russische Marine blockiert alle Zugänge zu den ukrainischen Häfen. Deswegen ausbleibende Exporte von Getreide heizen Hungersnöte in Nordafrika und dem Nahen Osten bereits zusätzlich an.

17:47 Uhr | Russland stuft Heinrich-Böll-Stiftung als "unerwünscht" ein

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat die deutsche Heinrich-Böll-Stiftung zur "unerwünschten Organisation" erklärt und damit faktisch im Land verboten. Die Tätigkeit der parteinahen Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen stelle "eine Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung und die Sicherheit der Russischen Föderation" dar, teilte die Behörde mit. Die Heinrich-Böll-Stiftung hatte schon im April auf Druck von Russlands Behörden ihr Moskauer Büro schließen müssen.

16:49 Uhr | Russischer Diplomat tritt aus Protest zurück

Ein russischer Diplomat am UN-Sitz in Genf ist aus Protest gegen den Ukraine-Krieg zurückgetreten. In den 20 Jahren seiner diplomatischen Laufbahn habe er sich "nie so sehr für mein Land geschämt wie am 24. Februar dieses Jahres", schrieb Boris Bondarew in seinem am Montag bekanntgewordenen Rücktrittsschreiben unter Bezug auf den Beginn des russischen Angriffskriegs vor drei Monaten. Die Invasion im Nachbarland bezeichnete Bondarew als "Verbrechen nicht nur gegen das ukrainische Volk, sondern auch als das vielleicht schwerste Verbrechen gegen das russische Volk".

16:35 Uhr | Starbucks zieht sich aus Russland zurück

Hand hält einen Starbucks-Becher in der Hand.
Logo der Marke Starbucks. Das Unternehmen zieht sich nach eigenen Angaben aus dem russischen Markt zurück. Bildrechte: STPP

Die weltgrößte Café-Kette Starbucks will sich angesichts des Krieges gegen die Ukraine nach rund 15 Jahren komplett aus Russland zurückziehen. Der Konzern kündigte an, seine Geschäfte in dem Land dauerhaft zu schließen und seine Markenpräsenz dort aufzugeben. Starbucks hatte den Betrieb in Russland bereits im März aus Protest gegen den Einmarsch in die Ukraine ausgesetzt. Die Kette ist seit 2007 in Russland vertreten und hatte dort zuletzt rund 130 Filialen mit etwa 2.000 Mitarbeitern.

15:46 Uhr | Baltische Staaten fordern Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte

Die drei baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen sowie die Slowakei fordern die Beschlagnahmung der von der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerte, um den Wiederaufbau der Ukraine zu finanzieren. Dies geht aus einem Schreiben der vier Länder hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die Kosten dürften demnach inzwischen deutlich über den 600 Milliarden Dollar liegen, die die Ukraine am 3. Mai als Finanzbedarf für den Wiederaufbau geschätzt hatte. "Ein wesentlicher Teil der Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine, einschließlich der Entschädigung für die Opfer der russischen Militäraggression, muss von Russland getragen werden", heißt es in dem Papier, das den EU-Finanzministern am Dienstag vorgelegt werden soll.

15:30 Uhr | Prorussischer Bürgermeister bei Explosion verletzt

Ein von Moskau eingesetzter Bürgermeister der südukrainischen Stadt Enerhodar ist bei einer Explosion verletzt worden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sprach von einem "Attentat", das von ukrainischen "Nationalisten" verübt worden sei. Bürgermeister Andrej Schewtschik wie auch seine beiden Leibwächter seien außer Lebensgefahr, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti den örtlichen prorussischen Sicherheitsmitarbeiter Alexej Seliwanow.  Der Bürgermeister habe "Verbrennungen und Verletzungen" erlitten, sagte Seliwanow.

14:58 Uhr | Erdöl: Ungarn fordert von EU "enorme Summe Geld"

Im Ringen um ein EU-Ölembargo gegen Russland setzt Ungarn die europäischen Partner weiter unter Druck. Bei einem Brüsseler Ministertreffen sagte die ungarische Justizministerin Judit Varga am Montag, ihr Land brauche "eine enorme Summe Geld", um in Alternativen zu russischem Öl zu investieren. Ungarn sei darüber "in fortgesetzten Verhandlungen mit der EU-Kommission", sagte Varga weiter. Bisher liege aber noch kein geeigneter Plan vor. "Wir warten auf einen neuen Vorschlag, und dann können wir Fortschritte machen", betonte sie.

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto hatte den Geldbedarf zuvor auf "15 bis 18 Milliarden Euro" beziffert und von der EU-Kommission einen Vorschlag zur Finanzierung aus EU-Mitteln verlangt. In Brüssel hieß es, die ungarische Forderung sei "übertrieben".

14:37 Uhr | Lieferung von Gepard-Panzern möglichst noch vor September

Die Lieferung von 30 deutschen Gepard-Flugabwehrpanzern an die Ukraine soll möglichst noch vor September abgeschlossen werden. Nach der bereits angekündigten Bereitstellung von 15 Gepard-Panzern bis Mitte Juli solle der Rest bis Ende August von der Industrie geliefert werden, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Demnach sollen voraussichtlich diese Woche die Verträge der Ukraine mit der Industrie geschlossen werden. Die Bundesregierung hatte Ende April grünes Licht für die Lieferung der von der Bundeswehr nicht mehr benutzten Panzer gegeben.

14:08 Uhr | Umtausch von ukrainischer Währung in Euro bald möglich

Flüchtlinge aus der Ukraine können ab Dienstag bei Banken und Sparkassen in Deutschland ihre Landeswährung in Euro umtauschen. Bundesfinanzministerium und Deutsche Bundesbank unterzeichneten eine Vereinbarung mit der ukrainischen Nationalbank über ein Umtauschvolumen von zunächst 1,5 Milliarden Hrywnja. Jeder volljährige Flüchtling aus der Ukraine kann demnach insgesamt bis zu 10.000 Hrywnja bei dem Geldinstitut umtauschen, bei dem sein Konto in Deutschland geführt wird. Der Gegenwert in Euro - derzeit gut 300 Euro - wird dann auf diesem Konto gutgeschrieben.

13:54 Uhr | Millionen vor Krieg in der Ukraine geflohen

Mehr als 6,5 Millionen Menschen sind bislang vor dem Krieg in der Ukraine ins Ausland geflüchtet. Das geht aus den jüngsten Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervor, die in Genf veröffentlicht wurden. Unter den Nachbarländern hat Polen mit 3,5 Millionen die meisten der ukrainischen Geflüchteten aufgenommen. Laut UNHCR sind seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar auch fast zwei Millionen Menschen wieder in die Ukraine eingereist. Wie viele davon dauerhaft in ihre Heimat zurückgekehrt sind, und wie viele ein- und auspendeln, ist unklar. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration, die Daten zu Binnenvertriebenen erhebt, sind weitere acht Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht.

12:50 Uhr | Selenskyj fordert "maximale" Sanktionen gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Staatengemeinschaft zu "maximalen" Sanktionen gegen Russland aufgerufen und weitere Waffenlieferungen gefordert. In einer Videobotschaft beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos sagte er, es dürfe "keinen Handel mit Russland" mehr geben. Notwendig seien auch ein Öl-Embargo sowie Sanktionen gegen alle russischen Banken. Mit Blick auf Waffenlieferungen erklärte er: "Die Ukraine braucht alle Waffen, die wir fordern, nicht nur die, die geliefert wurden."

Westliche Staaten haben die Ukraine seit Beginn des russischen Einmarschs wiederholt mit Waffen beliefert. Zudem verhängten sie strikte Sanktionen gegen Russland, unter anderem beschlossen die EU-Staaten ein Importverbot für russische Kohle. Ein Öl-Embargo ist bislang jedoch noch umstritten.

Dänemark wird nach US-Angaben der Ukraine Anti-Schiffs-Raketen des Typs Harpoon liefern. Damit könnten die Küsten verteidigt werden, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag. Die Lieferungen gehöre zur einer Reihe von neuen Hilfspaketen, die etwa 20 Staaten bei einer virtuellen Konferenz zugesagt hätten. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vergangene Woche von Plänen berichtet, die Ukraine mit fortgeschrittenen Anti-Schiffs-Raketen auszustatten. Dabei wurde die vom-US-Konzern Boeing hergestellte Harpoon als Waffensystem genannt, mit dem die Ukraine die russische Blockade ihrer Häfen brechen könnten.

12:07 Uhr | Russischer Soldat in Ukraine zu lebenslanger Haft verurteilt

Im ersten Kriegsverbrecherprozess in der Ukraine ist ein russischer Soldat zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht in Kiew sah es als erwiesen an, dass der 21 Jahre alte Panzersoldat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine einen 62-jährigen unbewaffneten Zivilisten erschossen hat. Der Panzerkommandant hatte sich in der Verhandlung schuldig bekannt.

10:18 Uhr | EU-Kommission will Schuldenregeln ein weiteres Jahr aussetzen

Die strengen Schuldenvorgaben in der Europäischen Union sollen angesichts der Ukraine-Krise um ein weiteres Jahr ausgesetzt bleiben. Die EU-Kommission schlug vor, den sogenannten Stabilitäts- und Wachstumspakt erst ab 2024 wieder vollständig in Kraft zu setzen. Grund seien hohe Unsicherheit wegen des Kriegs in der Ukraine, hohe Energiepreise und Engpässe bei den Lieferketten. Gleichzeitig sollten die Länder ihre Ausgaben kontrollieren.

Der Stabilitäts- und Wachstumspakt sieht vor, dass EU-Länder nicht mehr als 60 Prozent der Wirtschaftsleistung an Schulden aufnehmen. Haushaltsdefizite sollen bei drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gedeckelt werden. Viele Länder überschreiten diese Grenzwerte, vor allem, weil sie während der Corona-Pandemie hohe Schulden aufnehmen mussten, um die Wirtschaft zu stützen.

09:39 Uhr | Buschmann besorgt über Schicksal der Kriegsgefangenen von Mariupol

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich besorgt über das Schicksal der Kriegsgefangenen aus der ukrainischen Hafenstadt Mariupol geäußert. Der FDP-Politiker sagte der "Rheinischen Post", die massiven Verstöße Russlands gegen das Völkerrecht seien völlig inakzeptabel. Zugleich führe dies zu "großer Sorge mit Blick auf die Bevölkerung der Ukraine und die nun in Gefangenschaft geratenen Soldaten".

Russland hatte Ende der vergangenen Woche die Einnahme des wochenlang schwer umkämpften Asow-Stahlwerks in Mariupol vermeldet. Zuvor hatten dort die letzten verbliebenen ukrainischen Soldaten kapituliert.

08:18 Uhr | Urteil im ersten Prozess um Kriegsverbrechen erwartet

In Kiew wird heute das Urteil im ersten Prozess gegen einen russischen Soldaten wegen Kriegsverbrechen erwartet. Dem 21-Jährigen droht wegen der Tötung eines unbewaffneten Zivilisten eine lebenslange Haftstrafe. Vor Gericht gestand er und bat um Vergebung.

Der Anklage zufolge soll der junge russische Soldat im Nordosten der Ukraine mit Kameraden ein Auto gestohlen haben, um nach einem Angriff auf ihren Konvoi zu fliehen. Dabei seien sie von einem Ukrainer beobachtet wurden. Der Russe habe den Mann getötet, weil er Zeuge gewesen sei. Der Anwalt des Angeklagten forderte einen Freispruch.

06:41 Uhr | Krieg in Ukraine auch Thema beim Weltwirtschaftsforum

Im schweizerischen Davos beginnt heute das Weltwirtschaftsforum. Eigentlich sollte es zu Jahresbeginn stattfinden, war jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Fast 2.500 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind eingeladen. Russland ist wegen des Ukraine-Krieges nicht dabei. Die Auftaktrede hält der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der digital zugeschaltet wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht darüber, wie Deutschland unabhängiger von russischer Energie werden will.

05:45 Uhr | Russische Soldaten beginnen im Stahlwerk mit Minenräumung

Russische Soldaten haben damit begonnen, auf dem Gelände des Stahlwerks Asowstal in Mariupol nach Minen und Sprengfallen zu suchen. "Die Aufgabe ist extrem schwierig", sagte ein russischer Soldat. "Der Feind hat seine eigenen Landminen gelegt und wir haben auch Tretminen gelegt, um ihn zu blockieren." Man habe noch zwei Wochen Arbeit.

Die Minen werden kontrolliert gesprengt und die Straßen des Stahlwerks mit Bulldozern von Trümmern befreit.

Russland hatte am Freitag erklärt, die letzten ukrainischen Kämpfer aus Asowstal hätten sich ergeben. Die Ukraine hat diese Entwicklung bislang nicht bestätigt.

03:25 Uhr | Baltische Staaten beenden Stromimporte aus Russland

Die baltischen Staaten haben wegen des Ukraine-Kriegs die Stromimporte aus Russland beendet. "Dies ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Energieunabhängigkeit", sagte der litauische Energieminister Dainius Kreivys am Sonntag. "Indem wir uns weigern, russische Energieressourcen zu importieren, weigern wir uns, den Aggressor zu finanzieren", erklärte der Minister weiter.

Lettland importierte seinen letzten russischen Strom Anfang Mai, während Litauen und Estland am Sonntag den Strombezug einstellten. Die baltischen Staaten hatten schon seit Jahren darauf hingearbeitet, im Energiebereich von Moskau unabhängig zu werden. So wurden die Beziehungen zu Skandinavien ausgebaut und die eigene Stromproduktion erhöht.

01:27 Uhr | Selenskyj lobt gute Beziehungen zu Polen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die guten Beziehungen zum Nachbarland Polen hervorgehoben. Sie stünden auf einer aufrichtigen Grundlage, "ohne Streitereien und altes Konflikterbe", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Dies sei eine historische Errungenschaft.

Polens Präsident Andrzej Duda hatte am Sonntag als erster ausländischer Staatschef seit Beginn des russischen Einmarsches eine Rede im ukrainischen Parlament gehalten. Er sprach dabei von der Absicht, ein polnisch-ukrainisches Freundschaftsabkommen zu schließen.

Selenskyj erklärte weiter, man wolle gemeinsam mit Polen eine Zollkontrolle einführen. Dies sei der "Beginn unserer Integration in den gemeinsamen Zollraum der Europäischen Union".

01:12 Uhr | Putin will Lukaschenko treffen

Russlands Präsident Wladimir Putin will sich am Montag in Sotschi mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko treffen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax soll es bei dem Treffen um Fragen der weiteren Zusammenarbeit gehen. Zentrales Thema sei die Integrationszusammenarbeit der beiden Länder in einem Unionsstaat. Auch Kooperationen in den Bereichen Industrie und Raketenwissenschaft sollen besprochen werden.

Nach Interfax-Angaben wollen Putin und Lukaschenko auch den Bau eines belarussischen Hafens in der Nähe von St. Petersburg besprechen.

00:00 Uhr | Ticker am Montag, 23. Mai 2022

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Übersichtskarte Ukraine
Bildrechte: MDR

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 23. Mai 2022 | 06:00 Uhr

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Rechte: CCTV, Reuters

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