Ukraine-News Ukrainisches Militär: Wir sind noch in Bachmut

21. Mai 2023, 21:35 Uhr

Diese Ukraine-News vom 21. Mai sind beendet, neue Nachrichten finden Sie in der aktuellen Ausgabe:

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

21:35 Uhr | Prigoschin kündigt Rückzug seiner Söldner aus Bachmut an

Nach der angeblichen vollständigen Eroberung der ostukrainischen Stadt Bachmut kündigte der russische Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin seinen Abzug für die nächsten Tage an. Die Wagner-Gruppe werde ihre Positionen an das russische Verteidigungsministerium übergeben, sagt Prigoschin in einer Audiobotschaft auf Telegram. Am 25. Mai wolle die Gruppe die Konfliktzone verlassen. Nach monatelangen erbitterten Kämpfen um Bachmut hatte Prigoschin am Samstag deren Eroberung verkündet. Die Ukraine wies das als unwahr zurück.

18:44 Uhr | Selenskyj: "Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag Behauptungen aus Moskau widersprochen, wonach die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine jetzt vollständig unter russischer Kontrolle stehe. Nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima sagte Selenskyj: "Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden."

16:05 Uhr | Kiew will F16 nur auf ukrainischem Gebiet einsetzen

Die Ukraine hat zugesichert, vom Westen zugesagte F16-Kampfjets nicht auf russischem Gebiet einzusetzen. Das teilte US-Präsident Joe Biden nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels mit. Biden sagte, das Versprechen gelte uneingeschränkt. Die USA kündigten weitere Waffen- und Ausrüstungslieferungen im Wert von 375 Millionen US-Dollar an. Wann die Ukraine mit F16-Jets rechnen kann, blieb offen.

15:42 Uhr | Südkorea prüft Waffenhilfe für Ukraine

Südkorea prüft nach Angaben von Präsident Yoon Suk-Yeol, ob es der Ukraine erstmals Waffen liefert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe ihm bei einem Treffen am Rande des G7-Gipfel eine Liste mit Wünschen für Waffen übergeben, sagt er nach einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Seoul. Yoon versprach der Ukraine zunächst eine schnelle Lieferung von Ausrüstung zur Entschärfung von Minen.

14:51 Uhr | Ukrainische Armee: Wir sind noch in Bachmut

Die Ukraine hält laut Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar weiterhin Teile der Stadt Bachmut im Osten des Landes. Die eigenen Truppen hätten die Stadt an den Flanken teilweise eingekreist. Maljar äußerte sich am Sonntag auf dem Chatdienst Telegram, kurz nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin einen Sieg in der Schlacht um Bachmut ausgerufen hatte.

Auch ein ranghoher ukrainischer General erklärte, dass die Armee einen kleinen Teil des östlichen Stadtgebiets von Bachmut halte. General Olexander Syrskyj schrieb auf Telegram, ukrainische Truppen näherten sich einer taktischen Einkesselung. Das völlig zerstörte Stadtgebiet selbst ist inzwischen fast komplett in russischer Hand.

Für Verwirrung über die Lage in Bachmut hatte zuvor auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesorgt. Beim G7-Treffen in Japan äußerte er auf die Frage eines Journalisten unbestimmt. Die russische Söldner-Truppe Wagner hatte gestern die vollständige Eroberung der Stadt verkündet.

13:05 Uhr | Doch kein Treffen von Selenskyj mit Lula

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Rande des G7-Gipfels in Japan wider Erwarten nicht mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva zusammengetroffen. Als Begründung nannte Selenskyj vermutliche Terminschwierigkeiten. Der brasilianische Präsident ist einer der führenden Vertreter der Länder, die eine Parteinahme zugunsten der Ukraine in dem von Russland geführten Angriffskrieg vermeiden und sich in einer neutralen Rolle sehen. Für Verärgerung westlicher Regierungen hatte Lula mit der Äußerung gesorgt, westliche Waffenlieferungen verlängerten den Krieg.

Update 09:32 Uhr | Selenskyj deutet offenbar Verlust Bachmuts an – Sprecher dementiert

Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass Selenskyj russische Angaben über eine Eroberung der Stadt Bachmut nicht bestätigt hat. Die Frage eines Reporters beim G7-Gipfel sei gewesen: "Die Russen sagen, dass sie Bachmut eingenommen haben", schrieb Sprecher Serhij Nykyforow bei Facebook. "Antwort des Präsidenten: Ich denke nein." Damit habe Selenskyj die Eroberung Bachmuts durch Russland bestritten.

Zerstörte Gebäude in Artyomovsk, auch bekannt als Bakhmut
Zerstörte Gebäude in Bachmut Bildrechte: IMAGO / SNA

Zuvor hatte es mehrere Medienberichte gegeben, nach denen der ukrainische Präsident die vollständige Einnahme der Stadt Bachmut durch russische Truppen angedeutet hat. Bei einem bilateralen Treffen mit US-Präsident Joe Biden am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima fragte ein Reporter demnach, ob die Stadt im Osten der Ukraine noch in ukrainischer Hand sei. Der Journalist schob nach, die Russen hätten gesagt, dass sie Bachmut eingenommen hätten. Selenskyj antwortete mit den Worten: "Ich denke nicht." Das hatte zunächst für Verwirrung gesorgt.

Selenskyj betonte, die Stadt sei fast vollständig zerstört. Es gebe dort keine Gebäude mehr. "Für heute ist Bachmut nur in unseren Herzen", erklärte Selenskyj. Russland hatte die monatelange Schlacht um Bachmut für entschieden erklärt und die vollständige Einnahme der Stadt verkündet. Der Generalstab in Kiew schrieb in seinem morgendlichen Lagebericht unterdessen: "Der Kampf um die Stadt Bachmut geht weiter."

08:23 Uhr | Biden kündigt neue Waffenlieferungen für die Ukraine an

US-Präsident Joe Biden hat neue Militärhilfe für die Ukraine angekündigt. Das Paket umfasse Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, sagte er zum Abschluss des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Er habe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Gespräch versichert, dass die Vereinigten Staaten alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu stärken. Nach Angaben des Weißen Hauses haben die Hilfen einen Umfang von etwa 375 Millionen US-Dollar – etwa 346 Millionen Euro.

07:59 Uhr | Berichte: Brasilien fühlt sich auf G7-Gipfel unter Druck

Der brasilianische Präsident Lula am Konferenztisch
Der brasilianische Präsident Lula Bildrechte: IMAGO / TheNews2

In der brasilianischen Delegation beim G7-Gipfel soll es Berichten zufolge Verstimmungen infolge des Überraschungsbesuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geben. Das brasilianische Nachrichtenportal "G1" berichtete unter Berufung auf Quellen aus dem Außenministerium, Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wisse noch nicht, ob er der Bitte Selenskyjs nach einem bilateralen Treffen in Hiroshima nachkomme. Hintergrund ist demnach, dass die Delegation irritiert ist wegen des empfundenen Drucks auf Brasilien und Indien, eine Position anzunehmen, die eher der ukrainischen Sicht auf den russischen Angriffskrieg entspricht.

Auch die Finanznachrichtenagentur Bloomberg meldete unter Berufung auf brasilianische Beamte, Selenskyjs Besuch habe die Delegation entnervt und diese fühle sich nun unter Druck, ein persönliches Treffen mit Lula zu akzeptieren. Lula sei in dieser Frage noch unentschlossen.

05:00 Uhr | Scholz sieht keinen baldigen Nato-Beitritt der Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Hoffnung der Ukraine auf einen schnelle Nato-Beitritt des Landes gedämpft. Auf dem vergangenen Nato-Gipfel in Bukarest habe man der Ukraine eine Perspektive gegeben. Es sei aber allen sehr klar gewesen, dass dies "keine Sache ist, die in der nächsten, absehbaren Zeit stattfinden wird", fügte der SPD-Politiker hinzu. Die Ukraine könne viele Bedingungen für einen Beitritt derzeit nicht erfüllen.

04:45 Uhr | Scholz: Piloten-Ausbildung ist politisches Signal an Russland

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Zusage einiger Länder, ukrainische Piloten auf F16-Kampfjets auszubilden, als politisches Signal an Russland bezeichnet. "Das, was mit der Ausbildung von Piloten verbunden ist, ist ja ein längerfristiges Projekt", sagte Scholz am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima. Es sei ein Projekt, "das zunächst mehr eine Botschaft an Russland beinhaltet". Russland könne nicht darauf setzen, den Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen, wenn es nur lange genug durchhalte. Die Unterstützung für die Ukraine werde nicht nachlassen. "Es bleibt die Botschaft: Russland muss Truppen zurückziehen", sagte Scholz.

03:30 Uhr | Selenskyj hält Rede auf G7-Gipfel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Sonntag auf dem G7-Gipfel im japanischen Hiroshima eine Rede halten. Das teilte die japanische Regierung mit. Demnach wird Selenskyj gegen 13 Uhr deutsche Zeit vor den Gipfelteilnehmern sprechen.

01:30 Uhr | Putin gratuliert zur Einnahme von Bachmut

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinen Truppen zur Einnahme der monatelang umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut gratuliert. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, die Privatarmee Wagner habe Bachmut mithilfe der Artillerie- und Luftunterstützung der russischen Streitkräfte komplett erobert. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Wie mehrere russische Agenturen berichten, will Putin nun all diejenigen, die sich besonders stark für die Einnahme eingesetzt haben, mit einer Auszeichnung würdigen.

Der russische Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte bereits am Samstagnachmittag die volle Kontrolle über Bachmut erklärt. Die Ukraine wies Prigoschins Angaben als unwahr zurück, bezeichnete die Lage der eigenen Truppen in Bachmut aber als kritisch. Die Schlacht um Bachmut gilt als bislang längste und verlustreichste des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Zu Kriegsbeginn hatte die Stadt noch 70.000 Einwohner, inzwischen liegt sie weitgehend in Trümmern.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 21. Mai 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 21. Mai 2023 | 06:00 Uhr

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