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Russland-Ukraine-KriegTicker vom Montag: Türkei gegen Nato-Beitritt von Schweden und Finnland

16. Mai 2022, 20:07 Uhr

Der türkische Präsident Erdogan will die geplanten Nato-Beitritte von Schweden und Finnland blockieren. Russland öffnet einen Korridor für Asow-Kämpfer in Mariupol. Die Stadtverwaltung von Lwiw ist Ziel mutmaßlich russischer Hacker geworden. Städtepartnerschaften zwischen Russland und der Ukraine bleiben bestehen. Die aktuellen Entwicklungen im Ticker.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, weil wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

20:07 Uhr | Erdogan lehnt Nato-Beitritte von Schweden und Finnland ab

Die Türkei sperrt sich gegen die geplanten Beitritte von Finnland und Schweden zum Militärbündnis Nato. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warf Schweden vor, eine "Brutstätte" für terroristische Organisationen zu sein. Auch im schwedischen Parlament säßen Terroristen. Beide Länder würden Menschen beherbergen, die Verbindungen zu Gruppen hätten, die aus türkischer Sicht terroristisch sind. Erdogan sagte, Delegationen aus beiden Ländern sollten sich nicht die Mühe machen, nach Ankara zu reisen, um die türkische Regierung zu überzeugen.

Werden sie kommen, um uns zu überzeugen? Wenn ja, nichts für ungut, sie sollten sich nicht abmühen.

Recep Tayyip Erdogan | Präsident der Türkei

Einer Aufnahme von Schweden und Finnland müssen alle Nato-Mitglieder zustimmen und damit auch die Türkei.

18:24 Uhr | Ukraine beschlagnahmt Oligarchen-Vermögen

Ein ukrainisches Gericht hat Vermögenswerte des russischen Oligarchen Michail Fridman im Volumen von über zwölf Milliarden Hrywna (390 Mio Euro) beschlagnahmt. Das teilt Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa mit. Es handele sich um Wertpapiere zypriotischer Unternehmen, die in der Ukraine gehalten wurden. Fridman ist bereits mit Sanktionen der EU belegt worden.

17:58 Uhr | Weizenpreis auf neuem Höchststand

Der Preis für Weizen ist auf einen neuen Rekord gestiegen. Im europäischen Handel an der Börse Euronext kostete eine Tonne Weizen am Montagmorgen 435 Euro. Kurz vor dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine lag eine Tonne noch bei rund 280 Euro. Grund für den aktuell hohen Anstieg ist, dass Indien ein Exportverbot verkündet hat. Das Land ist der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt und verfügt über große Vorräte.

17:43 Uhr | Abstimmung zum Bundeswehr-Sondervermögen verschoben

Wegen weiter andauernder Verhandlungen zwischen der Ampel-Koalition und der Union wird sich der Bundestag diese Woche nicht mehr mit dem geplanten Sondervermögen für die Bundeswehr befassen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine angekündigt. Es soll helfen, seit Jahren bestehende Ausrüstungsmängel bei der Truppe zu beseitigen und eine umfassende Einsatzfähigkeit der Streitkräfte sicherzustellen.

15:20 Uhr | Evakuierung von Verletzten aus Asow-Stahlwerk

Russland öffnet nach eigener Darstellung einen humanitären Korridor am Stahlwerk Asowstal in der Stadt Mariupol. Der Korridor solle dazu genutzt werden, um verletzte ukrainische Soldaten in medizinische Einrichtungen in der von Russland kontrollierten Stadt Nowoasowsk zu bringen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

14:56 Uhr | Schweden will Antrag auf Nato-Beitritt stellen

Schweden will Nato-Mitglied werden. Das Land werde einen Antrag zur Aufnahme in das Verteidigungsbündnis stellen, sagte die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson. Zuvor hatte sich bei einer Parlamentsdebatte die Mehrheit der Parteien für einen Antrag des Landes auf eine Mitgliedschaft ausgesprochen.

Es gibt viel in Schweden, das es wert ist, verteidigt zu werden, und Schweden wird am besten in der Nato verteidigt.

Magdalena Andersson | Ministerpräsidentin von Schweden

14:38 Uhr | Verband: Viele ukrainische Lehrkräfte wollen in Deutschland arbeiten

Viele Lehrerinnen, die als Geflüchtete aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, wollen einer Umfrage des Bayerischen Philologen-Verbandes (bpv) bleiben und auch in Deutschland arbeiten. Der Verband hat nach eigenen Angaben vom Montag knapp 500 Personen befragt, die ihre Kontaktdaten bei der Aktion "Ukrainische Lehrkräfte gesucht" hinterlassen hatten. Die Zahlen zeigten, dass sich so gut wie alle Lehrkräfte längerfristig in Deutschland einbringen wollen, sagte der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl. Nur ein Viertel stehe aber bisher in Kontakt mit einer deutschen Schule.

Update 14:03 Uhr | Kiew: Ukrainische Soldaten erobern Kontrolle über Grenze nahe Charkiw zurück

Die ukrainische Armee hat offenbar weitere Geländegewinne in der Region um die Millionenstadt Charkiw im Nordosten des Landes erzielt. Soldaten der 127. Brigade hätten "die Russen vertrieben und die Staatsgrenze zurückerobert", teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Die ukrainische Armee bereitete sich derweil auf verstärkte Angriffe Russlands in der östlichen Donbass-Region vor. Die Einheit habe die Grenze "zum Besatzungsland" erreicht. Den ukrainischen Truppen gelang es nach Angaben Kiews nach einer Gegenoffensive, die Gebiete nördlich von Charkiw zurückzuerobern. Russland ziehe seine Einheiten aus der Region ab und verlegte sie für eine neue Offensive Richtung Luhansk in den Donbass, sagte der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch.

Bei dem Beschuss eines Krankenhauses in Sewerodonezk wurden nach Angaben der ukrainischen Präsidentschaft vom Montag zwei Menschen getötet. Neun weitere Menschen seien verletzt worden, unter ihnen ein Kind. Auch im Westen der Ukraine setzte die russische Armee ihre Angriffe fort. In der Region Lwiw nahe der Grenze zu Polen trafen am Sonntag laut Regionalgouverneur Maxym Kosytsky vier russische Raketen militärische Infrastruktur. Opfer gab es den Angaben zufolge keine.

Update 13:58 Uhr | Mehrheit der Parlamentsparteien in Schweden für Nato-Mitgliedsantrag

Bei einer Parlamentsdebatte in Schweden hat sich am Montag eine Mehrheit der Parteien für einen Antrag des Landes auf eine Mitgliedschaft in der Nato ausgesprochen. Eine Abstimmung sollte es nicht geben. Am Nachmittag wollte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson ihre Entscheidung in der Nato-Frage mitteilen. Die regierenden Sozialdemokraten hatten bereits am Sonntag für eine Bewerbung um den Beitritt zu dem Militärbündnis plädiert.

Auch in Finnland lief am Montag eine Debatte über den Nato-Mitgliedsantrag. Dort war am Nachmittag noch kein Ende abzusehen. Eine Mehrheit im Parlament für den Antrag gilt jedoch als sicher.

13:53 Uhr | Renault stellt Aktivität in Russland ein

Der französische Autobauer Renault stellt seine Aktivitäten in Russland wegen des Krieges in der Ukraine komplett ein und gibt alle Unternehmensbeteiligungen ab. Wie der Konzern am Montag in Boulogne-Billancourt mitteilte, verkauft Renault sämtliche Anteile an Renault Russland an die Stadt Moskau und seinen Anteil am Hersteller Avtovaz an das Zentralinstitut zur Förderung von Automobil- und Motorenbau (Nami). Für die Avtovaz-Anteile gebe es eine Rückkaufoption in den kommenden sechs Jahren.

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin kündigte an, dass das sowjetische Kultauto Moskwitsch in der Fabrik künftig wieder produziert werden solle. Zur Entscheidung von Renault sagte er: "Das ist ihr Recht, aber wir können nicht zulassen, dass ein Kollektiv mit vielen Tausend Arbeitern ohne Beschäftigung bleibt."

13:41 Uhr | EU prüft wohl Aufstockung auf zwei Milliarden Euro für Waffen für die Ukraine

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine finanziert die Europäische Union gemeinsame Waffenkäufe für das Land. Die EU-Kommission wird Insidern zufolge am Mittwoch ein neues Paket mit Finanzhilfen für die Ukraine vorschlagen. Dazu gehören neue Darlehen für die Liquidität sowie Zusagen für die langfristige Finanzierung des Wiederaufbaus des Landes, wie zwei mit der Sache vertraute Personen zu Reuters sagen.

Wenn EU-Länder Waffen an die Ukraine liefern, können sie einen Zuschuss aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität (EFF) beantragen. Die EU hatte den Fonds zur Konfliktlösung und Stabilisierung im Frühjahr 2021 eingerichtet. Er umfasst bis zu 5,7 Milliarden Euro bis zum Jahr 2027. Die Mitgliedstaaten finanzieren ihn über Beiträge außerhalb des EU-Haushaltes.

12:52 Uhr | McDonald's gibt Russland-Geschäft auf

Die US-Fast-Food-Kette McDonald's gibt ihr Geschäft in Russland auf. Nach über 30 Jahren in dem Land will McDonald's die Filialen an einen russischen Käufer verkaufen, wie der Konzern am Montag in Chicago mitteilte. Das Unternehmen sei zum Schluss gekommen, dass das Eigentum an den russischen Aktivitäten nicht mehr haltbar und auch nicht mehr im Sinne der Unternehmenswerte sei.

Bereits am 8. März hatte das Unternehmen angekündigt, die Restaurants im Land vorübergehend zu schließen. Die Markensymbole soll der neue Besitzer der Restaurants nicht weiter nutzen können. Für den Rückzug aus Russland wird McDonald's nach eigenen Angaben Sonderkosten in Höhe von 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar verbuchen, unter anderem für Abschreibungen und Fremdwährungsverluste.

12:28 Uhr | Deutschlands Gasspeicher zu mehr als 40 Prozent gefüllt

Nach dem Ende der winterlichen Heizphase füllen sich Deutschlands Gasspeicher allmählich wieder. Wie aus der Webseite von Europas Gasinfrastruktur-Betreiber (GIE) am Montag hervorgeht, sind die Speicher inzwischen zu 40,8 Prozent gefüllt. Einen Monat zuvor waren es nur 29,8 Prozent gewesen. Der aktuelle EU-Schnitt liegt mit 39,5 Prozent ähnlich hoch wie der Deutschland-Wert.

Es ist normal, dass sich die Speicher im Frühjahr und Sommer wieder füllen. Da Heizungen abgeschaltet werden, sinkt die Nachfrage nach Energie. Angesichts eines drohenden Lieferstopps von russischem Erdgas ist es in diesem Jahr besonders wichtig, dass die Speicher gut gefüllt sind.

12:15 Uhr | EU-Kommission senkt Wachstumsprognose

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die Eurozone für dieses Jahr wegen des Ukraine-Kriegs deutlich auf 2,7 Prozent gesenkt. Im Winter war die Brüsseler Behörde noch von einem Wachstum von 4,0 Prozent ausgegangen. Die Inflation setzte die Kommission in ihrer am Montag veröffentlichten Frühjahrsprognose auf 6,1 Prozent im Jahr 2022 hoch.

12:03 Uhr | Baerbock erwartet am Montag noch keine Einigung auf Öl-Embargo

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwartet beim EU-Außenministerrat am Montag noch keine Einigung auf ein Öl-Embargo gegen Russland. Sie sei aber sehr zuversichtlich, dass es in den nächsten Tagen ein gemeinsames Ergebnis gebe. "In diesen Zeiten stehen wir als Europäerinnen und Europäer trotz aller Unterschiede so eng zusammen wie ich es bisher noch nie erlebt habe", sagte die Grünen-Politikerin in Brüssel. Baerbock machte zudem deutlich, dass sie ein Öl-Embargo ganz ohne Ungarn und andere kritische Länder für eine sehr schlechte Idee hält. Es sei wichtig, dass alle Länder "den Weg des Ausstiegs gemeinsam gehen können". Man dürfe sich "keinen Millimeter" spalten lassen.

10:54 Uhr | Erneut Verletzte nach russischem Raketenangriff bei Odessa

Durch einen russischen Raketenangriff in der Nähe der Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine ist ukrainischen Militärangaben zufolge eine touristische Unterkunft zerstört worden. Das Kommando Süd der ukrainischen Streitkräfte berichtete am Montag von mindestens drei verletzten Zivilisten. Zudem sei Feuer ausgebrochen. Ziel war demnach eine zuvor schon angegriffene und beschädigte Brücke über der Mündung des Flusses Dnister. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete unterdessen mehr als 100 Luftangriffe auf militärische Infrastruktur in der Ukraine in der Nacht zu Montag. Zudem seien Raketen auf mehr als 300 Ziele abgefeuert worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

10:52 Uhr | Habeck verspricht: Ostdeutschland bei Energieversorgung im Blick

Bei der Schaffung neuer Importmöglichkeiten als Ersatz für russische Energieträger soll Ostdeutschland nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nicht zu kurz kommen. "Ich will für mich sagen und für mein Ministerium, dass wir sehr darauf achten werden, dass auch die Importmöglichkeiten, die neu geschaffen werden, Ostdeutschland gleichwertig und gleichberechtigt mit im Blick haben", sagte der Grünen-Politiker am Montag bei einem Besuch in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg.

Bei der Ölversorgung ist Ostdeutschland stark abhängig von der russischen Druschba-Pipeline. Die beiden großen Raffinerien Leuna und Schwedt werden bisher mit russischem Öl aus der Pipeline versorgt. Während für Leuna bereits Alternativen angebahnt wurden, hat der russische Betreiber Rosneft in Schwedt daran nach Angaben Habecks bisher kein Interesse.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, er habe den Eindruck, dass die Sanktionen gegen Russland aktuell so eingesetzt würden, dass es nicht Gewinner einerseits und Verlierer andererseits gebe, sondern dass immer die gesamte Volkswirtschaft gesehen werde. Über die nächsten Monate müsse man es hinbekommen, Ersatzrohstoffe zu besorgen. Zudem dürften die Umweltziele nicht gefährdet werden, sagte der CDU-Politiker. Seinen Angaben zufolge werden in Leuna etwa Kunststoffe für Windkraftanlagen hergestellt.

Sachsen-Anhalt habe noch an den ökonomischen Folgen der deutschen Wiedervereinigung zu knabbern, sagte Habeck. Gleichzeitig sei es eines der Länder, wo am stärksten eine neue Dynamik zu beobachten sei. Er verwies auf die Pläne zum Bau zweier Chipfabriken durch Intel in Magdeburg. Auch beim Ausbau erneuerbarer Energien komme das Land voran. "Und da sehe ich, dass Sachsen-Anhalt durchaus gut mitschwimmt oder sich engagiert beim Ausbau der erneuerbaren Energien in der Vergangenheit und sicherlich in der Zukunft noch viel mehr."

10:23 Uhr | Özdemir hofft auf Kriegsende für mehr Weizenexporte aus der Ukraine

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) hofft, dass die Ukraine nach einem Ende des russischen Kriegs wieder mehr Weizen exportieren kann. Es sei eine gute Nachricht, dass sich die ukrainische Armee an einer Stelle bis an die Grenze zu Russland zurückgekämpft habe, sagte Özdemir am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Özdemir erläuterte, derzeit gebe es bei der Ausfuhr des ukrainischen Weizens nur "zweit- oder drittbeste Lösungen", nämlich den Transport über Straßen, Schienen und Flüsse. Die Schwarzmeer-Stadt Odessa hat den einzigen nicht zerstörten oder von Russland eroberten ukrainischen Hafen, doch ist auch diese letzte maritime Exportmöglichkeit blockiert.

10:16 Uhr | Russischer Politologe: Sanktionen des Westens gegen Russland sind "kontraproduktiv"

Der russische Politikwissenschaftler Aleksander Kynew ist überzeugt, dass es trotz anders lautender Umfrageergebnisse in Russland keine mehrheitliche Zustimmung für die "Sonderoperation" in der Ukraine gibt. Wie westliche Sanktionen dagegen Präsident Putin in die Hände spielen, erklärt er im Interview.

09:53 Uhr | Moskau: Nato-Ambitionen von Schweden und Finnland seien schwerer Fehler

Ein Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands wäre nach Einschätzung der russischen Regierung ein Fehler mit weitreichenden Konsequenzen. Ein solcher Schritt würde die weltweite Lage radikal ändern, sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Schweden und Finnland sollten sich keine Illusionen darüber machen, dass Russland ihre Entscheidung so einfach hinnehmen würde, sagt Rjabkow. In den beiden skandinavischen Ländern beraten im Laufe des Tages die Parlamente über die Vorschläge der Regierungen, dem westlichen Militärbündnis beizutreten.

05:26 Uhr | Städtepartnerschaften mit Russland bestehen trotz Krieg

Dresden und Chemnitz halten weiter an ihren Partnerschaften mit russischen Kommunen fest. An der Beziehung zu Wolgograd habe sich nichts geändert, teilte die Stadt Chemnitz auf dpa-Anfrage mit. Es gebe keine Bestrebungen, die seit 1988 bestehende Partnerschaft aufzulösen. Der Dresdner Stadtrat verabschiedete am 3. März eine Resolution, in der er sich "ganz bewusst" zur Städtepartnerschaft bekannte. Oberbürgermeister Dirk Hilbert hatte angekündigt, in Richtung der russischen Metropole zu kommunizieren, dass Dresden den russischen Angriff zutiefst verurteile.

Auch der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze hatte laut Angaben der Stadt an seinen Amtskollegen in Wolgograd geschrieben und gebeten, dass sich dieser für Frieden einsetze. Eine konkrete Antwort sei nicht gekommen. Empfehlungen, wie die Kommunen mit ihren Partnerschaften umgehen sollen, gibt es vom Sächsischen Städte- und Gemeindetag nicht. Dieser teilte auf Nachfrage mit, dass die Verbindungen Sache der Kommunen seien.

05:14 Uhr | Parlamente von Finnland und Schweden beraten über Nato-Beitritt

Die Parlamente in Finnland und Schweden wollen heute jeweils über den geplanten Nato-Beitritt beraten. Die Sozialdemokraten der schwedischen Regierungschefin Andersson hatten sich gestern für ein Beitrittsgesuch ausgesprochen. Nun soll noch das Parlament abstimmen. Finnlands Beitrittsgesuch wurde gestern bereits offiziell beschlossen. Es muss aber noch vom Parlament gebilligt werden, wobei mit einer Mehrheit gerechnet wird. Mit Spannung wird nun erwartet, wann die beiden skandinavischen Länder offiziell um Aufnahme in das Militärbündnis bitten werden. Für einen Beitritt ist ein einstimmiges Votum alle Nato-Mitgliedsländer nötig.

04:45 Uhr | Sanktionsstreit überschattet Treffen der EU-Außenminister

Die Außenminister der EU-Staaten wollen an diesem Montag bei einem Treffen in Brüssel über die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg beraten. Zu den Gesprächen wird als Gast der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erwartet. Zudem hat die EU auch die kanadische Außenministerin Mélanie Joly eingeladen. Überschattet wird die Zusammenkunft von dem anhaltenden Streit innerhalb der EU über ein Einfuhrverbot für russisches Öl. Die Pläne dafür stehen derzeit auf der Kippe, weil Ungarn nicht gewillt ist, das Projekt zu unterstützen.

03:38 Uhr | Ukraine nimmt Gasverteilerstationen in Charkiw wieder auf

Die Ukraine kann den Gastransit in zwei Verteilerstationen wieder aufnehmen. Der Betreiber des ukrainischen Gastransitsystems teilte mit, dass zwei Knotenpunkte in der Region Charkiw nach der Reparatur von kriegsbedingten Schäden an der Hauptgasleitung wieder in Betrieb seien und die Gasversorgung sichergestellt sei. Etwa 54 Gasverteilerstationen in sieben Regionen der Ukraine blieben weiterhin abgeschaltet.

02:34 Uhr | Selenskyj will auch in Afrika und Asien um Unterstützung werben

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will verstärkt auch in Afrika und Asien um Hilfe im russischen Angriffskrieg gegen sein Land bitten. Er wolle dafür vor Parlamenten in weiteren Ländern sprechen, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. In den vergangenen Monaten hatte der ukrainische Präsident unter anderem bei Parlamentariern in Europa per Videoschalte um Unterstützung geworben. In einer Woche wolle er sich auch an das Weltwirtschaftsforum in Davos wenden, wo unter anderem über den Wiederaufbau nach dem Krieg gesprochen werde. Ein Ziel sei auch die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland, betonte Selenskyj. "Die Besatzer müssen den steigenden Preis des Krieges für sie ständig spüren." Dabei sei das Erdöl-Embargo gegen Russland eine Priorität. "Egal wie sehr Moskau versucht, diese Entscheidung zu behindern, die Zeit der Abhängigkeit Europas von russischen Energieressourcen geht zu Ende. Und das wird sich auch nicht ändern", sagte Selenskyj.

01:08 Uhr | Ukrainische Truppen stoßen von Charkiw bis zur Grenze vor

Ukrainische Truppen melden einen symbolträchtigen Erfolg bei ihrer Gegenoffensive im östlichen Gebiet Charkiw. Sie sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums an einer Stelle bis zur Grenze zu Russland vorgestoßen. Das Ministerium veröffentlichte ein Video mit einem Dutzend Soldaten neben einem Grenzpfahl in den Nationalfarben Blau und Gelb. Sie gehören den Angaben zufolge zu einer Freiwilligen-Brigade aus der Stadt Charkiw. Das ukrainische Militär hatte bereits in den vergangenen Tagen berichtet, dass es schrittweise gelinge, russische Truppen bei Charkiw zurückzudrängen.

Russland hatte seine Truppen bereits im Norden der Ukraine abgezogen, nachdem sie vor der Hauptstadt Kiew gestoppt wurden. Russland konzentriert sich aktuell auf die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk, in denen prorussische Separatisten mit Hilfe aus Moskau bereits seit 2014 einige Gebiete kontrollierten.

00:12 Uhr | Hackerangriff auf Stadtverwaltung von Lwiw

Die Stadtverwaltung der westukrainischen Stadt Lwiw ist Ziel eines Cyberangriffs mutmaßlich russischer Hacker geworden. Durch die Attacke am Freitag seien einige städtische Dienstleitungen nicht mehr verfügbar gewesen, schrieb Vize-Bürgermeister Andrij Moskalenko bei Facebook. Ein Teil davon sei bis Sonntag wiederhergestellt worden. Die Angreifer hätten auch interne Informationen der Stadtverwaltung erbeutet, die danach in "feindlichen" Informationskanälen beim Chatdienst Telegram veröffentlicht worden seien, schrieb Moskalenko. Russland führe auch Angriffe an der "IT-Front" und man müsse offline wie online vorsichtig sein.

Die Ukraine steht schon lange im Visier von Hackergruppen, die von westlichen IT-Sicherheitsexperten dem Umfeld russischer Geheimdienste zugerechnet werden. Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar wurde auch eine Eskalation der Cyberattacken erwartet, doch bisher blieben große Schlagzeilen dazu aus.

00:00 Uhr | Ticker am Montag, 16. Mai 2022

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Bildrechte: MDR

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 15. Mai 2022 | 06:00 Uhr