Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben

Ukraine-NewsUkrainer fliegen Angriffswelle auf Kursk

29. Juli 2024, 20:05 Uhr

Diese Ukraine-News vom Montag, 30. Juli 2024 sind beendet.

Aktuelle Ukraine-News

Ukraine-News vom Montag, 30. Juli 2024

20:05 Uhr | USA unterstützen Ukraine mit Militärhilfen

Die US-Regierung hat neue Militärhilfen für die Ukraine im Wert von rund 1,7 Milliarden Dollar (1,57 Milliarden Euro) bekanntgegeben. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, gehören zu den geplanten Lieferungen Munition für die Luftabwehr sowie Artilleriegeschosse. Der Mangel an Munition ist für die ukrainische Armee ein besonders gravierendes Problem in ihrem Kampf gegen die russischen Invasionstruppen. Von den neuen US-Hilfen soll den Ministeriumsangaben zufolge Material im Wert von 200 Millionen Dollar aus Lagerbeständen der US-Armee kommen. Hinzu komme Material im Wert von 1,5 Milliarden Dollar, das in der Rüstungsindustrie bestellt werden soll.

Die USA sind der größte Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkrieg gegen Russland. Seit Beginn des russischen Angriffs gegen das Nachbarland im Februar 2022 haben die USA der Ukraine Waffen, Munition und andere Militärhilfen im Volumen von mehr als 55 Milliarden Dollar zugesagt. Die Ukraine-Hilfen sind allerdings ein strittiges Thema im US-Wahlkampf. Präsident Joe Biden sowie die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin seiner Demokratischen Partei, Kamala Harris, wollen die Hilfen fortsetzen. Der frühere Präsident und erneute republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat hingegen damit gedroht, die Hilfen einzustellen.

19:11 Uhr | Slowakei droht Ukraine mit Diesel-Lieferstopp

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico droht der Ukraine Diesel-Lieferungen einzustellen, wenn Öllieferungen der russischen Firma Lukoil in sein Land über ukrainisches Territorium nicht wieder zugelassen werden. Die slowakischen Lieferungen machten ein Zehntel des Dieselverbrauchs der Ukraine aus, erklärt Fico. Die Ukraine hatte vergangene Woche Lukoil mit Sanktionen belegt und den Öltransport des Konzerns durch ihr Staatsgebiet gestoppt. Zwar hat die EU generell Ölimporte aus Russland untersagt. Ungarn, die Slowakei und die Tschechische Republik haben aber eine Ausnahmegenehmigung vom Einfuhrverbot erhalten. Das soll ihnen Zeit geben, um nach Alternativen zu suchen.

18:45 Uhr | Russland will Migranten zu Militärdienst einziehen

Der russische Unterhaus-Vorsitzende und enge Verbündete von Präsident Wladimir Putin, Wjatscheslaw Wolodin, plant ein neues Gesetz zur Registrierung von Migranten für den Militärdienst als Teil ihres Antrags auf die russische Staatsbürgerschaft. Das teilt die Duma mit. Zudem wollten die Abgeordneten die Anzahl der Militärdienstjahre, die neue russische Staatsbürger ab einem bestimmten Alter ableisten müssen, auf zwei Jahre erhöhen. Es gebe auch Vorschläge, das Gesetz zu ändern, um einen solchen Dienst für ältere Migranten, die einen russischen Pass erhalten, verpflichtend zu machen.

18:13 Uhr | Ukraine fordert Aufklärung von Angriff auf Kriegsgefangene

Die Ukraine hat internationale Ermittler dazu aufgefordert, die schleppende Aufklärung eines vor zwei Jahren verübten tödlichen Angriffs auf ein von Russland kontrolliertes Gefängnis im Land voranzutreiben. "Vor zwei Jahren hat Russland einen terroristischen Angriff gegen ukrainische Kriegsgefangene in Oleniwka ausgeübt. Ich fordere die UNO und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz dazu auf, ihr Mandat zu erfüllen und dieses Kriegsverbrechen zu untersuchen", schrieb der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets am Montag im Online-Dienst X.

Bei dem Bombenangriff waren am 29. Juli 2022 mindestens 50 Kriegsgefangene aus der Ukraine getötet worden. Nach ukrainischen Angaben wurden rund 130 weitere Menschen verletzt. In dem Gefängnis waren auch Mitglieder des ukrainischen Asow-Regiments inhaftiert. Die Kämpfer waren im Mai 2022 nach erbitterten Gefechten um das Asow-Stahlwerk in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol in russische Kriegsgefangenschaft geraten.

Die Ukraine kritisierte jetzt, russische Behörden würden unabhängigen Ermittlern den Zugang zum Angriffsort verwehren. Das Büro des UN-Menschenrechtskommissars hatte 2023 lediglich festgestellt, dass der Angriff nicht durch eine in den USA gefertigte Himars-Rakete verursacht worden sei, wie von Moskau behauptet worden war.

 

17:52 Uhr | Russische Straftäter fliehen vor Militärdienst

Eine Gruppe von Straftätern, die das Leben im Straflager gegen den Dienst in der russischen Armee eingetauscht hat, hat sich während der Ausbildung aus dem Staub gemacht. Wie russische Medien berichten, flohen die neun Männer von dem Übungsgelände in der südrussischen Region Belgorod.  Der Telegram-Kanal "Pepel" veröffentlichte auch Fahndungsfotos. Die neun Männer hatten sich für den Dienst in der russischen Armee im Ukraine-Krieg entschieden, um ihre Haftstrafen zu beenden. Das ist gängige Praxis in Russland.

Auch die ukrainischen Streitkräfte setzen inzwischen Straftäter für die Kämpfe an der Front ein, um ihre hohen Verluste auszugleichen. Allein auf russischer Seite sind seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 nach Schätzungen schon Zehntausende Strafgefangene an der Front getötet worden. 

16:24 Uhr | Indischer Soldat, der für Russland kämpfte, gefallen

In der Ukraine ist ein indischer Soldat getötet worden, der für Russland an der Front gekämpft hat. Dessen Bruder Ajay sagte am Montag der Nachrichtenagentur AFP, die Familie habe vom Tod des 22-Jährigen Ravi Moun von der indischen Botschaft in Moskau erfahren. Moun war einer von mehreren Hundert Indern, die Moskau mutmaßlich zur Stärkung seiner Truppen in der Ukraine angeworben hat.

Der 22-Jährige war nach Aussage seines Bruders im Januar nach Russland gereist, wo ihm von einem privaten Jobvermittler eine Beschäftigung im Verkehrssektor versprochen worden war. Stattdessen habe er Waffentrainings durchlaufen und sei im März gezwungen worden, an die Front in der Ukraine zu gehen, erklärte Ajay Moun. Es ist der fünfte bestätigte Tod eines indischen Staatsbürgers in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022

Russland wirbt seit Monaten Söldner aus anderen Ländern für den Krieg an. Die indischen Behörden haben bereits mehrere mutmaßliche Menschenhändler festgenommen.

15:58 Uhr | Selenskyj besucht Wowtschansk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Kommandopunkt der Armee in der Nähe der umkämpften Kleinstadt Wowtschansk im Gebiet Charkiw nahe der russischen Grenze besucht. "Dieser Abschnitt ist wahrscheinlich einer der schwierigsten", betonte der Staatschef in einem bei Telegram veröffentlichten Video.

Im Mai hatten russische Truppen bei Wowtschansk im Osten des Landes die Grenze überschritten. Seither toben um die etwa vier Kilometer von der Grenze entfernte Stadt schwere Kämpfe. Der Präsident besuchte auch die nur wenige Kilometer nördlich von Charkiw entfernte Kleinstadt Derhatschi. Dabei wurden Selenskyj 18 wiederaufgebaute Häuser und neu eingerichtete Schutzräume gezeigt.

Im benachbarten Gebiet Donezk meldete das russische Militär die Eroberung des Dorfes Wowtsche. Ukrainische Medien hatten unter Berufung auf einen Bataillonskommandeur der 47. Brigade bereits vor mehreren Tagen über den Verlust der Siedlung und des benachbarten Ortes Prohres berichtet. Offiziell hat die ukrainische Armee den Rückzug bisher jedoch nicht bestätigt.

13:01 Uhr | Selesnkyj schließt Waffenstillstand bei Besatzung aus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat allen Bemühungen um ein schnelles Ende des Kriegs einen Riegel vorgeschoben. In einem Interview mit dem japanischen Sender NHK sagte er, er könne nicht auf die Forderungen nach einem Waffenstillstand eingehen, solange Russland ukrainisches Territorium besetzt halte. Damit bekräftigte er die bisherige Linie seiner Regierung.

Für den Weg zu einem gerechten Frieden seien aus seiner Sicht drei wichtige Voraussetzungen nötig: "Geduld, Unterstützung sowie diplomatischer Druck." Blieben die USA und die europäischen Staaten geschlossen, "wird dies zusätzlichen Druck ausüben und Moskau zeigen, dass es keine Chance hat", sagte er.

Kiew habe in den vergangenen Tagen offiziell Kontakt mit Donald Trump und Kamala Harris, den beiden republikanischen und demokratischen Wettbewerbern im Rennen um die US-Präsidentschaft, aufgenommen. Die Ukraine befürchtet nach eigener Aussage vor allem bei einem eventuellen Wahlsieg Trumps den Verlust der bisherigen US-Unterstützung im Kampf gegen Russland.

08:44 Uhr | Russland meldet Abschuss 39 ukrainischer Drohnen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag 39 von der Ukraine abgefeuerte Drohnen abgefangen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Montag auf Telegram: "Die Flugabwehrsysteme haben 19 Drohnen in der Region Kursk, neun über Belgorod, drei über Woronesch und fünf über Brjansk abgefangen und zerstört." Die genannten Regionen liegen alle an der Grenze zur Ukraine.

Drei weitere Drohnen seien in der nordwestlich gelegenen Region Leningrad nahe der Stadt Sankt Petersburg neutralisiert worden, teilte das Ministerium mit und sprach von einem "versuchten Terroranschlag".

Ukrainische Drohnenangriffe auf russische Treibstofflager, Raffinerien und Energieanlagen kommen vor allem in den Grenzregionen häufig vor. Russland greift ebenfalls massiv ukrainische Kraftwerke an, was in den vergangenen Monaten zu häufigen Stromausfällen geführt hat. 

07:35 Uhr | Ukrainische Angriffswelle auf Region Kursk

Das ukrainische Militär hat nach russischen Angaben seit Samstagnacht die Oblast Kursk in mehreren Wellen mit Drohnen angegriffen. Ein Öllager sei beschädigt worden. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte auf Telegram, 19 Drohnen aus der Ukraine seien von der russischen Luftabwehr in der Nacht zu Montag abgefangen worden.

Zuvor seien am Sonntag 19 Drohnen abgefangen worden, teilt der Gouverneur von Kursk, Andrej Smirnow, mit. Wie viele Drohnen die ukrainischen Streitkräfte insgesamt Richtung Kursk abgefeuert haben, lassen sowohl das Ministerium als auch der Gouverneur offen. Die Oblast liegt an der Grenze zur Ukraine und war wiederholt Ziel ukrainischer Angriffe.

07:27 Uhr | Kraftwerk im Südwesten Russlands beschädigt

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat russischen Angaben zufolge ein Kraftwerk in der südwestrussischen Region Orjol beschädigt. "Es gibt keine Opfer", erklärt der Gouverneur der Region, Andrej Klitschkow, auf Telegram. Zwei Drohnen seien zerstört worden.

Auch in der russischen Region Woronesch – die im Südwesten Russlands an die Ukraine grenzt – gab es nach offiziellen Angaben Schäden. Nach Angaben des dortigen Gouverneurs war Versorgungsinfrastruktur durch Drohnen-Trümmer in Brand geraten. "Das Feuer ist bereits gelöscht", teilte Gouverneur Alexander Gussew über Telegram mit. Nach ersten Informationen gebe es keine Verletzten.

02:10 Uhr | Ukraine wehrt 29 Angriffe ab

Der ukrainische Generalstab hat erklärt, es sei ihm gelungen, 29 russische Angriffe abzuwehren. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner abendlichen Ansprache am Sonntag von anhaltendem russischen Druck in der Region Donezk und insbesondere "in Richtung Pokrowsk". Dort habe sich in den vergangenen Wochen "die größte Anzahl an russischen Angriffen" ereignet.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 29. Juli 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 29. Juli 2024 | 06:00 Uhr