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Ukraine-KriegTicker vom Sonntag: Mehr als 1.200 Tote in Region Kiew entdeckt

10. April 2022, 23:29 Uhr

In der Region um Kiew sind bislang mehr als 1.200 Tote gefunden worden. Nach ukrainischen Angaben wurden zudem in einem Dorf bei Kiew weitere getötete Zivilisten in einem Massengrab entdeckt. Die Nato plant angesichts der russischen Aggression eine dauerhafte Militärpräsenz an ihrer Ostgrenze. Die Ukraine will offenbar vom Rüstungskonzern Rheinmetall Marder-Schützenpanzer kaufen. Die aktuellen Ereignisse im Ukraine-Krieg hier im Ticker. (Beispielbild)

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, weil wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

Aktueller Ticker

23:29 Uhr | Ehemalige UN-Anklägerin Del Ponte fordert Haftbefehl gegen Putin

Die ehemalige UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte hat ihre Forderung nach einem internationalen Haftbefehl gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin bekräftigt. Putin könne zwar erst vor den Internationalen Strafgerichtshof gestellt werden, wenn er nicht mehr im Amt sei, doch die Justiz habe Geduld, sagte die Juristin

Del Ponte war Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien und des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda. Außerdem war sie Teil einer UN-Kommission zur Untersuchung von Menschenrechtsverstößen in Syrien.

23:02 Uhr | Weltbank: Ukraines Wirtschaftsleistung wird sich fast halbieren

Infolge des russischen Angriffskriegs wird sich die Wirtschaftsleistung der Ukraine in diesem Jahr nach einer Prognose der Weltbank fast halbieren. Das Bruttoinlandsprodukt werde im Vergleich zum Vorjahr um rund 45 Prozent einbrechen, teilte die Weltbank mit.

Wirtschaftsprognosen für die Ukraine sind derzeit mit sehr hoher Unsicherheit verbunden, weil niemand vorhersagen kann, wie der Krieg weitergehen wird.

Im Januar, also vor Beginn des Kriegs Ende Februar, hatte die Weltbank in einer Prognose für die Ukraine noch ein Wirtschaftswachstum von rund 3 Prozent erwartet

20:58 Uhr | Zahl der Opfer nach Anschlag in Kramatorsk gestiegen

Die Zahl der Todesopfer des Raketenangriffs auf den Bahnhof von Kramatorsk ist nach ukrainischen Angaben auf 57 gestiegen. 109 Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, mit.

19:29 Uhr | Klitschko fordert weitere Waffenlieferungen

Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko hat dringend weitere internationale Waffenlieferungen für die Ukraine gefordert. "Wir brauchen Waffen. Wir können unser Land nicht mit unseren Fäusten verteidigen", sagte Klitschko dem US-Fernsehsender ABC. Sein Bruder Vitali ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

18:16 Uhr | Österreichs Bundeskanzler trifft Putin

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer wird morgen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau zusammentreffen. Das bestätigte das Bundeskanzleramt in Wien am Abend. Der Kanzler betonte, dass er Putin gegenüber "nicht moralisch neutral" auftreten werde. "Reden heißt nicht, seine Position aufzugeben", sagte Nehammer. "Ganz im Gegenteil, ich sage sie ihm."

Erst gestern hatte der österreichische Regierungschef in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

17:55 Uhr | Angeblich radioaktives Material aus Tschernobyl gestohlen

Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben während der Besetzung der Atomruine Tschernobyl radioaktive Substanzen aus Forschungslaboren gestohlen. 133 hoch radioaktive Substanzen seien entwendet worden, teilte die für die Verwaltung der Sperrzone rund um das Akw zuständige Behörde mit. Selbst ein kleiner Teil davon sei tödlich, wenn er unprofessionell gehandhabt werde.

Die russischen Streitkräfte hatten am 24. Februar, dem ersten Tag ihres Angriffs auf die Ukraine, die Kontrolle über die Atomruine übernommen. Ende März zogen sie sich von dem Gelände zurück.

16:18 Uhr | Mehr als 1.200 Tote in der Region Kiew gefunden

In der Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach ukrainischen Angaben bislang mehr als 1.200 Tote entdeckt worden. Staatsanwältin Iryna Wenediktowa nannte im Interview mit dem britischen Sender Sky News am Sonntag die Zahl von 1.222 geborgenen Toten "allein in der Region Kiew". Die russischen Truppen hatten sich in den vergangenen Tagen aus der Region zurückgezogen.

Erste Berichte am vergangenen Wochenende über möglicherweise hunderte getötete Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha hatten international für Entsetzen gesorgt. Im Laufe der Woche häuften sich ähnliche Schilderungen aus weiteren Orten wie Irpin oder Borodjanka. Moskau bestreitet jegliche Verantwortung für die Tötungen und spricht von gefälschten Fotos und Videos.

15:37 Uhr | Seit Kriegsbeginn 4,5 Millionen Menschen geflohen

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben mehr als 4,5 Millionen Menschen das Land verlassen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR teilte mit, die Zahl der Flüchtlinge sei innerhalb von 24 Stunden um mehr als 42.000 auf insgesamt 4.503.954 gestiegen. 90 Prozent seien Frauen und Kinder. Es handele sich um die größte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

Innerhalb der Ukraine sind nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration zudem weitere 7,1 Millionen Menschen auf der Flucht.

15:01 Uhr | Ukraine untersucht Tausende Kriegsverbrechen

Die Ukraine hat seit Beginn der russischen Invasion Ermittlungen zu 5.600 mutmaßlichen Kriegsverbrechen eingeleitet. Die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa sagte dem britischen Sender Sky News, sie richteten sich gegen 500 Verdächtige aus den Reihen des russischen Militärs und der Regierung in Moskau, unter ihnen Kreml-Chef Wladimir Putin. Putin sei der Hauptkriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts.

14:33 Uhr | Flughafen von Dnipro "vollständig zerstört"

Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben erneut den Flughafen von Dnipro angegriffen und diesen "vollständig zerstört". Sowohl der Flughafen als auch die umliegende Infrastruktur seien zerstört worden, erklärte der für die ostukrainische Stadt zuständige Gouverneur Valentin Resnitschenko auf Telegram.

Resnitschenko schrieb: "Es ist nichts übrig geblieben. Die Raketen fliegen und fliegen." Es werde derzeit geprüft, ob es Todesopfer gebe.

13:20 Uhr | Papst ruft zu Waffenruhe über Ostern auf

Papst Franziskus hat zu einer Waffenruhe an den Osterfeiertagen aufgerufen, die dann zu Verhandlungen und Frieden führen sollte. "Legt die Waffen nieder", sagt das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche am Palmsonntag beim Gottesdienst vor Zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom. Beide Seiten sollten die Feuerpause nicht nutzen, um aufzurüsten und den Kampf wieder aufzunehmen, sondern um durch echte Verhandlungen Frieden zu schaffen.

12:46 Uhr | Gefangenenaustausch zwischen Russland und Ukraine

Die russische Menschenrechtskommissarin Tatiana Moskalkowa hat Berichte über einen Gefangenenaustausch mit der Ukraine bestätigt. Demnach sind die an Russland übergebenen Personen am frühen Sonntagmorgen auf russischem Boden angekommen. Unter ihnen seien vier Angestellte der staatlichen Atomenergiegesellschaft Rosatom sowie Soldaten.

12:05 Uhr | CDU fordert Scholz zu Reise nach Kiew auf

Die oppositionelle CDU hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, mit einer Reise nach Kiew der Ukraine die deutsche Solidarität im Krieg gegen Russland zu demonstrieren. Nach mehreren Besuchen anderer europäischer Spitzenpolitikerinnen und -politiker in der ukrainischen Hauptstadt sagte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dem "Handelsblatt": "Ich wünsche mir, dass auch unser Bundeskanzler diesem Beispiel folgt und sich vor Ort ein Bild macht."

10:32 Uhr | Melnyk fordert Verbot russischer Fahnen bei Demos

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat ein Verbot russischer Fahnen und anderer staatlicher Symbole bei pro-russischen Demonstrationen in Deutschland gefordert. Das Tragen offizieller Symbole müsse per Gesetz verboten werden, solange Russland diesen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine führe, sagte Melnyk. Das Zeigen russischer Symbole wie dem "Z" habe nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Er werde darüber "sehr konkrete Gespräche" mit der Bundesregierung führen, kündigte Melnyk an. Er verstehe nicht, dass die deutsche Politik dabei ein Auge zudrücke. Wer mit Russland-Flagge demonstriere, unterstütze den Vernichtungskrieg gegen die Ukraine und die Zivilbevölkerung. In den vergangenen Tagen hatte es pro-russische Autokorsos in mehreren deutschen Städten gegeben.

10:00 Uhr | Ruf nach Tempolimit wird lauter

Vertreter von SPD und Grünen haben die FDP aufgefordert, ihr Veto gegen ein Tempolimit aufzugeben. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte dem Berliner "Tagesspiegel", das spare schnell Öl ein. Ein Tempolimit sei ein mildes Mittel, um während des Ukraine-Kriegs Energie zu sparen.

Schleswig-Holsteins Vizeministerpräsidenting Monika Heinold (Grüne),  rief die FDP auf, "ideologische Scheuklappen" abzulegen. Sie forderte Bundeskanzler Olaf Scholz auf, das Tempolimit 130 zur Chefsache zu machen. Der SPD-Landeschef und Spitzenkandidat für die NRW-Wahl Thomas Kutschaty sagte: "Ich kann dem normalen Pendler nicht erklären, warum er den Sprit von denen subventionieren soll, die unbedingt mit Tempo 220 unterwegs sein wollen und damit mehr verbrauchen."

09:17 Uhr | Chemiebranche warnt vor Gasembargo

Die Chemische Industrie hat vor einem Stopp der Gasimporte aus Russland gewarnt. Verbandsvize Werner Baumann sagte der "Bild am Sonntag", ein Lieferstopp hätte katastrophale Folgen für die Industrie und die Menschen in Deutschland. Produkte der chemischen Industrie seien in fast allen Warengruppen zu finden. Mit einem Import-Stopp drohe eine Welle der Arbeitslosigkeit, die man seit vielen Jahren nicht gesehen habe. Der chemischen Industrie könnten schwere Schäden entstehen. Manche Anlagen seien darauf ausgelegt, jahrelang ununterbrochen zu produzieren. Sie könnten unbrauchbar werden.

08:02 Uhr | Massengrab in Kiewer Vorort Busowa entdeckt

Erneut ist in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein Massengrab mit vielen toten Zivilisten entdeckt worden. Der Vorsteher der Gemeinde Dmytriwka, Taras Didytsch, sagte dem ukrainischen Fernsehen, das Grab sei am Samstag im Dorf Busowa gefunden worden. Die Leichen hätten in einem Graben nahe einer Tankstelle gelegen. Die Zahl der Toten sei noch unklar. Busowa stand wochenlang unter russischer Besatzung. Nach Abzug der russischen Truppen wurden bereits mehrere Massengräber und zahlreiche zivile Todesopfer gefunden.

07:35 Uhr | Züge sollen Menschen aus Region Luhansk in Sicherheit bringen

Zur Evakuierung der ostukrainischen Region Luhansk stehen nach Angaben des Gouverneurs Serhij Gaidai an diesem Sonntag neun Züge bereit. Diese könnten die Einwohnerinnen und Einwohner der belagerten Orte nutzen, um sich in Sicherheit zu bringen, schreibt Gaidai auf Telegram. Im Osten der Ukraine wird eine russische Offensive erwartet.

Karte der Ukraine Bildrechte: MDR

06:51 Uhr | CDU: Russisches Gas ermöglicht Hilfe für Ukraine

CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat das Nein seiner Partei zum kompletten Energieembargo gegen Russland mit der Sorge um den sozialen Frieden in Deutschland begründet. Czaja sagte: "Es geht um die Frage, ob wir Millionen von Arbeitsplätzen erhalten." Die CDU unterstütze ein Kohle-Embargo und den Stopp russischer Öl-Importe möglichst binnen drei Monaten. Doch bei "den Gas-Importen befinden wir uns alle in einem furchtbaren moralischen Dilemma".

Czaja erklärte weiter, ein sofortiger Stopp russischer Gas-Lieferungen würde Deutschland derartig wirtschaftlich schwächen, "dass wir nicht mehr die Kraft hätten, um auch der Ukraine angemessen helfen zu können". Die Grundstoffindustrie sei von diesem Gas abhängig.

06:10 Uhr | Söder will Ukraine mehr Waffen liefern

CSU-Chef Markus Söder dringt auf eine Ausweitung der Waffenlieferungen an die Ukraine. "Die beste Form, der Ukraine zu helfen und die unmenschlichen Gräueltaten zu beenden, sind mehr und schnellere Waffenlieferungen", sagte der bayerische Ministerpräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag.

Wir müssen die Bestände der Bundeswehr durchforsten, aber auch schauen, was die Industrie sofort liefern könnte.

Markus Söder (CSU) | Ministerpräsident Bayern

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht hingegen kaum noch Möglichkeiten, die Ukraine direkt aus Bundeswehr-Beständen mit Waffen und Material zu versorgen. Um die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr aufrecht zu erhalten, müssten künftige Lieferungen zunehmend direkt über die Rüstungsindustrie erfolgen, sagte Lambrecht der "Augsburger Allgemeinen" am Samstag.

03:20 Uhr | Nato will ständige Militärpräsenz an Ost-Grenze

Die Nato will angesichts der russischen Aggression gegen die Ukraine an ihrer Ostflanke eine dauerhafte Militärpräsenz einrichten. "Was wir jetzt sehen, ist eine neue Realität, eine neue Normalität für die europäische Sicherheit", sagt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der Zeitung "The Telegraph". Die Nato befände sich in einer grundlegenden Umgestaltung. Diese spiegele die langfristigen Folgen der Handlungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin wider.

02:31 Uhr | Ukraine: Kein baldiges Treffen von Selenskyj und Putin

Die Ukraine rechnet nicht mit einem baldigen Treffen von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu Verhandlungen über ein Ende des Krieges. Kiew bereite sich zunächst auf Kämpfe im Donbass vor. Danach habe die Ukraine "eine stärkere Verhandlungsposition" für ein mögliches Präsidententreffen, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. Selenskyj werde in Verhandlungen gehen, "wenn wir absolut klare Positionen dafür haben".

Der ukrainische Chefunterhändler bei den Verhandlungen mit Russland, David Arachamija, sieht keine greifbaren Fortschritte. Für Kiew bleibe die territoriale Einheit eine rote Linie. Mit Blick auf die 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim und die ostukrainischen Volksrepubliken Luhansk und Donezk sagte Arachamija: "Wir werden keine Gebiete aufgeben, und wir werden nichts anerkennen." Russland hatte beide Gebiete als unabhängige Staaten anerkannt und danach den Krieg gegen die Ukraine begonnen.

01:35 Uhr | Berlusconi enttäuscht über Putin

Der ehemalige Ministerpräsident von Italien, Silvio Berlusconi, hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin scharf kritisiert.

"Ich kann und will nicht verhehlen, dass ich zutiefst enttäuscht und traurig bin über das Verhalten von Wladimir Putin", sagte Berlusconi bei einer Veranstaltung seiner Partei Forza Italia in Rom. "Ich kenne ihn seit etwa 20 Jahren und er erschien mir immer als Demokrat und Mann des Friedens." Russland könne seine Verantwortung angesichts der Massaker an Zivilisten in Butscha und anderen ukrainischen Orten nicht leugnen. Dies seien echte Kriegsverbrechen.

00:43 Uhr | Ukraine will Schützenpanzer von Rheinmetall kaufen

Die Ukraine will offenbar Schützenpanzer des Typs Marder vom Rüstungskonzern Rheinmetall kaufen. Das berichtet die "Bild am Sonntag". Demnach will der Konzern 35 ausgemusterte Fahrzeuge an die Ukraine liefern. Die Panzer müssen zunächst instandgesetzt werden. Weder Rheinmetall noch die ukrainischen Regierung wollten sich zu dem Bericht äußern. Die Bundesregierung lehnt es ab, Marder-Panzer der Bundeswehr an die Ukraine zu liefern.

00:25 Uhr | Ukraine stellt Handel mit Russland komplett ein

Die Ukraine hat wegen des russischen Angriffskrieges ein komplettes Handelsembargo gegen Russland verhängt. Die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko sagte dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk des Landes, dies sei die juristische Verankerung der faktischen Einstellung der Handelsbeziehungen mit der Russischen Föderation vom 24. Februar. Die ukrainische Regierung geht davon aus, dass der Boykott für Moskau umgerechnet rund 5,5 Milliarden Euro weniger Einnahmen bedeutet. Kiew transportiert aber weiter täglich mehr als 100 Millionen Kubikmeter russisches Erdgas nach Westen.

00:11 Uhr | Von der Leyen: In Butscha zeigt sich "hässliche Fratze des Kriegs"

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ihren Besuch im Kiewer Vorort Butscha als "zutiefst beklemmend" beschrieben. Sie habe in dem Ort, in dem nach dem Abzug der russischen Truppen zahlreiche Leichen gefunden worden waren, "die hässliche Fratze des Kriegs" gesehen, sagte von der Leyen in den ARD-Tagesthemen.

Für das Grauen findet man fast keine Worte.

Ursula von der Leyen | EU-Kommissionspräsidentin

Von der Leyen war am Freitag mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell und dem slowakischen Regierungschef Eduard Heger nach Kiew gereist. Vor einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj besuchten sie Butscha, wo sie ein Massengrab in Augenschein nahmen.

00:00 Uhr | Ticker am Sonntag, 10. April 2022

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Bildrechte: MDR

AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 10. April 2022 | 06:00 Uhr

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